Bayerische Bundesligisten: So lief das Wochenende

Bayern – Erneut spät hat der FBC München eine Partie der 1. FBL drehen können. Mit 8:5 rissen die Landeshauptstädter das Heimspiel gegen den TV Schriesheim noch herum. Die Red Hocks Kaufering (Foto: Finkenzeller) haben ihr erstes Heimspiel derweil mit einem 1:5 gegen die Berlin Rockets gehörig vermasselt. Teuer verkauft haben sich die Schanzer Ducks des ESV Ingolstadt mit einem 6:9 gegen Dessau in der 2. FBL Süd/Ost.

Der TV Schriesheim hätte gewarnt sein müssen: Wie schon mehrfach in der vergangenen Saison und auch zuletzt gegen Kaufering, so setzte der FBC München am Sonntag erneut spät, aber erfolgreich, zum Endspurt an.

Nachdem Goalgetter Luis Rüger (5.) sein Team in Führung gebracht hatte, führte eine Strafe gegen ihn zum Ausgleich durch Felix Künnecke (9.). Künnecke war es auch, der für die Gäste erstmals vorlegte (11.).

Foto: Archiv/FBC

Zwar glich Youngster Imo Ziemendorf (23.) im zweiten Durchgang wieder aus, doch erwiesen sich die Schriesheimer als gewohnt sperrig zu bespielende Gegner. Dem FBC gelang offensiv kein entscheidender Durchbruch, der TVS nutzte seine Chancen: Jan Hartmann (26., 29.) stellte auf 2:4. Zu diesem Zeitpunkt sei er mit seiner Defensive nicht zufrieden gewesen, schildert FBC-Spielertrainer Julian Rüger. „Dadurch konnte Schriesheim aus sehr wenig sehr viel machen.“

Im letzten Durchgang wuchs der Rückstand durch einen raschen Treffer Linus Braunes (41.) sogar noch weiter an. Sebastian Unterberger (47.) verkürzte aber und begünstigt durch eine Schriesheimer Strafe war das der Startschuss für den Münchener Schlussspurt.

Yannik Zölzer (50.) und Julian Rüger (54.) glichen aus – ab da ließen die Hausherren keinen Zweifel mehr über den weiteren Spielverlauf aufkommen. Befeuert von einem guten Pressing zog der FBC das Geschehen an sich. „Wir hatten aus den letzten Spielen das Selbstvertrauen, dass wir das Tempo deutlich anziehen können“, erklärt Julian Rüger. „Zum anderen hatte Schriesheim zunehmend provoziert, was uns viel Energie gab, die wir vorher vermisst haben.“

Jungtorjäger Kai Finkenwirth (55., 57.) und Mikuláš Nebrensky (57.) machten den 8:5-Heimsieg klar. „Spätestens nach dem eiskalten Doppelpack von Kai war das Momentum bei uns“, so Coach Rüger. Klar sei aber auch: „Künftig müssen wir schneller in die Spiele kommen.“

Frust in Kaufering

Lange Gesichter bei den Spielern, Enttäuschung bei den Fans. Die Red Hocks haben beim Auftakt daheim einen Dämpfer hinnehmen müssen. Dabei lief zumindest bis zur ersten Pause noch das meiste nach Plan: Beide Teams lieferten sich ein körperlich intensives Match, in dem vor den Toren wenig passierte – eine Überzahl nutzte Calli Rieß (12.) zum 1:0.

Nach Wiederanpfiff aber kippte das Geschehen. Janne Makkonen (23.) und Clemens Bandrock (27.) stellten auf 1:2. „Ab da haben wir insgesamt einfach zu viele Strafen bekommen, das hat uns den Sieg gekostet“, räumt Routinier Tobias Hutter ein. Eine doppelte Unterzahl führte zum 1:3 durch Makkonen (33.), eine erneute Strafe zum 1:4 durch Leon Schweiger (37.). Die Folge: Unverständnis bei einigen Spielern, Unmut auf Teilen der Tribüne.

Im letzten Durchgang bot sich dann den Kauferingern die Chance, bei eigenem Powerplay wieder aufzuschließen, doch fehlte die Genauigkeit. „Unsere Special Teams haben nicht so funktioniert wie wir uns das vorgestellt haben“, ärgert sich Hutter. Mit dem 1:5 ins leere Tor stellte Domenick Rothgang (57.) den Endstand her. Den Red Hocks war es über die gesamte Spieldauer nicht gelungen, den mit 26 Gegentreffern aus den ersten beiden Spielen angereisten Rockets öfter als einmal einzuschenken.

Ingolstadt auf Konsolidierungskurs

Acht Feldspieler zum Saisonauftakt, davon zwei gelernte Goalies – der heuer für bayerische Vereine arg frühe Saisonstart hatte den Schanzer Ducks einen alles andere als wunschgemäßen Auftakt beschert, der dann bei Aufstiegsaspirant SC DHfK Leipzig gleich in eine 3:17-Packung mündete.

Die spannende Frage also am Samstag gegen den PSV 90 Dessau: Wie gut ist Ingolstadt daheim und in besserer Besetzung? Die Antwort: Gegen die ebenfalls hoch gehandelten Black Wolves konnten die Schanzer Ducks durchaus mithalten.

Im ersten Drittel hatten sich die Schanzer Ducks einen ungünstigen Zeitpunkt für zwei Gegentore ausgesucht: Zwei Minuten vor der Pausensirene stand es 2:2, doch weil Jeremy Beil (19.) und Justin Düben (20.) noch einnetzten, ging es mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Kabinen. Zuvor hatte Beil bereits zweimal für die Gäste getroffen (9., 15.) und Michael Bachmann (14.) sowie Nico Willkomm (16.) jeweils postwendend ausgeglichen.

Durchgang zwei brachte zunächst das 2:5 durch Justin Düben (23.), wieder aber zogen die Gastgeber rasch nach, diesmal durch Finn Ernst (24.). Mehr tat sich am Spielstand nicht. Ingolstadt schloss nicht auf, Favorit Dessau setzte sich aber auch nicht ab.

Einen ähnlichen Verlauf schien Abschnitt drei zu nehmen. Ein Tor für die Black Wolves (Lenny Merten, 44.), eines für die Schanzer Ducks (Jannik Melchior, 46.). Dann aber ließ Düben sein Team rund zehn Minuten vor Schluss nochmal auf 4:7 davonziehen.

Sache erledigt? Mitnichten. Ein Doppelschlag Michael Bachmanns (54., 56.) brachte Ingolstadt dem Ausgleich ganz nahe. Noch bevor daraus aber eine echte Drangphase hätte werden können, machten Merten (57.) und Luc Gentzsch (58.) den Sack aber zugunsten der Black Wolves endgültig zu.

Ausblick

Die Kauferinger haben bereits den ersten Widerstand der Saison zu meistern, mit Dresden kommt am Samstag (18 Uhr) allerdings ein derzeit sehr formstarker Gegner ins Sportzentrum. München tritt um 15 Uhr bei jenen Berlin Rockets an, die zuletzt den Red Hocks den Zahn zogen. Ingolstadt gastiert am Samstag (18 Uhr) beim SC Potsdam – in der neuen zweigleisigen 2. FBL (statt wie bisher dreigleisig) ist von Anfang an ordentlich Zug drin.

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