Bayern – Mit einem 5:4 gegen den ETV Hamburg haben die Red Hocks den ersten Heimsieg der laufenden Bundesligasaison eingefahren. Tags zuvor hatte es mit einem 3:6 gegen die DJK Holzbüttgen dazu noch nicht gereicht. In der 2. FBL Süd/West haben die Schanzer Ducks des ESV Ingolstadt einen 7:5-Pflichtsieg über die Rennsteig Avalanche eingefahren. Mindestens genauso wichtig war aber der gelungene Aktionstag zugunsten des Kampfs gegen den Krebs.
FBC München vs. ETV Piranhhas Hamburg (8:7 n.V.)
„Zwei gewonnene Punkte“, sagt der Spielverlauf. „Ein verlorener Punkt, sagt Zoltán Rési. Zwei Drittel seien stark gewesen – ganz im Gegenteil zum ersten, das mit 1:5 an die Gäste ging. „Das können wir uns nicht leisten“, hadert der Verteidiger.
Hamburg, so Rési, sei ein Gegner, der jede Schwäche ausnutzt. „Diszipliniert und taktisch stark.“ So wie im ersten Durchgang.
Doch nach Wiederanpfiff waren die Münchener stärker. „Wir waren fortan härter, haben uns die Kontrolle zurückgeholt.“ Spätestens beim 3:6 durch Luis Rüger (33.) in Überzahl sei klar geworden: Da geht noch was. Hamburg nahm seine Auszeit, doch der FBC drückte das Gaspedal weiter durch. Bis zur zweiten Pause hatten Asko Heinaro (35.) und Yannik Zölzer (39.) weiter verkürzt, 5:7.
Im Schlussdurchgang traf dann nur noch München. Rési (49.), Zölzer (53.), Ausgleich vor 150 Zuschauern. Die Chance zum Lucky Punch mit einer späten Überzahl (56.) ließ Hamburg aus.
In der Verlängerung beim Comeback von Julian Rüger waren dann gut fünf Minuten gespielt, bis sein kleiner Bruder Luis den Deckel draufmachte – zwei weitere Punkte wanderten unter den Münchener Christbaum.
Richtig spannend könnte es am Dreikönigstag werden – dann empfangen die Münchener Tabellennachbar Wernigerode zu einem wegweisenden Kellerduell.
VfL Red Hocks Kaufering vs. ETV Piranhhas Hamburg (5:4)
Die Vorzeichen waren schon mal besser: Mit einer Niederlage vom Vortag im Nacken und einem krankheits- und verletzungsbedingt auf zwei Reihen und drei Ersatzspieler zusammengeschrumpften Kader bekamen es die Kauferinger mit dem ETV Hamburg zu tun. Die ambitioniert in die Saison gestarteten Piranhhas sind eines der Spitzenteams der Liga, durchlaufen gerade aber eine Talsohle – die Niederlage gegen die Red Hocks sollte die fünfte am Stück für die Hanseaten werden.
„Da ist er, der erste Heimsieg“, rief Kapitän Marco Keß nach der Schlusssirene unter dem Jubel der 200 Zuschauer ins Hallenmikrofon. Vorangegangen waren drei ganz knifflige Minuten, in denen Hamburg alles nach vorne warf. Doch am Ende reichte der Treffer von Moritz Leonhardt, der viereinhalb Minuten vor dem Ende einfach mal im Powerplay in Richtung kurzes Eck draufgehalten hatte, zum Erfolg. „Die Abwehrleistung war bockstark“, lobt Torwart David Winzinger, seinerseits selbst zum Spieler der Partie gekürt, seine Vorderleute.
Zwar hatten die Red Hocks zunächst das 0:1 hinnehmen (8.) und später, nachdem Benedikt Richardon per Abpraller (9.), Calli Rieß (33.) nach schöner Kombination, Leonhardt (37.) und nochmals Rieß (41.) eine 4:2-Führung herausgeschossen hatten, auch den Verlust dieses Vorsprungs durch zwei Tore bei eigener Strafe verkraften müssen. Das Nervenkostüm hielt diesmal allerdings.
VfL Red Hocks Kaufering vs. DJK Holzbüttgen (3:6)
Das sah tags zuvor gegen Holzbüttgen noch anders aus, die 3:6-Niederlage fiel in die Kategorie ‚vermeidbar‘. Größtenteils ordentlich sei man defensiv zu Werke gegangen, lobt Kauferings langzeitverletzter Verteidiger Christian Brücklmayr; Einstellung und Wille seien tadellos gewesen. Doch blieben vorne zu viele Chancen liegen – und hinten schlug es in den entscheidenden Phasen halt doch zu einfach ein.
Nach einem schnellen 0:2-Rückstand (12.) berappelten sich die Kauferinger, John Blümke mit einem schön herausgespielten Konter verkürzte (13.). Ein ganz kurioses Eigentor brachte sogar den Ausgleich: Niko Pikkarainen spielte im Aufbau einen Querpass, der allerdings den Fuß seines überraschten Torwarts Jan Saurbier fand und ins Gehäuse trudelte (35.). Kann passieren, doch auch dieses Geschenk brachte die Red Hocks nicht entscheidend weiter. Binnen einer Minute lag der Gast wieder vorne, Mitte des letzten Drittels war der alte Zwei-Tore-Rückstand wieder da. Nachdem Antton Lukka (53.) verkürzte, schien die Zeit für eine Aufholjagd reif. Doch eines von mehreren im Lauf des Spiels verpufften Powerplays und ein zu leichter Ballverlust machten diesen Hoffnungen ein Ende. Am Schluss stand es 3:6 und die Kauferinger mussten sich vorwerfen lassen, zu oft vom Gegner überrascht worden zu sein.
Dennoch: „Auf der Leistung lässt sich aufbauen“, fand Brücklmayr nach Abpfiff – tags darauf sollte sich das dann endlich auszahlen. Weiter geht es für die Kauferinger in der Bundesliga am 13. Januar beim MFBC Leipzig.
ESV Ingolstadt Schanzer Ducks vs. FC Rennsteig Avalanche (7:5)
Chancen hatten seine Schanzer Ducks über das Spiel verteilt viele, schildert Spielertrainer Max Eberle. Den Weg über die Torlinie fanden lange aber die wenigsten. Mögliche Gründe dafür, dass das Visier lange nicht so richtig scharf gestellt war, gab es einige: Vielleicht war es eine Prise Leichtfertigkeit, nachdem das 1:0 durch Quentin Roger gegen mit nur acht Feldspielern angereiste Gäste bereits nach elf Sekunden gefallen war. Vielleicht war es auch der Schreckmoment nach der Kopfverletzung eines Gästespielers, der die Konzentration hemmte. Und ganz sicher war es der überragende Gästegoalie Vaclav Benes, der eine Gelegenheit nach der anderen entschärfte.
Jedenfalls dauerte es bis zur 38. Minute, ehe Ingolstadt wieder jubeln konnte. 1:3 stand es da bereits, der Anschlusstreffer durch Louis Roger sei trotz Überlegenheit Produkt eines harten Kampfes gewesen, so Eberle. Doch er verfehlte seine Wirkung nicht: „Das hat uns wichtigen Auftrieb gegeben“, so der Spielertrainer.
Mit dem raschen 3:3 im Schlussdrittel, wieder durch Louis Roger (41.), sei der Knoten dann endgültig geplatzt. Weitere vier Mal schepperte es binnen der nächsten knapp zwölf Minuten – damit hatten die Schanzer Ducks die Partie zu ihren Gunsten entschieden. „Ein verdienter Sieg, bei dem wir es uns lange selber zu schwer gemacht haben“, bilanziert Eberle nach dem Pflichtsieg über den Tabellenvorletzten.
Durch die gleichzeitig etwas überraschende Pleite der Frankfurt Falcons im Hessen-Derby gegen die TSG Erlensee sind die Schanzer Ducks wieder auf Rang zwei gesprungen – das höchste der Gefühle, so Eberle, denn Platz eins sei wohl fix an Ebersgöns vergeben. Verteidigt werden soll der Platz hinter dem Staffeldominator im neuen Jahr. Weiter geht’s mit einem weiteren Heimspiel: Am 13. Januar ist der Tabellenletzte Floorball Mainz zu Gast.
Beitragsfoto: Britta Vallema/DJK Holzbüttgen