Bayern – Auf seiner Jubelrunde war Moritz Leonhardt kaum einzufangen. Gerade hatte er den entscheidenden Penalty verwandelt, der seinen Red Hocks Kaufering den Weg zum Final4 ebnete. Auch daheim wackelten jüngst kurz die Wände. Zuhause bei mehreren bayerischen Floorballerinnen und -ballern dürfte es ähnlich abgelaufen sein.
„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ kann noch bis Anfang März warten. Für Leonhardt (Foto, rotes Trikot), derzeit Topscorer der Red Hocks in der 1. FBL und vormals Spieler des FC Stern München, gilt dieses Wochenende: „Naumburg, Naumburg, ich fahre nach Naumburg.“ Der 21-Jährige hat sein erstes Aufgebot für einen Lehrgang der Herren-Nationalmannschaft erhalten. Ebenfalls zu den Herren eingeladen worden sind Henrik von Wangenheim (Herren; GC Zürich/früher FC Stern München) und Julian Rüger (Herren; Floor Fighters Chemnitz/früher FC Stern und Red Hocks Kaufering; Foto, weißes Trikot).
Zahlreiche Juniorinnen und Junioren bei den Nationalteams
Jonas Fellner, Daniel Wipfler (beide U19; beide Kaufering), Luis Rüger (U19; FC Stern/Kaufering), Dominik Fellner, John Blümke, Gregor Denk, Ferdinand Reichenberger (alle U17; alle Kaufering), Lovis Sturm, Arthur Sobe, Sebastian Unterberger (alle U17; alle FC Stern), Jacob von Wangenheim (U19; GC Zürich/früher FC Stern) und Tim Rossié (U17 auf Abruf; ESV Ingolstadt) sind am Wochenende bei den Juniorennationalteams dabei. Zur Sichtung der U19-Damen angemeldet haben sich Stefanie Auerswald, Merle Grimpen (beide FC Stern), Amelie Wagner, Johanna Hempfling (beide FC Stern/Puchheim), Sophie Haushofer (Puchheim) und Antonia Pianski (Kaufering).
Leonhardt: „Werde meine Chance nutzen“
„Wir haben keinen WM-Fahrer für dieses Camp berücksichtig“, schildert Herren-Bundestrainer Martin Brückner die Zielsetzung für den anstehenden Lehrgang. Vielmehr gehe es für ihn und seinen Stab darum, sich Eindrücke über den Leistungsstand solcher Spieler zu verschaffen, die neu in Richtung Nationalmannschaft drängen oder schon länger auf dem Sprung sind. „Wir werden vor allem an den Grundlagen unserer Spielphilosophie arbeiten“, so Brückner. „Ziel ist es auch, unsere Spielerbasis zu vergrößern.“
Hierbei unbedingt einen Fuß in die Tür bringen will Leonhardt, wie er im Interview schildert.
Servus Moritz und Glückwunsch! Eine Mail vom Bundestrainer: Wie hat es sich angefühlt, als du in dein Postfach geschaut hast?
Leonhardt: „Meine erste Reaktion war: ‚mega‘! Ich habe mich riesig gefreut und tue es nach wie vor. Die Hauswände haben schon kurz gezittert, nachdem ich einen Freudenschrei rausgelassen habe. Als erstes bin ich dann zu meiner Mutter und habe ihr davon erzählt. Das war ein schönes Gefühl.“
Jetzt folgt deine Bewährungsprobe: deine Erwartungen und Ziele?
Leonhardt: „Ich will mit Spaß an die Sache ran gehen. Endlich habe ich die Chance mich auf dieser Bühne zu beweisen. Die will und werde ich nutzen. Wofür meine Leistung in der Nationalmannschaft langfristig reichen kann, wird sich zeigen. Jetzt bin ich heiß auf das Wochenende.“
Die Spiele der deutschen U19 beim Polish Cup sind auf der Youtube-Seite des polnischen Verbands zu verfolgen.
Beitragsfoto: Finkenzeller