Kaufering – Zwei Red Hocks zeigten sich in Chemnitz besonders gut drauf: Moritz Leonhardt (Foto: Finkenzeller) hatte mit vier Toren und einer Vorlage bei allen fünf Kauferinger Treffern den Schläger im Spiel und an Schlussmann Moritz Ballweg fanden die gastgebenden Floor Fighters über weite Strecken kein Vorbeikommen. Unter dem Strich war es aber vor allem die Teamleistung des weiterhin arg dezimierten Kaders, die den 3:5-Auswärtssieg der Bundesliga-Lechfloorballer ermöglichte.
Die Hälfte aller acht Tore des Spiels fiel innerhalb der letzten drei Minuten. Und das 1:4, das Moritz Leonhardt ins leere Gehäuse drückte, nachdem Chemnitz seinen Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers herausgenommen hatte, schmolz wieder zusammen. Denn noch zweimal war auch die Schlussoffensive der Hausherren erfolgreich: Robert Montell (58.), Väinö-Oskari Paavilainen (60.) verkürzten, doch wie über die gesamte Spielzeit hinweg, so stand die Kauferinger Hintermannschaft auch auf der Zielgeraden hervorragend.
„Defensiv waren wir heute enorm effektiv“, freut sich Verteidiger Johannes Föhr, der als Angreifer ran musste. Denn seine personell gebeutelten Red Hocks konnten mit zwei Torhütern und zehn Feldspielern erneut nur eine absolute Minimalbesetzung aufbieten. „Uns ging immer im Kopf um, dass sich ja keiner verletzen dürfte“, so Föhr. Die Ausfallliste machte auch vor dem Trainerteam nicht Halt – Torwarttrainer Shoeui Yiu und der verletzte Kapitän Marco Keß sprangen für Headcoach Daniel Nustedt und Co Christoph Huber ein. „Wir haben mit viel Einsatz gegen den Ball gearbeitet und Moritz im Tor machte einen mega guten Job“, verweist Föhr darauf, dass sein Team im Fünf-gegen-Fünf keinen einzigen Gegentreffer hinnehmen musste.
Nach einer 0:2-Führung, Leonhardt hatte im ersten Drittel (5., 18.) jeweils erfolgreich aus der Halbdistanz abgeschlossen, schien der Vorsprung im zweiten Durchgang zwar kurz ins Wackeln zu geraten, als Tomas Novotny (32.) die einzige Kauferinger Strafe des Tages zum Anschluss nutzte. Doch Benedikt Föhr legte keine drei Minuten später wieder nach (35.), als er nach einer Ecke die Lücke vor dem Tor der Floor Fighters fand. „Das war für mich der Knackpunkt“, freut sich sein Bruder Johannes. „Der Zwei-Tore-Abstand gab uns Sicherheit.“
Unmittelbar vor der Schlusssirene wurschtelte Leonhardt erneut einen langen Befreiungsschlag über die verwaiste Torlinie – Endstand.
Am Mittwoch beginnt für die Nationalmannschaft die WM-Qualifikation. Die Bundesligen ruhen derweil, weiter geht es am 10. Februar.