Bayern – Den ersten Punkt in seiner Erstligageschichte hat der FBC München eingefahren, der der DJK Holzbüttgen und den Red Devils Wernigerode enge Spiele lieferte. Damit liegen die Landeshaupstädter nun in der Tabelle gleichauf mit den Red Hocks Kaufering, für die es bei Rekordmeister Weißenfels nichts zu holen gab. In der 2. FBL haben die Schanzer Ducks des ESV Ingolstadt einen 7:4-Heimsieg über Erlensee eingefahren.
FBC München vs. DJK Holzbüttgen
Es war das Wochenende der Aufholjagden für den FBC München. Waren es beim 7:8 gegen Holzbüttgen die Landeshauptstädter, die – am Ende unbelohnt – einen Vier-Tore-Rückstand wettmachten, so gaben sie tags darauf beim 5:5 in Wernigerode eine Führung in dieser Höhe noch aus der Hand. Am Ende aber steht zumindest der erste Punkt in der noch jungen Erstligahistorie.
Schlicht und einfach „uneffektiv“ sei das erste Drittel gewesen, ärgert sich Julian Rüger darüber, wie sein Team am Samstag daheim aus den Startlöchern kam. 0:4 stand es nach acht Minuten bereits. „Eigentlich hatten wir ein Chancenplus, viele Eigenfehler und Unkonzentriertheiten haben Holzbüttgen aber einfache Tore beschert.“
Doch auch ein zwischenzeitliches 1:6 (27.) ließ die Gastgeber nicht einknicken. Zur zweiten Pause war der FBC bereits auf zwei Tore dran (38.; 5:7), nach dem schnellen Ausgleich (43.) war es ein offenes Spiel – das mit dem entscheidenden Gegentreffer gut eine Minute vor der Schlusssirene ein unglückliches Ende nahm. Vor allem offensiv erkenne er Fortschritte, befand Julian Rüger hernach. „Grundsätzlich spielen wir immer gut mit“ – der Punkteknoten müsse nur mal platzen.
Red Devils Wernigerode vs. FBC München
Das tat er tags darauf in Wernigerode, wobei der Knall durchaus hätte lauter ausfallen können – denn zwischendurch schien der FBC bereits auf der Siegerstraße.
Nachdem am Samstag trotz mehreren Ausfällen – zum Donnerstagstraining hatten sich gerade einmal sieben fitte Spieler gemeldet – der Spielberichtsbogen voll war, trat am Sonntag gerade einmal ein Minimalaufgebot von einem Torwart und zehn Feldspielern die Auswärtsfahrt an.
Los legten die Münchener beim Kellerduell in Wernigerode, das Rüger vorab als Sechs-Punkte-Spiel deklariert hatte, wie die Feuerwehr. Zoltán Rési (12.), Rüger selbst (17.), Felix Haushofer (25.) und Bastian Zölzer (39.) schossen ein 0:4 heraus, die Red Devils machten bis dahin keinen Stich.
Vielleicht war es die Kraft, die dann im Schlussdrittel nachließ, meint Münchens Federico Vanoni. „Wernigerode hat das Tempo noch einmal erhöht und sich Stück für Stück zum Ausgleich gearbeitet.“ 5:5 stand es vier Minuten vor Schluss, ehe sich gut eine Minute lang in doppelter Überzahl die große Chance zur erneuten Führung Boot. Doch verstrich diese Gelegenheit ebenso, wie eine haarige Situation in der Verlängerung: Diesmal war es der FBC, der sich eines Drei-gegen-Fünfs erwehren musste. Am Ende sicherte sich keines von beiden Teams den Zusatzpunkt.
Dennoch sieht Vanoni nun ein Momentum für sein Team; spielerisch sei das Wochenende gut gewesen. Der Zähler tue gut, schnauft auch Trainer Jann Zurbuchen durch. „Wenn wir den Anschluss an die Playoff-Plätze nicht verlieren wollen, müssen drei Punkte her“, schaut Vanoni auf das Heimspiel am kommenden Samstag (17.30 Uhr) gegen Schriesheim. Es wird das erste Mal sein, dass der FBC in seiner neuen Spielstätte am Bildungscampus Riem aufläuft.
UHC Weißenfels vs. VfL Red Hocks Kaufering
Kampfgeist allein reicht in Weißenfels nicht, um Punkte mitzunehmen – diese Erfahrung machten dezimierte Red Hocks am Samstag. Zwar leisteten sich beide Teams anfangs technische Fehler, zu nutzen wussten diese aber nur die Gastgeber. „Sie waren in dieser Phase das bessere Team und setzten bei Ballverlust immer sofort nach“, erklärt Verteidiger Raphael Heinzelmann. Noch im ersten Spielabschnitt gelang dem UHC das 3:0 (18.).
Schafften es die Kauferinger zu Beginn des zweiten Abschnitts, den Ball länger in den eigenen Reihen zu halten, wurde das Spiel dann wieder deutlich zerfahrener. Fast im Sekundentakt wechselte der Ballbesitz. Beim Stand von 4:1 (31.) verpasste Weißenfels zunächst bei einem Penalty die Vorentscheidung, danach war es Goalie David Winzinger, der seine Red Hocks im Spiel hielt. Dennoch wuchs der Rückstand bis zur Pause noch um ein weiteres Tor an (38.).
Als auf jeder Seite je ein Spieler eine Strafzeit absaß, war erneut der UHC cleverer – 6:1 (42.). Doch zumindest diesmal gelang Kaufering die schnelle Antwort (42.). „In der Schlussphase spielte der UHC auf Ballbesitz, wodurch wir dem dringend benötigten Ball ein ums andere Mal hinterherliefen und stets einen Schritt zu spät waren“, so Heinzelmann.
Erst nach einigen Strafen auf beiden Seiten war es erneut Martin Rieß, der im Fünf-gegen-Drei einen Konter der Weißenfelser in deren Hälfte abfangen und im Alleingang das 6:3 (53.) erzielen konnte – sein dritter Treffer des Tages. Kurz vor Ende der Partie gelang dem UHC noch der finale Treffer zum 7:3.
Somit warten die Red Hocks weiterhin auf den ersten Sieg der Saison. Am kommenden Wochenende geht es nach Bonn und Hamburg.
ESV Ingolstadt Schanzer Ducks vs. TSG Erlensee
In seinen Überlegungen bestätigt sah sich das krankheitsbedingt ohne seinen Headcoach Max Eberle angetretene Ingolstädter Trainerteam nach dem 7:4-Heimsieg über Erlensee. „Ein physischer und kämpferischer Gegner“, gegen den es in der vergangenen Saison immer eng zuging, schildert Co Leon Schneider.
Einen frühen Rückstand zu vermeiden gelang, doch obwohl David Kraus (2.), Michael Bachmann per Penalty (15.; 2:0) und Louis Roger (27.; 3:2) stets vorgelegt hatten, sahen sich die Schanzer Ducks kurz nach Beginn des Schlussdrittels im Hintertreffen (45.; 3:4). „Nach der ersten Pause haben wir leider etwas unseren Fokus verloren“, fasst Schneider zusammen, dessen Teams schlechter in die Zweikämpfe kam und offensiv zu riskant agierte. Doch: „Im dritten Drittel waren wir wieder deutlich besser unterwegs.“
Louis Roger glich aus (48.) und brachte den Schanzer Ducks dann wieder die Führung (51.), die Jochen Kleinbauer (53.) noch ausbaute. Nachdem die einzige Ingolstädter Strafe der Partie folgenlos abgelaufen war, besorgte Quentin Roger (60.) den Endstand.
„Wir sind auf dem richtigen Weg“, findet Schneider. Dieser führt nun nach Bonn, wo am kommenden Samstag (12 Uhr) das Pokalspiel gegen die U21 der SSF Bonn ansteht. In der Liga geht es für den ESV erst am 4. November weiter, mit einem Heimspiel gegen Calw.
Beitragsfoto: Archiv/Olenik