Bayern – Dem bereits vorab feststehenden Meister der Regionalliga Bayern ist die perfekte Saison gelungen: Im Duell der Zweitvertretungen setzten sich die Red Hocks mit 13:4 gegen den FBC München durch. Die Kauferinger sorgten damit ebenso für ein Statement in Hinblick auf das Süddeutsche Final4 am 6./7. April im heimischen Sportzentrum wie der zweite bayerische Vertreter, die SG Nordheim/Augsburg, die die SF Puchheim mit 15:0 abfertigte. Für den entthronten Champion Rohrdorf fand die Spielzeit mit einem 8:3 gegen die SG Nürnberg/Regensburg und dem Sprung auf Rang vier einen versöhnlichen Abschluss.
SG Nordheim/Augsburg vs. SF Puchheim (15:0)
Wenn die SG Nordheim/Augsburg ins Rollen kommt, dann richtig. Mit 7:0 fegten die Schwaben schon im ersten Drittel über Puchheim hinweg. Dann beschlossen beide Teams, sich zum Ligaabschluss nochmal den Special Teams zu widmen. Fünfmal wanderte ein SG-Akteur im weiteren Spielverlauf für zwei Minuten auf die Strafbank, sechsmal jemand der SF.
Ergebnis dieses Vergleichs: Nordheim/Ausgburg jubelte noch zweimal in numerischer Überlegenheit, Puchheim gar nicht. Der Rest der Strafen beider Teams neutralisierte sich mehr oder weniger gegenseitig. Offensiv lieferten die Schwaben weiter in einiger Regelmäßigkeit ab: Nach dem zweiten Pausenstand von 13:0 ließ die Produktivität dann in Richtung Schlusssirene etwas nach, bei 15:0 ertönte der Abpfiff.
Marek Sedelmeier hatte seine Führung in der Toptorjäger- und -scorerliste der Liga mit fünf Treffern untermauert. Seine Gesamtbilanz in dieser Regionalligasaison: zehn Spiele, 26 Tore, acht Vorlagen.
SG Nürnberg/Regensburg vs. Lumberjacks Rohrdorf (3:8)
Vielleicht lag es am Fehlen eines gelernten Centers in Reihen der SG Nürnberg/Regensburg, jedenfalls stand das Tor in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs zu weit offen. „Wäre man hier etwas wacher gewesen, hätte man das Spiel vielleicht länger ausgeglichen halten können“, bedauert Daniel Hollerauer. So aber sei die Hypothek im Nachhinein mit einem 1:5-Zwischenstand zu deutlich angewachsen. Denn nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer Christoph Gehls (16.) zog Rohrdorf auch ohne Topscorer Kilian Tiefenthaler binnen nicht einmal drei Minuten durch Simon Brunner (17.), Martin Smit (19.) und Simon Behringer (20.) davon.
Das hatte sich die SG anders vorgestellt. „Unser Ziel war, die, wenn man mal rein auf die Ergebnisse blickt, schwächste Saison seit Jahren doch noch zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen“, schildert Hollerauer. Mit einem Sieg gegen Rohrdorf wäre nach der vorausgegangene Puchheimer Niederlage gegen Nordheim/Augsburg noch Platz vier drin gewesen.
War es bis dahin der Wunsch, Rohrdorf etwas unter Druck zu setzen, wurde dies angesichts des Rückstands in der Folge zur Pflicht. „Die nächsten zwei Drittel waren schließlich ein Spiel auf Augenhöhe“, findet Hollerauer. Weiter aufzuschließen gelang aber nicht. „Die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor fehlte einfach wie schon die ganze Saison über auch heute wieder“, fasst Hollerauer zusammen. „Die stärkste Phase hatten wir sicher im dritten Drittel, als wir unseren Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Feld nahmen und Rohrdorf komplett in der eigenen Hälfte eingeschnürt haben“ – da stand es aber bereits 2:7. Mehr als ein Treffer Matthias Germscheids (54.) sprang nicht heraus. „Das Empty-Net-Tor trübt den guten Eindruck dieses Drittels nicht weiter“, macht Hollerauer einen Haken hinter das Spiel und den Endstand von 3:8.
Sein Blick gehe bereits Richtung nächste Saison. Zwar werde die SG wieder einige herbe Abgänge hinnehmen müssen. „Dafür sind aber voraussichtlich auch echte Kracherverstärkungen im Anflug. Möglicherweise wird mit der SG Regensburg/Nürnberg nächste Saison wieder mehr zu rechnen sein.“
FBC München 2 vs. Red Hocks Kaufering 2 (4:13)
Besonders das erste Drittel hatte für jene Zuschauer, die es mit den Red Hocks hielten, einiges zu bieten. München kam oftmals schwer in die Zweikämpfe und den Hausherren schien nahezu alles zu gelingen. Kapitän Marco Tobisch brachte Kaufering per Volley früh in Führung. Tom Zöllner und Lukas Wexenberger (ebenfalls mit anspruchsvollem Volley) legten nach. Nach weiteren sehenswerten Passstaffetten, abgeschlossen von Marc Lippert und zweimal Noah Gold, stand es bereits 6:0 und noch vor der Pause traf Dominik Thiel aus der Distanz zum 7:0. „Das war eines unserer besten Drittel in dieser Regionalliga-Saison. Die Jungs haben die Vorgaben sehr gut umgesetzt“, lobte Trainer Tom Richardon zur ersten Pause.
Im zweiten Drittel gingen die Roten etwas vom Gas – was allerdings auch daran lag, dass der FBC nun besser in die Partie kam, mehr Zweikämpfe gewann und auch offensiv mitspielte. Kombiniert wurde weiterhin und Lukas Trieb wurde so freigespielt, dass er zum 8:0 und 9:0 nur noch einschieben musste. Dann waren auch die Landeshauptstädter am Zug und belohnten sich für ihre Bemühungen. Den Schlusspunkt im zweiten Drittel setzte Verteidiger Justus Wende mit einem Schlenzer, maßgenau in den Winkel.
Nachdem das Spiel früh entschieden war, waren die letzten 20 Minuten nicht mehr in jeder Aktion umkämpft. In der insgesamt sehr fairen Partie (nur eine Strafe) traf München noch zweimal, die Red Hocks drei weitere Male zum 13:4-Enstand.
„Vor dem Spiel wollten wir gegen talentierte und spielstarke Münchner zeigen, dass wir zurecht Meister geworden sind. Das haben wir vor allem im ersten Drittel gezeigt, aber auch danach haben wir über weite Strecken guten Floorball gezeigt“, lobt Kapitän Marco Tobisch seine Mannschaft.
Für sein Team und die SG Nordheim/Augsburg folgt jetzt am 6./7. April im Kauferinger Sportzentrum das Final4 der süddeutschen Regionalligen gemeinsam mit der Sportvg Feuerbach und den United Lakers Konstanz.