Bayern – Mit 5:4 hat Regionalligist Lumberjacks Rohrdorf den Zweitligavertreter Calw aus dem FD-Pokal geworfen. In den beiden innerbayerischen Duellen gaben sich die jeweiligen Zweitligisten gegen ihre klassentieferen Gegner keine Blöße. Die ESV Ingolstadt Schanzer Ducks kehrten mit einem 22:3 vom FC Stern München 2 zurück. Die erste Münchener Garnitur hielt sich mit 14:4 bei der SG Augsburg/Nordheim schadlos.
Lumberjacks Rohrdorf vs. Calw Lions
Vierfacher Broberg und eine überstandene Unterzahl: Bis zur zweiten Pause war die Partie der Lumberjacks gegen Calw drauf und dran, zugunsten des Zweitligisten zu kippen, doch am Ende wurde aus Rohrdorfer Sicht noch alles gut.
Dabei ließ sich die Partie für die Gastgeber hervorragend an: Zweitliga-Rückkehrer Victor Broberg knipste da weiter, wo er zuletzt in der Regionalliga aufgehört hatte. Dass seine drei Treffer (3., 4., 18.) die Partie nicht mit einer Rohrdorfer 3:0-Führung in die Kabine gehen ließen, lag daran, dass die Lions noch zweimal spät zubissen. Siebzehneinhalb Minuten dauerte es, bis Sarah Olfe den ersten erfolgreichen Calwer Abschluss zustande brachte und drei Sekunden vor der Pausensirene stellte Paul Ulrich den Anschluss her.
Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Johannes Höß, sodass seine Lumberjacks mit nur noch neun Feldspielern weitermachen mussten. „Das Ende des ersten Drittels und den Beginn des zweiten haben wir verschlafen“, grummelt Rohrdorfs Spielertrainer Kilian Tiefenthaler. „In dieser Zeit mussten wir vier Gegentore hinnehmen.“
Denn per Doppelschlag – Veit Bammel (30.) und Gabriel Imensek (30.) trafen beide binnen 23 Sekunden – ging Calw in Führung. Als Tiefenthaler selbst kurz danach (12.) auch noch auf die Strafbank musste, wurde es immer ungemütlicher für sein Team. Doch tatsächlich meldeten sich die Lumberjacks nun wieder zurück.
Die Unterzahlformation hielt dicht, die Defensive fing sich. „Für mich die Schlüsselmomente des Spiels“, fasst Tiefenthaler zusammen. Und zwei Minuten vor der zweiten Pause glich – natürlich – Broberg zum 4:4 aus.
Defensiv gut stehen und zu Kontern kommen, dieses Rezept setzten die Lumberjacks in den zweiten 30 Minuten besser um als zuvor, freut sich ihr Spielertrainer. Lohn dafür: das 5:4 durch Simon Behringer (47.), das bis zum Ende Bestand hatte. „Jetzt freuen wir uns auf die nächste Runde und wollen an die heutige Leistung anknüpfen“, so Tiefenthaler. Vorher geht es aber in der Regionalliga weiter, am kommenden Samstag messen sich die Rohrdorfer mit der SG Nürnberg/Regensburg.
FC Stern München 2 vs. ESV Ingolstadt Schanzer Ducks
Weiter im Pokal vertreten sind auch die Schanzer Ducks vom ESV Ingolstadt. 1:7, 0:5 und 2:10 wären für sich genommen schon deutliche Resultate, zusammengerechnet ergeben diese Drittelstände das Endresultat des Aufeinandertreffens mit der Zweitvertretung des FC Stern München. „Wir konnten Ingolstadt nie wirklich gefährlich werden“, bilanziert der Coach der Landeshauptstädter Sönke Grimpen.
Zwar habe sein Team die gesteckten Ziele –„kompakt stehen, gut verschieben und den Einbruch im zweiten Drittel vermeiden“ – besser umgesetzt als zuletzt. Zwischendrin habe es aber gewaltig geholpert, sprechen der Trainer und auch das Ergebnis eine klare Sprache. Weiter geht es für die Münchener Reserve am Samstag mit dem Regionalliga-Kellederduell gegen Puchheim. Die Schanzer Ducks gastieren am Sonntag in der 2. FBL bei Tollwut Ebersgöns.
SG Augsburg/Donauwörth vs. FC Stern München
Gerade mal die Hälfte des ersten Drittels war rum, da durfte die SBK bei Floorball Deutschland schon zur sortieren anfangen: Die Kugel des FC Stern München rein in den Lostopf für Runde drei, die der SG Augsburg/Nordheim kommt im Sommer 2023 wieder aus der Kiste.
Die frühe Führung nach gut eineinhalb Minuten durch Lovis Sturm sei der Dosenöffner gewesen, lobt Stern-Trainer Jann Zurbuchen, danach habe sich seine mit zwölf Feldspielern nicht allzu üppig besetzte Mannschaft fast schon in einen Rausch gespielt. „Wir wollten mit viel Ballbesitz agieren, den Gegner laufen lassen und stets die Kontrolle über das Spielgeschehen haben; zudem wollten wir bei Ballverlust die SG hoch pressen und ihnen so keine Zeit für einen eigenen sauberen Aufbau geben.“ Die Gastgeber kamen kaum zu Entlastung, nachdem es sieben Minuten lang nicht mehr einschlug, schraubten Tim-Volkan Adolphs (9., 13.), Luis Rüger (10., 12.), Federico Vanoni (10.), Sebastian Unterberger (18.) und Yannik Zölzer (20.) bis zur ersten Pause flott auf 0:8 hoch.
Unterberger (22.) und Sturm (26.) knüpften daran rasch nach Wiederanpfiff an, dann aber setzte Augsburg/Nordheim sich etwas erfolgreicher zur Wehr. „Nach etwa der Hälfte des Spiels haben wir nach und nach die Spielkontrolle mit unnötigen Ballverlusten verloren“, schwebte Zurbuchen zufolge das ein oder andere Haar in die Sternekoch-Suppe. „Die SG konnte immer mehr unser Tempo mitgehen und war immer wieder mit gefährlichen Abschlüssen vor unserem Tor.“ Tatsächlich endete das Drittel mit 3:3, weil München den erfolgreichen Abschlüssen von Marius Merz (32.) und Marek Sedelmeiers (38., 40.) nur noch einen Treffer durch Sturm (44.) entgegensetzte.
Für Zurbuchen war die Zielsetzung damit im letzten Drittel klar: das Zurückerlangen der Spielkontrolle. „Das gelang uns jedoch nur teilweise.“ Nach Yannik Zölzers (41.) und Mikuláš Nebrenskys (41.) Doppelpack zum 3:13 tat sich am Spielstand rund zwölf Minuten nichts mehr, ehe Long Thanh Nguyen (53.) für die SG und Vanoni für den FC Stern (60.) den Endstand besorgten.
„Das Level, welches wir im Pokal im ersten Drittel hatten, wollen wir nun über 60 Minuten durchspielen“, blickt Zurbuchen dem Heimspiel am Samstag (17.30 Uhr) entgegen. Zu Gast in der 2. FBL ist Calw. Die SG Augsburg/Nordheim misst sich am Samstag in der Regionalliga mit der Zweitvertretung der Red Hocks Kaufering.
In der dritten Pokalrunde, die am 19. und 20. November stattfinden wird, greift dann auch Erstligist Red Hocks Kaufering ins Pokalgeschehen ein. Im Lostopf, der fortan nicht mehr regional unterteilt ist, sind somit noch vier bayerische Teams vertreten.
Beitragsfoto: Olenik/Schanzer Ducks