Augsburg – Der Showdown am letzten Spieltag der Großfeld-Regionalliga hielt lange, was er vorher versprochen hatte, im Lauf des zweiten Spiels waren die Würfel dann aber vorzeitig gefallen: Nachdem die NUT’s 04 Nürnberg mit einem 8:7 über die zweite Mannschaft des FC Stern München hauchdünn ihre Hausaufgabe erledigt hatten, wischte der TV Augsburg mit einem 7:1 gegen die Lumberjacks Rohrdorf alle Zweifel an einer Qualifikation für die Süddeutsche Meisterschaft beiseite.
FC Stern München 2 vs NUT’s 04 Nürnberg
Wie gut ist die zweite Mannschaft des FC Stern München wirklich? Diese Frage bleibt dem Rest der Regionalliga auch nach dem letzten Spieltag ein Rätsel. Drei Wochen, nachdem man in Vollbesetzung zuhause mit dem ersten Saisonsieg aufhorchen ließ, boten die Landeshauptstädter diesmal wieder eine Rumpftruppe mit gerade einmal sechs Feldspielern auf. Anders als bei anderen Auftritten im Saisonverlauf mit schmalem Kader setzte es diesmal aber keine Klatsche – im Gegenteil: Der FC Stern war drauf und dran, dem Zweikampf um die SDM-Teilnahme zwischen den NUT’s und dem TVA eine besondere Wendung zu verpassen.
„Wir wollten ruhig spielen, den Ball laufen lassen, hinten kompakt stehen und kontern“, fasst Trainer Sönke Grimpen zusammen. 4:2 führten seine Münchener nach dem ersten Drittel bereits gegen den Favoriten, für die Tore hatten Felix Haushofer (6., 8.) und Edgar Seibert (17, 20.) sowie auf der Gegenseite Moritz Schewe und Andreas Kick (20.) gesorgt. Nachdem Joshua Platten in Überzahl (25.) und Tomas Chaloupek (28.) ausglichen, schien die Partie den erwarteten Gang zu nehmen. Doch wie schon drei Wochen zuvor bewiesen die forschen Münchener Comeback-Qualitäten. Lukas Cordes (29.) und Haushofer (36.) – 6:4. „Der Ball lief relativ gut, Fehler im Aufbauspiel der Nürnberger haben wir gut ausgenutzt“, lobt Grimpen.
Weil Thomas Taraba noch vor der zweiten Pause verkürzte, schleppten die NUT’s keinen Zwei-Tore-Rückstand in die Kabine. Nur sieben Sekunden nach Wiederanpfiff glich Schewe aus, nach einer überstanden Unterzahl brachte Kick die Nürnberger erstmals in Führung – fast 51 Minuten hatte das fränkische Geduldsspiel gebraucht. „Langsam aber sicher ging uns die Kraft aus“, schildert Grimpen. Taraba vollendete seinerseits ein NUT’s-Powerplay (53.), Seiberts erneuter Anschluss (59.) sorgte nochmals für eineinhalbminütige Hochspannung, dann war Schluss.
Für seinen FC Stern gehe es nun darum, die Technik weiter zu verbessern und die Sommermonate mit Freundschaftsspielen und Turnieren zu überbrücken, so Grimpen. Die NUT’s ihrerseits fügten ihrer starken Serie einen weiteren Sieg hinzu – und können nun nach einem verhaltenen Saisonstart erhobenen Hauptes in den Sommer gehen. Denn zum Sprung auf Platz zwei reichte der Sieg am Samstag nicht.
TV Augsburg vs. Lumberjacks Rohrdorf
Marek Sedelmeier (29.), Oliver Beer (32.), Daniel Kehne in Unterzahl (36.) und Patrick Kudella (39.) – mit vier Toren binnen zehn Minuten walzten sich die Augsburger den Weg als zweite bayerische Mannschaft zur Süddeutschen Meisterschaft am 14./15. Mai in Stuttgart frei. Nachdem Tobias Zaus (27.) Emma Luxenhofers 1:0 (5.) ausgeglichen hatte und sich das stabile erste Drittel bis dahin fortzusetzen schien, war dies ein „herber Dämpfer, der die Weichen für das weitere Spiel stellte“, bedauert Valentin Coric, Captain der mit nur sechs Feldspielern angetretenen Lumberjacks.
Die Aussichten auf eine Aufholjagd waren angesichts dieser Personaldecke begrenzt, aus dem aus einer stabilen Defensive heraus angestrebten Lucky Punch wurde nichts. „Die ungleiche Mannschaftsstärke war sicherlich auch ein Knackpunkt“, ordnet der am Samstag wie sein Rohrdorfer Kollege Kilian Tiefenthaler verhinderte TVA-Spielertrainer Daniel Nustedt ein. Beer schnürte noch seinen Hattrick (41., 52.), ansonsten gab es „im Schlussabschnitt mehr Strafen als Tore“, fasst TVA-Spieler Alexander Bracks zusammen.
Seine Augsburger bereiten sich nun auf die Süddeutsche Meisterschaft vor, für die Lumberjacks hat die Sommerpause begonnen. „Aus der wir mit neuer Motivation und vollständigem Kader in die nächste Saison starten wollen“, blickt Coric voraus.
Beitragsbild: Sport in Augsburg