München – Ganz vorne in der Tabelle setzt sich erstmals in dieser Saison eine Mannschaft ab: Die Kauferinger Reserve hat das Spitzenspiel gegen die SG Nordheim/Augsburg mit 8:3 deutlich für sich entschieden. Damit ist es momentan das Ringen unmittelbar dahinter, das besondere Würze verspricht – denn nur die ersten zwei Teams lösen das Ticket zur Süddeutschen Meisterschaft. Mit-Aspirant FBC München 2 hat seine Hausaufgaben jedenfalls mit einem 1:8-Sieg über die SG Nürnberg/Regensburg erledigt. Dahinter fuhren die Lumberjacks Rohrdorf mit einem 4:9 gegen die SF Puchheim ihren ersten Saisonsieg ein.
SF Puchheim vs. Lumberjacks Rohrdorf (4:9)
Es war das Aufeinandertreffen zweier Gefühlswelten: In der Vorwoche hatte Puchheim durch seinen zweiten Regionalligasieg überhaupt den Sprung ins Tabellenmittelfeld geschafft, während Rohrdorf eine 0:11-Niederlage gegen Kaufering hinnehmen musste. Mit ihrem ersten Dreier in dieser Saison könnte den Lumberjacks nun aber eine kleine Trendwende gelungen sein.
Die Rohrdorfer Bank war mit drei Wechselspielern äußerst dünn besetzt, im zweiten Durchgang schrumpfte die Personaldecke noch weiter zusammen. Doch auch auf der Gegenseite sah es nicht viel anders aus.
„Wir wollten das verpatzte Hinspiel wiedergutmachen“, erinnert Kilian Tiefenthaler zum Rückrundenstart an den verpatzten Saisonauftakt. Hilfreich war dabei, dass sein langjähriger Angriffskollege Florian Faltermeier wieder mit von der Partie ist. „Er ist ein Kreativposten“, freut sich der Spielertrainer über dessen Rückkehr von einem Auslandssemester.
So war das 0:1 gleich eine Tiefenthaler-Faltermeier-Co-Produktion (6.). Faltermeiers Comeback-Bilanz insgesamt: drei Assists. „Offensiv konnten wir einige Chancen herausspielen“, lobt Tiefenthaler das ganze Team. Die Verwertung bleibe aber stark ausbaufähig.
So kam es, dass sich die Lumberjacks meist nur kurz Luft verschafften. Ihre erstmalige Führung glich Maximilian Hager aus (7.), auf das 1:3 durch Tiefenthaler (10.) und Sandro Padula (12.) antwortete im zweiten Drittel wieder Hager (38.). Selbst das erneute Rohrdorfer Davonziehen spät im zweiten Durchgang, herausgeschossen von Jonas Behringer (39.) und Tiefenthaler (40.), schrumpelte im Schlussabschnitt abermals zusammen.
Nur neun Sekunden waren gespielt, als schon wieder Hager traf (40.). Knapp eineinhalb Minuten später legte er den Anschluss nach (42.). „Die Gegentore fielen allesamt durch Distanzschüsse, welche wir zukünftig konsequenter unterbinden müssen“, mahnt Tiefenthaler. Dennoch: „Defensiv standen wir weite Strecken ganz stabil und variierten unser Anlaufverhalten, was Puchheim den ein oder anderen Ballverlust einbrachte.“
Denn die Lumberjacks gingen nun auf Nummer sicher und streuten gleich einen Viererlauf ein: Valentin Coric (43.), Simon Brunner (48.) und zweimal Tiefenthaler (55., 57.) – das reichte dann endgültig zum Sieg.
VfL Red Hocks Kaufering 2 vs. SG Nordheim/Augsburg (8:3)
Trotz zahlreicher personeller Ausfälle gelang den beiden Kauferinger Reihen ein Einstand nach Maß: Lukas Trieb fing einen Aufbaupass ab und traf nach 14 Sekunden zum 1:0. „Das hat uns etwas aus dem Tritt gebracht“, räumt SG-Trainer Armin Sedelmeier ein. Danach entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit gutem Tempo und Chancen auf beiden Seiten. Nach Geschmack von Kauferings Torhüter Marco Trick insgesamt etwas zu offen: „Wir haben im ersten Drittel ein paar Fehler im Aufbauspiel gemacht und dadurch einige gute Chancen zugelassen. Im Zentrum kam dadurch vor allem Marek Sedelmeier zu einigen Schüssen aus mittlerer Distanz.“ Der Topscorer aus Nordheim war es auch, der schließlich auf 3:1 verkürzte (15.), nachdem Tom Zöllner (9.) und abermals Trieb (13.) für den Tabellenführer vorgelegt hatten.
Im zweiten Abschnitt flachte das Tempo etwas ab. Während die Red Hocks auf der einen Seite Distanzschütze Sedelmeier nun besser bewachten, erschwerte auf der anderen Seite die enge Manndeckung der SG ein kontrolliertes Offensivspiel der Red Hocks. So blieb der zweite Abschnitt recht arm an Torchancen, doch die Schlüsselszenen hatten die Kauferinger weiter auf ihrer Seite: Einen Abpraller verwertete Noah Gold zum 4:1 (34.), Trieb aus spitzem Winkel traf zum 5:1 (38.). „Wir haben die Druckphasen der Augsburger meist gut überstanden und mit eigenen Toren darauf geantwortet“, kommentiert Torhüter Trick, der nun deutlich weniger Schüsse als zu Beginn halten musste. Dass sein Team, das das Spiel lange offen halten wollte, dann aber immer weiter ins Hintertreffen geriet, quasi von Beginn an einem Rückstand nachlaufen musste, habe die Sache erschwert, analysiert Armin Sedelmeier. „Dadurch ergaben sich viele Möglichkeiten für den Gegner uns unter Druck zu setzen.“
Auch ins letzte Drittel starteten die Roten nach Plan: Einen langen, halbhohen Pass von Maximilian Manhart brachte Marco Tobisch schnell unter Kontrolle und setzte seinen Schlenzer aus der Distanz ins Kreuzeck. Kauferings Kapitän war mit fünf Torbeteiligungen bester Scorer an diesem Tag.
Danach liefen auch bei der SG aus Schwaben die Kombinationen wieder flüssiger und so setzten sie sich immer wieder in der Kauferinger Hälfte fest. Philipp Hofer und Marius Merz sorgten für verdiente weitere SG-Treffer. Auf Seiten der Red Hocks durfte sich insbesondere das Powerplay noch unter Beweis stellen. Beide Strafen gegen die Schwaben nutzte Kaufering in Person von Marc Lippert zum Endstand von 8:3. „Ein ernüchterndes Ergebnis“, räumt Coach Sedelmeier ein.
Denn mit sechs Punkten Vorsprung vor den Verfolgern SG Nordheim/Augsburg und FBC München 2 geht Kaufering nun in die letzten vier Spiele. Durch ihren zweiten Sieg im zweiten Aufeinandertreffen mit den Schwaben haben sich die Red Hocks zudem den in den vergangenen Jahren oftmals wichtigen direkten Vergleich gesichert. Für sein Team gehe es jetzt vor allem darum, den Startplatz für die Süddeutsche Meisterschaft klarzumachen, blickt SG-Trainer Armin Sedelmeier voraus.
SG Nürnberg/Regensburg vs. FBC München 2 (1:8)
Wo ansetzen nach einer 1:8-Niederlage und der roten Laterne im eigenen Fenster? Für Matthias Germscheid, Kapitän der SG Nürnberg/Regensburg, ist die Sache klar: beim „leidigen Thema Abschluss“.
50 Minuten dauerte es bis zum Ehrentreffer, da war die Partie mit sechs Münchener Toren, erzielt von Alesandro Jantscher (19.), Imo Ziemendorf (29., 32.), Tim Vernooji (33.), Niklas Königsfeld (37.) und Sebastian Kesberger (50.), längst entschieden. Trotzdem: „Wir haben als Team gut verteidigt“, verweist Germscheid vor allem auf die knappe erste halbe Stunde .
Mit seiner Defensive ebenso zufrieden ist Münchens Trainer Moritz Fischer, wenngleich der als Ziel ausgegebene Zu-Null-Sieg verpasst wurde. „Wir haben mit viel Ballbesitz gespielt. Auch bei intensiveren Phasen mit mehr Druck haben wir einen kühlen Kopf bewahrt und uns nicht aus der Ruhe bringen lassen.“
Im letzten Durchgang versuchte sich Nürnberg/Regensburg an früheren Ballgewinnen, die letzten beiden Treffer des Tages waren aber Amir Tas (54.) und Moritz Franz (59.) vorbehalten.
Weiter geht es für die Regionalliga am 11. Februar.
Beitragsfoto: Zöllner