Bayern – Zum 31. Dezember durften letztmals in dieser Saison Lizenzen für sogenannte Overage-Spieler:innen beantragt werden. Ein guter Zeitpunkt, um ein Zwischenfazit für die Regelung zu ziehen, die Floorball Deutschland vor Beginn der Spielzeit für die Wettbewerbe auf Landesebene angestoßen hatte.
Eine Overage-Regelung erlaubt es Spieler:innen, die eigentlich schon zu alt für eine Altersklasse sind, unter abgesteckten Regeln weiterhin an dieser teilnehmen zu dürfen. In Bayern hat sich das in Teilen schon seit Jahren bewährt: Mädchen dürfen im Spielbetrieb älter sein als ihre männlichen Mit- und Gegenspieler. Vor dieser Saison wurden diese Ausnahmen auf Jungs ausgeweitet – dies sollte dem Umstand begegnen, dass die früh abgebrochene Spielzeit 2020/21 einige wichtige Erfahrungen auf dem Spielfeld schuldig blieb.
Insgesamt 44 Overage-Lizenzen wurden in der laufenden, aktuell aber pausierenden, bayerischen Saison 2021/22 erteilt. 25 Anträge gingen insgesamt in den Altersbereichen U9 bis U15 ein, 19 allein für U17-Spielerinnen und Spieler. „Das war so abzusehen“, erklärt Barbara Brandmaier, in Bayern Leiterin der Spielbetriebskommission (SBK). „Dem Jahrgang 2004 ging mit der Saison 2020/21 das letzte Jugendjahr vor dem ohnehin schon nicht immer einfachen Übergang in den Erwachsenenbereich verloren.“ Obwohl die neue Overage-Regelung ein Mittel sei, um diese Problematik abzumildern, würde Brandmaier zur Saison 2022/23 gern wieder zur bewährten Overage-Regelung zurückkehren.
Zum einen variiere das Motiv, wieso sich Vereine zum Beantragen einer Overage-Lizenz entscheiden, ein roter Faden sei da noch schwer auszumachen. Außerdem ist die Regelung in ihrer Ausgestaltung – Beispiel das sogenannte Festspielen – weiterhin sperrig. „Ich halte zur Sicherheit immer mal wieder Rücksprache bei der SBK Floorball Deutschlands, die mir bislang immer weiterhelfen konnte“, verdeutlicht Brandmaier die Schwierigkeiten in der Praxis. „Aber es ist doch eine sehr komplizierte Geschichte. Ich würde zur alten Overage-Regelung nur für die Juniorinnen ohne jegliches Festspielen zurückkehren.“
Foto: Ringo Börsch/SV Nordheim