Chemnitz – Bei den U13 Junioren hat es geklappt: Nach dem erfolgreichen Trophy-Sommer (siehe hier und hier) geht nun auch ein deutscher Meistertitel nach Bayern. Der FC Stern München (Beitragsfoto: FC Stern) verteidigte seinen Platz auf dem Thron. Erstmals überhaupt stieß auch der SV Amendingen bis ins Halbfinale vor.
„Stern-Floorball“, so umschreibt es Trainer Federico Vanoni, sieht so aus: „Viel Ballbesitz, kluge Abschlüsse und disziplinierte Verteidigung“. Dass diese Mischung zur Titelverteidigung reichen sollte, war schon vorab das erklärte Ziel der mit voller Kapelle angereisten Münchener.
Nachdem die Gold-Mission erfolgreich und überzeugend abgeschlossen wurde, ist der Coach freilich hochzufrieden: „Jede Reihe hat die defensiven Vorgaben extrem gut erfüllt“, verweist er auf durchschnittlich nur vier Gegentreffer pro Partie. Offensiv habe sich die Vorbereitung ebenso gelohnt; zehn erfolgreiche Abschlüsse pro Spiel sind Bestwert des Teilnehmerfelds.
Ganz genau zehn Tore waren es gleich zum Auftakt. Zwar schepperte es hier insgesamt sieben Mal im Stern-Gehäuse, nach einem Dreierpack binnen einer guten halben Minute waren die Mainzer neun Minuten vor Schluss sogar bis auf ein Tor dran, doch am Ende behielten die Münchener mit 10:7 die Oberhand. Das 14:0 gegen den TV Eiche Horn Bremen war dann eine Visitenkarte ganz im Sinne Vanonis.
Gegen die Tegel Tigers leistete sich München mehrere Stellungsfehler, schildert der Trainer; im Lauf einer für den FC Stern torlosen Phase ab Mitte der ersten Hälfte krempelten die Berliner ein 4:1 um auf 4:5. „Zum ersten und einzigen Mal in dem Turnier haben wir auf zwei Reihen umgestellt, so das Tempo noch einmal erhöht und das Spiel gedreht“, fasst Vanoni zusammen, nachdem sein Team nach knapp 28 Minuten noch 5:7 zurückgelegen hatte. Mit 10:7 war der Gruppensieg erreicht.
Bayerisches Halbfinale
Die Konsequenz: Im Halbfinale am Sonntag sollte es gegen den SV Amendingen gehen. Die Piranhas hatten zum Auftakt den Bundesliganachwuchs der SSF Dragons Bonn mit 15:8 besiegt, dann gegen Favorit Wernigerode knapp mit 6:7 verloren, um abschließend mit einem 15:5 über den Barkelsbyer SV das Tor in Richtung Medaillenränge aufzustoßen. „Im letzten Gruppenspiel haben wir anfangs mit zwei Blöcken richtig Druck gemacht“, fasst Trainer Andre Streifer zusammen. Es dauerte aber bis zu Beginn der zweiten Halbzeit, dann sei der Gegner „kontrolliert und müde“ gespielt gewesen. Amendingen setzte fortan alle Spieler ein – am Ende standen neun verschiedene Torschützen im Spielbericht.
Das bayerische Halbfinalduell sei dann sehr freundschaftlich verlaufen, freut sich Münchens Coach Vanoni. Und wenngleich es enger war als die stets deutlichen Aufeinandertreffen in der bayerischen Liga, war es Favorit München, der sich mit 6:3 durchsetzte.
Im Spiel um Bronze lieferte Amendingen Wernigerode erneut ein enges Match, bei dem die Führung mehrfach wechselte. Die entscheidende Drangphase hatten aber abermals die Red Devils. Vier Minute vor Schluss lag der SVA noch 4:2 vorne, doch diese Führung entglitt. Anschluss bei 36:17, Ausgleich bei 37:39, Rückstand bei 38:01 und der K.o. weitere 27 Sekunden später – beim Weg aufs Treppchen mussten die Piranhas den Teufeln mit 4:6 den Vortritt lassen. Dennoch: „Es ist die bisher beste Platzierung unserer Abteilung“, jubelt Streifer, der sich zudem über die Allstar-Nominierung seines Torwarts Hannes Ackel und von Topscorer Jeremias Probst freut – Wolfgang Schmidt-Wellenburg vom FC Stern komplettierte das bayerische Trio im Quartett der besten Spieler.
Dass die hochgehandelten Wernigeröder zuvor ihre Halbfinalaufgabe gegen Tegel mit 3:11 in den Sand gesetzt hatten, war im Münchener Lager aufmerksam notiert worden. Den Finalgegner hatte man schließlich am Vortag und bereits auch zweimal im Vorjahr geschlagen. „Wir wussten: Wenn wir die kleinen Fehler aus dem Gruppenspiel vermeiden, können wir ein unglaubliches Finale spielen“, so Vanoni. So kam es: Die obligatorischen zehn eigenen Tore und eine bemerkenswert reife Defensivleistung reichten zu einem 10:3-Sieg. Gold!
Übrigens ganz wichtig für ein Fortbestehen des bayerischen Spielbetriebs: Bei der Delegiertenversammlung am kommenden Samstag, 1. Juli 2023, gilt es einen neuen Vorstand zu formieren!