Bayerische Bundesligisten: So lief das Wochenende

Bayern – Nullrunde für die bayerischen Bundesligisten: Den Red Hocks Kaufering kam eine hart erkämpfte Führung daheim gegen Dresden rasch wieder abhanden, am Ende stand ein 5:7. Der FBC München trat mit einer 4:6-Niederlage im Gepäck die Heimfahrt aus Berlin an. In der dortigen Nachbarschaft, beim SC Potsdam, unterlag auch der ESV Ingolstadt im dritten Saisonspiel der 2. FBL Süd/Ost mit 3:10.

Obwohl, wie Spielertrainer Julian Rüger einräumt, die lange Fahrt nach Berlin seinem FBC spürbar in den Knochen steckte, lag sein Team nach knapp sieben Minuten schon 0:2 vorne. Luis Rüger (4.) steuerte beide Treffer bei. Trotzdem: „Wir wollten viel pressen, das Spiel viel kontrollieren, das hat nicht so gut geklappt“, bedauert der Coach. Stattdessen habe sich ein eher chaotisches Spiel entwickelt, in dem er einige taktische Münchener Undiszipliniertheiten beobachten musste.

Nachdem Berlin durch Tim Sigmund (11.) erst den Anschluss und im zweiten Drittel durch Jannes Wolff (33.) den Ausgleich erzielt hatte, legte Luis Rüger (37.) zwar erneut vor. Eine Sekunde vor der erneuten Pause fiel aber das 3:3 durch Leon Schweiger.

So war absehbar, dass im letzten Drittel Details über den Ausgang der Partie entscheiden würden. Nachdem erst wieder der FBC durch Tomas Stein (42.), dann Hannes Thun für die Rockets (45.) einnetzten, kam es zu diesem Knackpunkt, wie Julian Rüger schildert: „Die Strafe gegen Federico Vanoni (48.) war sehr fragwürdig und hat uns weh getan“. Berlin nutzte das Powerplay zu seiner ersten Führung der Partie, die die Gastgeber auch nicht mehr hergaben.

Nur 26 Sekunden später schepperte es erneut, diesmal traf Anton Weyrauch. „Bis dahin war das Spiel offen, dann haben wir noch mehr den Faden verloren.“ Endstand: 6:4.

Red Hocks: Wie gewonnen, so zerronnen

Die gute Nachricht für die Red Hocks und ihre Fans: Den erwartet formstarken Unihockey Igels Dresden lieferten die Kauferinger ein offenes Spiel. Die schlechte: Als nach einer starken Aufholjagd ein Sieg möglich schien, rissen sich die Gastgeber alle Fortschritte mit dem Allerwertesten wieder ein. Am Ende stand eine 5:7-Niederlage.

Der Weg zur 5:4-Führung war ein weiter. Im ersten Drittel erwiesen sich die Gäste als erwartet abgezockt. Fast unmittelbar auf Jakub Pechas 0:1 (8.) ließ Danie Hulič (9.) das 0:2 folgen – nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dass die Red Hocks zwei Gegentore in rascher Abfolge hinnehmen mussten. Als Maarten Mittmann (17.) auch noch zum 0:3 nachlegte, war schon zur ersten Pause guter Rat teuer.

Im zweiten Abschnitt kamen die Gastgeber dann aber ins Rollen. Jonas Fellner (23.; Foto: Finkenzeller) traf für die Red Hocks und obwohl Hulič (27.) den alten Abstand wiederherstellte, blieb Kaufering nun am Drücker. Nachdem Tobias Hutter (31.) verkürzte, zahlte sich aus, dass die Gastgeber während der Woche nochmals an ihrem Powerplay gefeilt hatten – in Überzahl traf Juho Laakso (35.) zum Anschluss.

Zwei Minuten waren im letzten Drittel gespielt, als Fellner von der Mittellinie aus ausglich und weil Laakso (44.) eine kurz darauf verhängte Strafe gegen Dresden mit einem Kracher in den Winkel erneut zu nutzen wusste, lag sein Team erstmals vorne. Allerdings hatte diese Führung nur kurz Bestand. Der Hintermannschaft der Red Hocks steckte Mittmanns (45.) Ausgleich aus dem Getümmel noch in den Knochen, da schepperte es schon wieder: ein Spielzug, sieben Sekunden – Dresden hatte die Führung wieder an sich gerissen.

„Auch wenn unser Offensivspiel sowie unsere Über- und Unterzahlformationen besser aussahen als zuletzt, haben wir uns am Ende wieder nicht für unseren Aufwand belohnt“, bedauert Trainer Daniel Nustedt. Zu durchschlagenden Aktionen kamen seine Red Hocks nicht mehr. Bei der Aufholjagd wenig hilfreich war zudem eine Matchstrafe gegen John Blümke. Stattdessen traf Dresden noch zum 5:7-Endstand.

Schanzer Ducks: Zu spät in Tritt gekommen

Ordentlich besetzt, aber noch unerfahren – so trat der Kader der Schanzer Ducks seine Fahrt nach Potsdam an.

Dass es an Routine fehlte, habe sich vor allem im ersten Drittel bemerkbar gemacht, kommentiert ESV-Goalie Leon Schneider (Beitragsfoto: Archiv/Olenik): „Potsdam nutzte unsere Fehler gnadenlos aus“.

Nach Treffern von Anton Sehorcz (4.), Veeti Nieminen (6.), Nikolaas Grebe (8., 13.), Atte Ronkanen (17.) und Christian Linke (18.) war die Messe früh gelesen. Lediglich Tim Rossié (11.) setzte in all dem Potsdamer Offensivwirbel auch eine Ingolstädter Duftmarke.

Dass Zweitliga-Topscorer Nieminen nicht nur regelkonform austeilt, bewies eine Situation kurz vor der Pause. Die Schanzer Ducks erkannten eine Watschn, die Referees aber nur einen überharten Körpereinsatz. „Das hätte man durchaus auch härter bestrafen können“, findet Schneider.

Nachdem die Gemüter abgekühlt waren, zeigten sich die Ingolstädter im zweiten Durchgang deutlich stabilisiert. Defensiv brannte nichts an, Finn Ernst (31.) verkürzte mit dem 6:2 immerhin ein bisschen.

Im letzten Drittel erhöhte Nieminen wieder (44.), doch erneut war es Ernst, der antwortete (47.). „Die Hoffnung auf eine Wende war noch am Leben“, so Schneider. Das in der Schlussphase erhöhte Risiko zahlte sich aber nicht aus, sondern mündete schlussendlich in eine 3:10-Niederlage.

„Trotz der deutlichen Niederlage zeigten unsere Spieler vor allem im zweiten und dritten Drittel eine starke Moral“, fasst Schneider zusammen. Wichtigstes Ziel bleibe weiterhin die Entwicklung der jungen Mannschaft.

So geht es weiter

Am kommenden Wochenende geht es für die beiden bayerischen Erstligisten nun auf weite Fahrt: Am Samstag gastieren die Kauferinger bei Bundesligaschwergewicht ETV Hamburg, der derzeit auf Platz zwei liegt. Tags darauf geht es zu Aufsteiger Blau-Weiß 96 Schenefeld, der in dieser Saison bereits zwei Siege einfahren konnte. „Jetzt peilen wir den Turnaround im hohen Norden an“, so Verteidiger Raphael Heinzelmann.

Das genau umgekehrte Programm, Schenefeld am Samstag und der ETV am Sonntag, erwartet den FBC München. „Gerade gegen Schenefeld wollen wir auf jeden Fall gewinnen, auch wenn uns immer noch ein paar Leute fehlen“, so Julian Rüger. „Das wäre ganz wichtig, um wieder einen Puffer zu den Playdown-Rängen herzustellen.“

In der 2. FBL empfangen die Schanzer Ducks am Samstag (17.30 Uhr) die USV Saalebiber Halle. Das Ziel: Das Auftaktdrittel gegen Potsdam vergessen machen und die später gezeigten guten Ansätze fortführen.

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