Bayern – Binnen zwei Minuten und elf Sekunden hat die zweite Mannschaft der Red Hocks in alles klar gemacht: So lange brauchten die Kauferinger, um der SG Nürnberg/Regensburg fünf Tore einzuschenken. Am Ende stand ein 9:1. Deutlich mehr strecken musste sich die SG Nordheim/Augsburg gegen die Lumberjacks Rohrdorf, schlussendlich setzten sich die Schwaben mit 7:5 durch. Der FBC München 2 löste seine Aufgabe gegen die SF Puchheim mit 12:5 souverän.
VfL Red Hocks Kaufering 2 vs. SG Nürnberg/Regensburg (9:1)
Revanche geglückt: Nachdem sie ihren Einzug zur süddeutschen Meisterschaft in der vergangenen Saison gegen Nürnberg/Regensburg liegen gelassen hatte, zeigte sich die Reserve der Red Hocks diesmal abgezockter. Auch der 0:1-Rückstand per Nachschuss durch Simon Willecke (7.) mit der eigentlich einzigen Chance und ein starkes gegnerisches Anfangsdrittel, SG-Spieler Daniel Hollerauer erkannte darin die bisher besten 20 Minuten der laufenden Saison, brachten den Tabellenführer nicht vom Kurs ab.
„Im ersten Durchgang haben sie gut gemauert, im zweiten waren sie dann manchmal etwas zu spät dran“, schildert Kauferings Kapitän Marco Tobisch. Das galt vor allem für jene rund zwei Minuten, in denen seine Mannschaft den Sieg eintütete. Verteidiger Jonas Rubenwolf geht in die Tiefe: „Nach der Kabinenansprache haben wir viel dynamischer und kreativer gespielt und eine gute Rotation ins Spiel bekommen“, dazu kam fortan eine bessere Verwertung jener Chancen, die Nürnberg/Regensburg nun in größerer Zahl zugestand. „Unerklärlich und letztlich auch inakzeptabel“, findet Hollerauer den vorübergehenden Einbruch seines Teams, das zwar personell gut aufgestellt, kurzfristig aber nicht in der angekündigten Bestbesetzung auflaufen konnte. „Gegen Kaufering kann man es sich nicht leisten, mal für ein paar Minuten nicht wach zu sein.“
Produktivster Spieler der Partie war Kauferings Nachwuchsangreifer Tom Zöllner, der neben einer Vorlage auch drei Tore beisteuerte: den Ausgleich (24.), den Türöffner zur wilden Fünf-Hütten-Serie (35.) und einen der letzten beiden Kauferinger Treffer im Schlussdrittel. Denn nach dem kurzen aber heftigen Schleudergang fing sich Nürnberg/Regensburg wieder.
Trotz allem mit erhobenem Haupt vom Platz habe man gehen wollen, umreißt Hollerauer die Zielvorgabe seiner Mannschaft bis zur Schlusssirene. Das gelang ordentlich und rückblickend fasst er zusammen: „Auch wenn das Endergebnis etwas anderes vermuten lässt, haben wir eigentlich eine ziemlich gute Leistung gebracht – zumindest zu 96 Prozent.“
Nicht nur einen Sieg der Offensive, sondern auch der Defensive sieht Tobisch: „Wir haben hinten fast nix zugelassen“; vier Gegentore aus drei Regionalligaspielen sind eine starke Quote. Hollerauer zieht Bilanz: „Kaufering hatte unsere Offensive in schier unglaublicher Manier im Griff. Jedoch wäre das Ergebnis sicherlich enger ausgefallen, wenn wir zwischenzeitlich nicht in Tiefschlaf verfallen wären.“
Die Red Hocks treffen nun am Samstagabend in Rohrdorf auf die gastgebenden Lumberjacks; Nürnberg/Regensburg bekommt es mit den SF Puchheim zu tun.
SG Nordheim/Augsburg vs. Lumberjacks Rohrdorf (7:5)
Stolperstein für die diesjährigen Spitzenteams wollen die Lumberjacks Rohrdorf sein – der bayerische Titelverteidiger backt aktuell etwas kleinere Semmeln. Auch nach dem dritten Spiel noch punktlos, dafür aber mit deutlich aufsteigender Formkurve sieht Kilian Tiefenthaler sein Team: „Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung.“
Mit den ersten beiden Toren ging der Spielertrainer selbst für seine Rohrdorfer voran (16., 21.), auch der rasche Ausgleich durch Peter Kechele (23.) und Oliver Beer (25.) warf die Lumberjacks nicht um, im Gegenteil: Auf Jonas Behringers 2:3 (32.) folgte gleich Johannes Höß‘ 2:4 (33.) und eine Auszeit der Schwaben-SG. Bei Vier-gegen-Vier legten die Rohrdorfer aber sogar nochmal nach, diesmal durch Valentin Coric (35.). „Wir wollten gefestigter in der Defensive stehen und das ist uns bis zum Ende des Mitteldrittels sehr gut gelungen“, findet Tiefenthaler.
Dann aber verteidigte sein Team nachlässiger, Nordheim/Augsburg glich noch vor der Pause aus – Jonas Knaus‘ 5:5 fiel eine Sekunde vor der Sirene. „Das war für mich der Knackpunkt“, so der Spielertrainer der Lumberjacks. Denn während sein Team fortan gar nicht mehr traf, eine Überzahl und auch einen Penalty vergab, verteidigte der Gegner seine erstmalige Führung nach Knaus-Tor (46.), um dann kurz vor Schluss durch Marek Sedelmeier (59.) alles klar zu machen.
„Daran gilt es jetzt anzuknüpfen und möglichst gegen Kaufering ein ebenso knappes Spiel zu liefern“, blickt Tiefenthaler dem nächsten Wochenende entgegen. Fehlen wird hier und im weiteren Saisonverlauf aber Torfrau Barbara Brandmaier. Nordheim/Augsburg erwartet gegen den noch makellosen FBC München 2 ein echtes Spitzenspiel. Das eigene Potenzial auszunutzen hatte Trainer Armin Sedelmeier seinem Team schon vor dem Rohrdorf-Spiel als Aufgabe verordnet – nach diesem Sieg folgt nun die nächste Prüfung.
SF Puchheim vs. FBC München 2 (5:12)
Die Münchener ihrerseits waren zuversichtlich ins Spiel gegen Puchheim gegangen. Nachdem sich bis weit ins erste Drittel hinein ein enges Spiel entwickelte, setzten sich die Landeshauptstädter aber noch vor der ersten Pause leicht ab (2:4; 20.) – hernach wuchs der Vorsprung dann immer weiter und der Sieg nahm eine deutliche Höhe an.
Beitragsbild: Manhart