Das bayerische Fazit zur U19-WM in Brno

Bayern – Die U19-WM der Herren in Brünn/Brno ist Geschichte, mit dem sechsten Platz und ihrem bisher besten Abschneiden hat die deutsche Nationalmannschaft selbige geschrieben. Nach Niederlagen gegen Schweden (2:13), die Schweiz (1:9) und im Spiel um Platz 5 gegen Lettland (1:8) sowie einem 7:4-Sieg über Dänemark endete der erste Auftritt in der A-Division mit Rang 6. Beigetragen zu diesem historisch guten Abschneiden haben mit Michael Bachmann (ESV Ingolstadt Schanzer Ducks), Benedikt Richardon und Daniel Wipfler (beide VfL Red Hocks Kaufering) sowie Henrik von Wangenheim (früher FC Stern München, jetzt GC Zürich) auch vier bayerische Spieler. Zeit für ein Fazit.

Servus Jungs, wie habt Ihr die Woche mit der U19-Nationalmannschaft in Brünn erlebt?

Bachmann: „Es war eine tolle Erfahrung, gegen die ganzen Topmannschaften wie Schweden und die Schweiz zu spielen.“

Wipfler: „Es war für uns eine gelungene, erlebnisreiche Woche. Unser Ziel war es, nach den Gruppenspielen schon die A-Division zu halten. Der Klassenerhalt ist uns nach dem dritten Spiel gegen Dänemark gelungen. Im Spiel um Platz 5 wurden wir dann doch gegen Lettland kalt erwischt. Wir dachten, wir wären ebenbürtig und könnten gewinnen. Dass die Top Vier Schweden, Finnland, Tschechien und Schweiz auf einem anderen Level spielen, war uns bewusst. Auf jeden Fall haben wir den Ansporn, auch so gut zu werden. Wir haben tolle und schnelle Spiele gesehen mit hohem Tempo, unglaublichen Ballstafetten und einer sehr körperbetonten Spielweise.“

Von Wangenheim: „Da wir unser erstes und wichtigstes Ziel erreicht haben, den Klassenerhalt, können wir eigentlich sehr zufrieden sein. Dass wir nur einen Sieg aus vier Spielen holen, ist natürlich schade, vor allem das letzte gegen Lettland hätte man auch gewinnen können. Deshalb ist diese Niederlage deutlich zu hoch, und auch die anderen beiden Niederlagen hätten nicht ganz so deutlich sein müssen, da wären wir als Team eigentlich besser, als das Resultat sagt.“

„Wir haben unser wichtigstes Ziel erreicht, den Klassenerhalt.“ (Henrik von Wangenheim)

Richardon: „Sehr gut fand ich die Einstellung unseres Teams, wir waren alle heiß aufs Turnier. Individuell lief es bei vielen in den Lehrgängen zuvor besser, bei der WM hat dann manches leider nicht geklappt – schwer zu sagen, woran das gelegen hat. Als Team haben wir uns aber sehr gut geschlagen und uns gemeinsam und mit viel positiver Energie durch die Tage getragen. Das ist bei Niederlagen nicht immer einfach, doch wir haben es geschafft – was dann auch das Spiel gegen Dänemark gezeigt hat. Wir alle sind mega stolz darauf, die A-Division gehalten zu haben. Insgesamt waren wir ein richtig geiles Team (Staff, Spieler usw.). Wir hatten alle mega viel Spaß über die gesamte Zeit hinweg, viele gute Freundschaften sind entstanden. Daher war der Abschied natürlich umso schwerer und bei manchen auch sehr emotional.“

„Wir waren ein richtig geiles Team“, schaut Benedikt Richardon (rechts) auf seine Zeit in der U19-Nationalmannschaft zurück. Photo: Martin Flousek/IFF


Wie lief es für Euch persönlich?

Bachmann: „Mit dem Team hat es immer Spaß gemacht zu trainieren und spielen.“

Von Wangenheim: „Ich denke, ich kann insgesamt recht zufrieden sein mit dem, was ich an der WM geleistet habe. Die meisten meiner persönlichen Ziele habe ich erreicht. Ich glaube aber auch, dass es in einigen Punkten hätte besser laufen können bei mir.“

Wipfler: „Ich persönlich habe bei der WM viel Erfahrung gesammelt und jeden Moment auf dem Spielfeld genossen. Mit meiner Leistung war ich sehr zufrieden. Ich bin in der Mannschaft gut angekommen und möchte mich in der U19-Nationalmannschaft noch weiter entwickeln.“

„Es war die bisher schönste Zeit meiner jungen Karriere.“ (Benedikt Richardon)

Richardon: „Persönlich war es natürlich die bisher schönste Zeit meiner jungen Karriere. Ich habe alles aus mir rausgeholt und daher, denke ich, auf einem sehr hohen Niveau performt. Ich habe alles aufgenommen, die Energie, das Feeling auf der großen Floorballbühne. Auch als Bankstarter war es immer überwältigend, aufs Feld zu kommen und dem Team zu helfen. Zu einem Sieg hat es leider nur einmal gereicht, doch war das das wichtigste Spiel.“

Welche Eindrücke habt Ihr darüber hinaus gesammelt?

Richardon: „Zum Schluss wollte ich eigentlich nur nochmal ein dickes Danke an die Fans in Brno aussprechen, welche die Weltmeisterschaft nochmal zu etwas ganz besonderem gemacht haben – vielen Dank! Ich rate allen Talenten, alles zu geben, um auch einmal so eine Erfahrung machen zu dürfen, am besten natürlich in der A-Division.“

Henrik von Wangenheim will nun in der Schweiz um den U21-Meistertitel mitspielen. Foto: Martin Flousek


Stichwort alles geben: Nach der U19-WM ist vor dem Saisonstart in Euren Vereinen. Wie sehen Eure Ziele aus?

Bachmann: „Als mein nächstes Ziel strebe ich erst mal die 1. Bundesliga an und hoffe, dass ich mit den Schanzer Ducks Ingolstadt noch einige Siege feiern kann.“

Richardon: „Auf der neuen Saison liegt nun meine volle Konzentration. Ich hoffe, unser Kauferinger Bundesligateam macht insgesamt noch ein paar Schritte vorwärts, da die bisherige Vorbereitung eher mau ausgefallen ist. Natürlich werde ich versuchen, einige Dinge aus der Nationalmannschaft ins Team mitzubringen. Ich will als einer der Führungsspieler fungieren. Ein ganz wichtiges Spiel wird gleich der Auftakt gegen den SC DHfK Leipzig, da ich diese Mannschaft als direkten Konkurrenten sehe. Wichtig ist es, als Team diszipliniert und mit voller Überzeugung aufzutreten und dass wir uns Training für Training, Spiel für Spiel steigern. Wir müssen mutig, aber auch top organisiert sein, um es in der Saison zu etwas zu bringen.“

Von Wangenheim: „Bei uns in der U21 von GC ist das Ziel sicher, das Heimrecht zumindest in den Viertelfinalen der Playoffs zu bekommen. Dafür müssen wir in den Top Vier sein, danach ist in den Playoffs wieder alles möglich und wir hoffen natürlich, dass wir um den Schweizer Meistertitel spielen können.“

Wipfler: „Zu meinen langfristigen Zielen gehört einerseits, mich als Führungsspieler bei der U19-Nationalmannschaft zu profilieren. Außerdem möchte ich mich bei der Bundesligamannschaft der Red Hocks hundertprozentig einbringen.“

Übrigens: Für Emma Schröferl (bisher FC Stern München) und die deutschen U19-Damen beginnt heute die WM in Uppsala. Das erste Spiel gegen Finnland wird hier live übertragen.

 

Alles Fotos inkl. Titelfoto: Martin Flousek/IFF

 

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