Bayern – Der Spielbetrieb unter dem Dach des Floorball Verbands Bayern pausiert weiterhin. Das ist das Ergebnis eines Austauschs mit den Vereinsvertreter:innen am heutigen Mittwochabend, 12. Januar. Frühester Termin für eine Wiederaufnahme ist nun das Wochenende 12./13. Februar.
Kurzfassung: Die große Sehnsucht nach dem sportlichen Wettkampf auf der einen Seite, die Unsicherheit angesichts der an Dynamik aufnehmenden Omikron-Entwicklung auf der anderen. Leicht fiel die Entscheidung niemandem. „Wir wollen alle spielen, hängen am sportlichen Wettbewerb und werden alles tun, um den Spielbetrieb wieder aufzunehmen“, fasste Barbara Brandmaier, Leiterin der Spielbetriebskommission (SBK) zusammen. „Aber nicht um jeden Preis.“
Das heißt: Es bleibt eine Frage der Abwägung. Schon in Kürze wollen Verband und Vereine die Lage neu bewerten – angepeilt ist dafür die Delegiertenversammlung am 29. Januar.
Übrigens: Ganz unabhängig von Corona könnte der FVB-Spielbetrieb auch weiterhin bedroht bleiben. Bayerns Floorballer:innen sind darauf angewiesen, dass sich bei der Wahl am Ende dieses Monats Freiwillige für das Amt als Kassenwart:in bzw. Präsident:in melden. Alle Infos hier.
Ab hier beginnt die ausführliche Zusammenfassung des Online-Meetings am Mittwochabend.
„Die Vorstandschaft würde kein Veto einlegen, wenn die Vereine sich schon jetzt für eine Fortsetzung des Spielbetriebs entscheiden würden“, verdeutlichte Brandmaier schon zu Beginn des Online-Meetings, bei dem sich Vertreter:innen von zwölf Vereinen eingefunden hatten. Rechtlich sei das möglich, verdeutlichte sie die Sicht auf die tags zuvor verlautbarten Beschlüsse der Staatsregierung. Einer der prägenden Punkte dabei: die „Entfristung“ der Ausnahmeregelung zur 2Gplus-Regelung für regelmäßig getestete minderjährige Schüler:innen. Zuschauer bleiben erlaubt, mit Ausnahme des überregionalen Spielbetriebs – hierunter fallen nach Einschätzung der FVB-Vorstandschaft jene Ligen, in denen bayerische und baden-württembergische Teams gemeinsam antreten, also U17 Kleinfeld und Damen Kleinfeld.
Eindruck hinterließen die eindrücklichen Schilderungen eines Vereinsvertreters zu Beginn: Nachdem vor wenigen Tagen ein positiver Corona-Befund sein Team erreichte, wuchs diese Zahl binnen kurzer Zeit deutlich an.
Zahlreiche Absagen absehbar
Wie anspruchsvoll eine gut abgewogene Entscheidungsfindung ist, verdeutlichten die anschließenden Wortmeldungen. Matthias Franz (TV Augsburg) wünschte sich klarere Regularien für Nichtantritte. Alexander Kroll (Lumberjacks Rohrdorf) sah im Falle einer Fortsetzung zahlreiche Terminabsagen auf den bayerischen Spielbetrieb zukommen. „Haben wir dann noch die große Freude daran?“ Es sei eine hohe Inzidenzzahl in Sicht – samt entsprechender Auswirkungen auf das Ligageschehen, befürchteten unter anderem auch Sven Auerswald (FC Stern München) und Leonard Renner (Red Hocks Kaufering).
„Ich stehe als Lehrer mit Maske beim Sportunterricht in der Halle, die Kinder sporteln mit Maske und am Abend im Training ist es wieder ganz anders“, schilderte Andreas Riedl (Rohrdorf). „Das beißt sich“, sah er eine beträchtliche Ansteckungsgefahr. Ähnliche Eindrücke schilderte Jonas Mumperow (NUTS 04 Nürnberg).
Aus ihren Teams hatten die Vereinsvertreter:innen unterschiedliche Signale bekommen, mehrere plädierten im mehrheitlichen Auftrag ihrer Mitglieder auch für die umgehende Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Bei der Zusammenfassung des Stimmungsbilds kristallisierte sich unter den zwölf Vereinen eine Mehrheit von 7:5 pro Verlängerung der spielfreien Zeit heraus. Der finale Beschluss fiel mit 11:1 dann deutlicher.
Es gelte unbedingt, vor allem den jugendlichen Floorballer:innen jetzt so gut wie möglich eine Perspektive aufzuzeigen, statt ihnen einen unbefristeten Wartestand aufzudrücken, positionierten sich Norman Krevet (Kaufering) und Auerswald. Dazu bestand Einigkeit, Brandmaier leitete daraus mehrere Aufgaben für sich ab.
Entzerren des Terminkalenders möglich?
Sie werde im Dialog mit den anderen Landesverbänden sowie Floorball Deutschland ausloten, ob und welche Möglichkeiten es geben könnte, dem mit andauernder spielfreier Zeit wachsenden Termindruck zu begegnen. „Wir haben durchaus noch Möglichkeiten“, verdeutlichte die SBK-Leiterin, notfalls könne man auch die eigenen Spielmodi nochmals überarbeiten. Überschneidungen zu vermeiden, beispielsweise zeitgleiche U13- und U15-Spieltage, lasse sich allerdings zusehends schwerer vermeiden.
Am Ende stand fest: Bis der Ball im Ligabetrieb wieder rollt, wollen sich die Vereine in kurzen regelmäßigen Abständen kurzschließen, um rasch auf die jeweiligen Corona-Entwicklungen reagieren zu können. „Zur Not halten wir dann halt ein Zehn-Minuten-Meeting ab und stellen fest, dass sich nix getan hat“, fand Kroll. „Wichtig ist, dass wir agil bleiben.“ Frühestens gespielt wird wieder am Wochenende 12./13. Februar, bei der Delegiertenversammlung am 29. Januar wird dazu beraten.