So lief der achte Spieltag in der Regionalliga Süd – Herren Großfeld

Kaufering – Entschieden ist es noch nicht, im Titelrennen ist Rohrdorf aber ein wichtiger Schritt gelungen: Auch in kleiner Besetzung hatten die Lumberjacks wenig Mühe, einen 12:4-Sieg einzufahren. Gegner Nürnberg/Regensburg hat damit kaum noch Aussichten auf Platz zwei und das Final Four der süddeutschen Regionalligen. Enger ging es in den beiden anderen Partien zu. Die zweite Mannschaft des FC Stern München verwies Liganeuling Puchheim mit einem spät entschiedenen 8:5 endgültig auf den letzten Platz. Das 4:4 zwischen dem Zweiten Augsburg/Nordheim und dem Dritten Kaufering nutzt den Schwaben mehr.

Lumberjacks Rohrdorf vs. SG Nürnberg/Regensburg

War es zuvor gegen Kaufering noch eine Stärke der SG Nürnberg/Regensburg, ihre Chancen effizient zu nutzen, so blieben diese gegen die Lumberjacks stets Mangelware. Meistens war der Ball an einem Rohrdorfer Schläger unterwegs.

Erneut nur mit sieben Feldspielern angetreten, galt es für die Lumberjacks, das Spieldiktat zu behalten. Das habe gut geklappt, freut sich Spielertrainer und Liga-Topscorer Kilian Tiefenthaler (24/14 in acht Saisonspielen; 6/1 im jüngsten Spiel): „Wir kontrollierten über große Teile das Tempo und das Spiel und mussten kein einziges Mal in Unterzahl agieren.“ Die SG fand kaum ein Mittel: „Wir hatten starke Probleme beim Spielaufbau“, räumt Kapitän Matthias Germscheid ein.

„Wir haben das Spiel über große Teile kontrolliert.“ (Rohrdorfs Spielertrainer Kilian Tiefenthaler)

Hielt die Hintermannschaft der Nürnberg/Regensburger zumindest für die ersten zehn Minuten dicht, steigerte sich die Verbindlichkeit in den Kombinationen der geduldigen Rohrdorfer immer mehr. Martin Smit (11.), Jonas Behringer (13.) und Tiefenthaler (17.) belohnten das. Dafür, dass es mit 3:1 und für seine SG nicht torlos in die Kabine ging, sorgte Gregor Göldner per Einzelaktion.

Nach einem Tiefenthaler-Dreierpack im zweiten Durchgang (23., 26., 30.) verkürzten Göldner (36.) und Joshua Platten (37.) nochmals. Doch habe sein Team statt strukturierten Spiels zu oft mit dem Kopf durch die Wand gewollt, bedauert Germscheid. Ins Wackeln brachte man den Spitzenreiter so nicht.

Zwei schnelle Rohrdorfer Tore zu Beginn des Schlussdrittels wischten die letzten Fragezeichen in Sachen Spielausgang beiseite. Die seien wichtig gewesen, freut sich Tiefenthaler über die Treffer Florian Faltermeiers (42.) und Valentin Corics (44.).

Endgültig klarmachen können die Lumberjacks den Meistertitel am 25. Februar gegen die Kauferinger Zweitvertretung. „Da treten wir hoffentlich mit voller Kapelle an“, hofft Tiefenthaler.

SF Puchheim vs. FC Stern München 2

Von Spiel zu Spiel denken? Stern-Trainer Sönke Grimpen hat eher die Entwicklung im Blick. „Technik, Technik, Technik“, schreibt er seiner Mannschaft stets ins Aufgabenbuch. Das braucht Zeit und Beharrlichkeit. Dass den Münchenern der Sieg im Duell mit Puchheim aber auch durchaus wichtig war, bewies eine taktische Maßnahme im letzten Drittel: „Von drei auf zwei Reihen umzustellen, hat das gewünschte Kombinationsspiel gebracht“, schildert Grimpen.

Konter unterbinden, den Raum umsichtig verteidigen und eigene Angriffe ruhig aufbauen, das hatte sich der FC Stern vorgenommen. An der Umsetzung habe es aber gehapert, findet der Coach. Mit unsauberem Stellungs- und Passspiel sei die ein oder andere Einladung an die Sportfreunde ergangen. „Die haben sie auch sehr gut verwertet.“

Entsprechend eng verlief die Partie: Jonas Fuchs (1.) und Matilda Wagner (17.) trafen für Puchheim, Felix Hasuhofer (9./PP), Lassi Tyven (12.) und Alesandro Jantscher (19.) für München, sodass es mit 2:3 in die Kabine ging. 4:4 stand es nach dem zweiten Durchgang: Maximilian Hager (25./PP) und Niklas Wolf (31./PP) sowie Lukas Krammer (28.) verwerteten Chancen ihres Teams.

Laurenz Mayr (44.) brachte München wieder in Führung. Und hatten bis dahin alle drei Strafen auch zu Powerplaytoren geführt, änderte sich das nun. Nachdem Puchheim eine weitere Überzahl ungenutzt verstreichen ließ, kassierten die Sportfreunde in der nächsten sogar noch einen Shorthander durch Jantscher (52.). Entschieden war damit freilich noch nichts, doch enger als bei Hagers 5:6-Anschluss wurde es nicht mehr. Christian Graus (58.) und Lukas Cordes (59.) zurrten den Münchener 5:8-Sieg fest.

VfL Red Hocks Kaufering 2 vs. SG Augsburg/Nordheim

Lukas Wexenberger läuft an, schaut und entscheidet sich für die Risiko-Variante. Doch Martin Finkenzeller, Torwart der SG Augsburg/Nordheim reagiert rechtzeitig, reißt den rechten Arm hoch und entschärft den Versuch des Kauferinger Spielertrainers, den Penalty mit Gefühl ins lange Kreuzeck zu legen. Die restlichen Minuten der Verlängerung verstreichen; die ereignis- und auch durchaus niveaureiche Partie endet 4:4. „Ein sehr geiles Spiel“, fasst SG-Spielertrainer Daniel Nustedt den „schönen Floorballnachmittag“ vor 60 Zuschauern zusammen.

Besser in diesen gestartet waren die Gastgeber. „Wir sind mit zwei Toren gut reingekommen“, findet Torwart Dominik Fellner, während Nustedt sein Team zunächst neben der Kappe wähnte. Schon nach 30 Sekunden erzielte Marc Lippert das erste Tor, nach sechs Minuten traf John Blümke per Distanzschuss. Augsburg/Nordheim steigerte sich; dass Michael Holzinger komplett blank vor dem Tor auf das Zuspiel von Marius Merz warten durfte, ließ die Kauferinger Führung schrumpfen (10.).

„Ein sehr geiles Spiel und ein schöner Floorballnachmittag.“ (SG-Spielertrainer Daniel Nustedt)

In Durchgang zwei wurde den Red Hocks dann ihre schon in den Vorwochen ausbaufähige Chancenverwertung zum Verhängnis. Dass Augsburg/Nordheim sein mittlerweile erarbeitetes Plus an Spielanteilen durch Strafen riskierte – so sah es Nustedt –, ließen die Kauferinger Powerplayformationen unbestraft. Schwierigkeiten in der eigenen Defensive hatten die Hausherren ihrerseits vor allem dann, wenn die Gäste zu Standardsituationen in aussichtsreicher Position kamen.

Nils Sedelmeier (45.) und Nustedt (47.) belohnten die Geduld ihres Teams mit der erstmaligen Führung; per Powerplay-Tor von Wexenberger (49.) und einem Distanzschuss von Ex-Nationalspieler Marco Tobisch (56.; Archivfoto), der erstmals seit rund zwölf Jahren wieder in der Regionalliga auflief, antworteten die Red Hocks. Ein Überzahltor Nils Sedelmeier (59.) schickte die Partie in die Overtime.

„Das Unentschieden bringt uns ein bisschen mehr“, fasst Nustedt zusammen, nachdem sein Team den Vorsprung in der Tabelle auf Verfolger Kauferinger von einem Punkt halten konnte. Das Restprogramm beschert der SG noch Duelle mit dem FC Stern 2 und der SG Nürnberg/Regensburg; die Zweitvertretung der Red Hocks trifft auf Rohrdorf sowie ebenfalls die Münchener Reserve.

Aus Gründen der Transparenz: Der Autor dieses Textes war als Kauferinger Spieler sowie als Schiedsrichter des zweiten Spiels beteiligt.

Beitragsfoto: Finkenzeller

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