München – Die U15 des FBC München hat die Deutsche Meisterschaft dahoam auf dem Kleinfeld gewonnen und damit, wenige Wochen nach dem Triumph auf dem Großfeld, das Double perfekt gemacht. Der SV Amendingen errang die bisher beste Platzierung seiner Vereinsgeschichte, der Lohn war Bronze.
Münchens Weg ins Halbfinale pflasterten in der Gruppenphase ein 10:4 gegen den ABC Wesseln, ein 10:1 gegen die Floor Fighters Chemnitz und ein 13:3 gegen die SSF Dragons Bonn. Vor allem mit dem Erfolg und dessen Zustandekommen gegen die hochgehandelten Sachsen habe man ein Statement setzen können, freut sich FBC-Trainer Federico Vanoni.
Ungleich dramatischer lief die Vorrunde des Amendingen. Dem 11:2 gegen den TV Eiche Horn Bremen – die Partie sei so souverän verlaufen, wie es das Ergebnis aussagt, findet SVA-Trainer Georg Nusstein – folgte ein umkämpftes 9:6 gegen den SC DHfK Leipzig. Als Außenseiter sei es gelungen, „mit Wille und Mentalität und einem Abwehrbollwerk die Leipziger zu knacken“, lobt Nusstein sein Team. „So standen wir eigentlich schon sicher im Halbfinale“ – zumindest „fast“. „Extrem unkonzentriert“ sah Nusstein sein Team gegen Griedel; „viele Strafen, Stellungsfehler und falsche Entscheidungen“ mündeten in eine, so der Coach, verdiente 6:9-Niederlage. Nach Abpfiff war der Frust groß – aufgrund der Punktgleichheit war lange nicht fix, ob sich die Stadtbach Piranhas als eine von drei punktgleichen Mannschaften überhaupt einen der beiden Halbfinalplätze gesichert hatten. Dann stand fest: Tags darauf würde es gegen den FBC München gehen.
Bayerisches Duell im Halbfinale
„Das in dieser Saison sechste Aufeinandertreffen mit Amendingen versprach Spannung“, schildert FBC-Trainer Vanoni. Denn dem SVA war es im Verlauf der Spielzeit gelungen, sich immer näher an die Münchener heranzuschieben. Trotzdem: Den Gastgebern wäre man gern aus dem Weg gegangen, räumt Nusstein ein.
Amendingen habe den besseren Start hingelegt, findet Vanoni, der sein Team aber immer besser ins Spiel kommen sah. „Eine unserer besten Saisonleistungen“, lobt Nusstein die „sichere und überlegte Spielweise“ der ersten Halbzeit, die mit 2:3 zugunsten Amendingens endete. In Abschnitt zwei aber seien zum wiederholten Male die Kräfte geschwunden. Nach langer Aufholjagd ging der FBC knapp drei Minuten vor Schluss in Führung und gab diese nicht mehr her. „Ein verdienter Sieg“, sieht es Nusstein sportlich. „Wir konnten das Tempo noch einmal erhöhen, das Spiel drehen und es über die Zeit bringen“, fasst Vanoni zusammen.
Bronze für den SV Amendingen
Zu Ende war der Amendinger Höhenflug damit aber noch nicht. Die Aussicht auf Edelmetall und das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte sei ein großer Ansporn gewesen, gibt der SVA-Coach Einblicke ins Innenleben seines Teams vor dem Bronze-Match.
Mangels Puste habe man sich eine defensive Herangehensweise verordnet. Das klappte, auch dank einer „fantastischen“ Pia Landherr im Tor, verteilt Nusstein ein Sonderlob. Zwar seien Vorteile in Sachen Spielanteile bei den Floorfighters zu verorten gewesen, so Nusstein. Doch „in den letzten Minuten gelang uns dann die Führung und die war uns nicht mehr zu nehmen“ – 6:4 und Bronze für die Stadtbach Piranhas!
Umkämpftes Finale: FBC München setzt sich durch
Ein umkämpftes Finale lieferten sich hernach der FBC München und Floorball Griedel. Die Hessen, „gespickt mit dem individuell besten Spieler und Topscorer des Turniers Emil Sender und anderen technisch und taktisch effizienten Spielern“, sei ein ganz anderer Gegner gewesen „als das homogene Teamspiel der Amendinger“, beschreibt Vanoni. Den Spielverlauf, bei dem sein Team über einige Strecken der ersten Halbzeit zurücklag, dann aber einen kleinen Puffer zwischen sich und Griedel brachte, beschreibt Münchens Trainer so: „Durch körperlich harte Verteidigung und einige wunderschönen Toren konnten wir dieses Spiel für uns entscheiden“. Mit 9:6 sicherte sich der Gastgeber Gold.
„Eine über das gesamte Turnier gesehen reife Leistung von allen 19 Spielern sichert uns nach 35 ungeschlagenen U15 Spielen den fünften Meistertitel in dieser Saison“, freut sich Vanoni. Er sei besonders stolz auf die Entwicklung über die Saison hinweg.
Und der SV Amendingen? „Wir sind unglaublich stolz auf unser Team und seine Leistung, mit dem dritten Platz haben wir Amendinger Floorball Geschichte geschrieben“, jubelt Nusstein. „Mit Pia Landherr und Jeremias Probst zwei Spieler im Allstar-Team (dort landete auch Münchens Wolfgang Schmidt-Wellenburg, d. Red.), beste Platzierung jemals, also ein perfektes Wochenende als Krönung der Saison.“
Fotos: Floorball Deutschland
Aus Gründen der Transparenz: Der Autor dieses Textes war als Schiedsrichter der Vorrunde beteiligt.