Künftig eigener Verein: Pfiat di FC Stern, griaß di FBC München!

München – Die Floorballer des FC Stern München gründen einen eigenen Verein. Für die bayerischen Ligen 2023/24 haben sie bereits als ‚FBC München‘ gemeldet. Wie es zu diesem Schritt kam und wie es weitergeht, schildert Präsident Sönke Grimpen.

Servus Sönke, fortan seid Ihr der FBC München. Wieso der Schritt weg vom FC Stern?

Grimpen: „Servus! Vielleicht noch zur Klarstellung: Die Ausgründung wollen wir zum 1. Januar 2024 vollzogen haben. Zum ‚Wieso‘: Der FC Stern ist bekannt für erfolgreichen Jugendfußball und insbesondere für Frauenfußball. Es ist ein alteingesessener Verein und nicht zuletzt auch einer der größten Fußballvereine in Bayern.“

Sönke Grimpen. (Foto: Finkenzeller)

Außerhalb der Floorballgemeinde heißt es also: FC Stern = Fußball?

Grimpen: „Genau. Das beginnt unsere Entwicklung und unseren Erfolg bei der Sponsorensuche zu belasten. Auch den wechselnden Sachbearbeitern der Stadt musste man früher erst erklären, dass man tatsächlich Hallenzeiten braucht, obwohl man ein Fußballverein ist – aber eben nicht Fußball spielt.“

Aber gibt es nicht auch Belange, bei denen ein großer etablierter Verein im Rücken hilft? Beispielsweise eben bei der Sponsorenakquise oder dem Beantragen von Hallenzeiten?

Grimpen: „Da wir als einzige Abteilung im Verein im nennenswerten Umfang Hallenzeiten brauchen, haben wir hier einen direkten Draht zur Stadtverwaltung und sehr gute Beziehungen zu den Schulleitungen. Die Sporthallen im neuen Schulzentrum bei uns werden von Anfang an Linien für Floorball haben. Die Kooperation mit der Stadt ist mit den Jahren immer besser geworden. Der Verein mag neu sein, die Namen dahinter sind es nicht. Intern waren wir außerdem auch schon vorher ziemlich eigenständig vom Budget bis zur Verwaltung. Mitgliedsbeiträge haben bei uns z.B. nur noch ca. 60 Prozent der Kosten abgedeckt. Der Rest kam durch Drittmittel zusammen – also Sponsoren, Fördergelder und Spenden, die wir auch schon eigenständig akquiriert haben. Beim Gesamtverein beträgt dieses Verhältnis von Mitgliedsbeiträgen und Drittmitteln 90:10. Zwei oder in Zukunft vielleicht drei Bundesliga-Teams werden wir aber nicht aus Beiträgen finanzieren können. Um den Drittmittelanteil erhöhen zu können, brauchen wir eine eigenständige Marke.“

Stichwort ‚Marke‘: Wie sind da die Überlegungen? Gibt es schon etwas zu sehen? Und wieso eigentlich ‚FBC‘?

Grimpen: „Logo und Farben gibt es noch nicht. Das ist allerdings auch das schwierigste Thema von allen. Der Vereinsname soll einerseits klar eine Verbindung zum Sport und zu München haben, andererseits einen gewissen Anspruch darstellen. Kürzer, als ‚Floorball München‘ geht es nicht. Dann musste noch ein ‚Verein‘ oder ‚Club‘ dazu. Der ‚Club‘ ist dabei die Anleihe an unseren Ursprung beim Fußball-Club Stern München. ‚Floorball-Club Stern München‘ wäre aber zu nahe dran gewesen.“

Logo und Farbe? „Das schwierigste Thema von allen“, sagt Sönke Grimpen.


Wenn schon die Themen Logo, Name und Co so viel Aufwand mit sich bringen: In Sachen Arbeitsaufwand ist das ja sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange?

Grimpen: „Bei Weitem nicht. Der Startaufwand ist natürlich beträchtlich: Verein gründen, Satzung, Vorstand finden, Verwaltung aufbauen, wie angesprochen Logo und Vereinsfarben, dazu Webseite, Marketingkonzept, Social-Media-Auftritt, Verhandlungen mit der Stadt wegen Hallenzeiten, mit Floorball Deutschland wegen Startberechtigungen, mit dem FC Stern wegen Materialablöse, Eintritt in Floorball Bayern, BLSV, Kommunikation mit den Mitgliedern (kündigen beim FC Stern, Eintritt in den FBCM), bestehende Sponsoren informieren, etc. Nebenbei läuft die normale Vereinsarbeit weiter. Bis zum 1. Januar 2024 sind wir dann hoffentlich wieder in ruhigen Fahrwassern. Und wir werden versuchen, neue Wege zu gehen und setzen voll auf Digitalisierung.“

Ihr habt also all diesen Aufwand gegenüber den erwarteten Potenzialen abgewogen und Euch zur Ausgründung entschlossen.

Grimpen: „Eine Ausgründung war schon seit vielen Jahren immer mal wieder ein Thema, aber jetzt scheint es uns, dass wir diesen Schritt gehen müssen, um unsere Entwicklung weiter voranzutreiben. Insgesamt spüre ich eine gewisse Aufbruchsstimmung und Stolz bei Verantwortlichen und Mitgliedern darauf, mit einem eigenen Verein ein ganz klares Statement zu setzen: Wir spielen Floorball!“

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