Vom Trainer der U15-Landesauswahl zum Coach der U17-Nationalmannschaft: Interview Teil 2

Bayern/Deutschland – Mit Kevin Kapfer (stehend, 2. v. rechts) und Marius Fisterer (stehend, rechts) widmen sich zwei Trainer der U15-Landesauswahl fortan einer neuen Aufgabe: Fisterer ist für die Torhüter des U17-Nationalteams zuständig, Kapfer übernimmt die Mannschaft als Headcoach. Im ersten Gesprächsteil schilderte der neue Chef an der deutschen Bande wie es dazu kam, wie sich das anfühlt und welche Aufgaben nun anstehen. Im zweiten geht er auf seine vier Jahre als Landesauswahltrainer ein, zeigt auf, wie es im bayerischen bzw. süddeutschen Staff jetzt ohne ihn und Marius Fisterer weitergeht, und verrät, welche Aufgaben er für Bayerns Floorballtalente in den nächsten Monaten als die wichtigsten erachtet.

Erneut servus Kevin, du als intensiver Beobachter unserer Szene: Wie hast du die bayerische und süddeutsche Entwicklung während deiner Zeit als Landesauswahltrainer erlebt?

Kapfer: „Die gesamtsportliche Entwicklung zu beurteilen fällt mir schwer, war ich doch ’nur‘ vier Jahre im Amt. Was ich aber als sehr positiv hervorheben möchte, war die Kommunikation und die Organisation mit dem Floorball Verband Bayern sowie der Austausch mit dem U17-Staff. Gerade was finanzielle Mittel und Orga-Support angeht, haben wir eine privilegierte Position in Bayern, was letztlich darauf zurückzuführen ist, dass wir die richtigen Leute an den richtigen Stellen haben. Das erleichtert die Arbeit der Landestrainer ungemein. In diesem Bereich haben wir sicherlich in den vier Jahren den größten Fortschritt gemacht. Alleine, wenn wir an die alten FVB Trikots denken, bei denen die Schrift abbröselte – da hat sich vieles sehr positiv entwickelt. Am Ende hatten wir Trainer fast ein ‚Rundum-sorglos-Paket‘, was Orga-Support und Material anging. Besonders freut mich natürlich außerdem zu sehen, wie einige ehemalige Schützlinge aus der damaligen U15 jetzt bereits als Underage-Spieler in der U19-Nationalmannschaft spielen und in Person von Daniel Wipfler sogar an der U19-WM Ende August in Brno das Deutschland-Trikot tragen dürfen. Ich denke das zeigt, dass wir im Süden sehr talentierte und ambitionierte Spieler haben, die adäquate Förderung verdienen.“

„Wir haben im Süden sehr talentierte und ambitionierte Spieler, die adäquate Förderung verdienen.“

Das dürften die neuen Auswahltrainer sicher so unterschreiben. Weißt du schon, wie sich die U15-Auswahl nach deinem Abgang und dem von Marius aufstellt?

Kapfer: „Eine gewisse Dynamik im Team ist m.M.n. meistens hilfreich, wenn nicht sogar Voraussetzung für eine weitere Entwicklung. Für den U15-Landeskader Süd bedeutet unser Abgang, dass zwei Positionen kompensiert werden müssen. Dankenswerterweise fanden sich mit Johannes Schönmeier (SV Haunwöhr-Ingolstadt, Torhüter-Trainer) und Simon Hasenbank (SV Haunwöhr-Ingolstadt, Co-Trainer) zwei engagierte Kandidaten, die bereits in der Vergangenheit einige Berührungspunkte mit dem Landeskader hatten. Maximilian Krammer wird als Cheftrainer den U15-Landeskader führen. Der U17-Trainer-Staff bleibt unverändert, lediglich in der Orga sind wir gerade noch auf der Suche nach Unterstützung. Bei Interesse gerne direkt bei Maximilian melden.“

Kevin Kapfer drückt künftig die Knöpfe als Headcoach der U17-Nationalmannschaft. (Foto: FD)

Dass einer aus ihrer Mitte neuer Bundestrainer ist, macht den Draht für die bayerischen Trainer:innen zu FD vielleicht noch ein Stückchen kürzer, oder?

Kapfer: „Ich denke grundsätzlich, dass es für Vereins- und Auswahltrainer wichtig ist, die Anforderungen an die U17-Nationalmannschaft bestmöglich zu kennen. FD, vor allem aber die U-Nationalteams, hatten meines Erachtens auch in der Vergangenheit schon ein offenes Ohr. Diesen Weg möchte ich fortführen. Der Austausch zwischen Auswahlteams und U17-Natio ist meines Erachtens ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Kampagne. Der Draht von allen Auswahlteams ist aber selbstverständlich gleich kurz und der des FVB nicht am kürzesten (zwinkert).“

„Wettbewerb und Spielpraxis tun jungen Spielern gut.“

Aus Sicht des scheidenden Landes- und neuen Bundestrainers: Welche Wünsche und vielleicht auch Aufträge hast du an unsere bayerischen Vereine?

Kapfer: „Die Jugendspieler hatten zwangsläufig eine sehr lange Floorball-Pause in den letzten eineinhalb Jahren. Trotz engagierten und vielerorts durchgeführten Online-Trainings konnten diese nicht 1:1 die Hallentrainings ersetzen, was sich, zumindest ist das mein Eindruck aus mehreren Testspielen der U13/U15-Teams, durchaus auf die individuellen Fähigkeiten der Jugendspieler ausgewirkt hat – was ja auch völlig verständlich und normal ist. Wichtig ist nur, wie wir jetzt mit der Situation umgehen. Die Freude am Floorball wiederzuentdecken und vor allem technische Defizite aufzuholen ist da wohl ein sinnvoller ‚erster‘ Schritt. Mit dem Start der Saison kommt auch wieder der Wettbewerb und die Spielpraxis, was den jungen Spielern sicherlich gut tut.“

Beitragsbild: Schanzer Ducks/Laura Olenik

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