Bayern – Am morgigen Samstag geht’s in Donauwörth los. Zur neuen Saison hat sich in der floorballshop.com Regionalliga Bayern einiges getan. Und dabei ist nicht nur der Name neu. Neue Teams, neue Spielgemeinschaften, neue Gesichter – hier kommt ein Überblick. Teil 2 mit dem wieder eigenständigen SV Nordheim, Titelverteidiger Red Hocks Kaufering 2, den ebenfalls auf komplett eigenen startenden Panthern Regensburg sowie den Sportfreunden Puchheim, die als Teil der neuen SG mit Großfeld-Neuling Amendingen in Richtung Spitze schielen. (Zu Teil 1 unserer Vorschau geht es hier)
SV Nordheim
Was hat sich im Sommer personell getan?
Nils Sedelmeier (Spielertrainer): „Durch die Auflösung der SG mit Augsburg haben wir einige erfahrene Spieler verloren. Dafür haben wir jedoch einige Spieler aus der Jugend hochgezogen, die bereits motiviert sind für ihre erste Saison im Herrenbereich. Erfahrene Ab- oder Zugänge haben wir sonst keine.“
Wie sieht Euer Saisonziel aus?
Sedelmeier: „Erst mal wollen wir uns natürlich von Spiel zu Spiel verbessern, wollen unsere im Training gesetzten Ziele umsetzen. Wir sind alle motiviert und hoffen auf die Top Drei.“
Ihr firmiert jetzt wieder als eigenständige SG. Wie kam es zur Trennung vom TV Augsburg?
Sedelmeier: „Der Hauptgrund unserer Trennung waren hauptsächlich die verschiedenen Vorstellungen von Training und Leistung. Wir sind jedoch nicht komplett getrennt, da wir im Kleinfeld weiterhin eine SG haben und uns daher auch noch vereinzelt im Training sehen.“
VfL Red Hocks Kaufering
Was hat sich im Sommer personell getan?
Tom Richardon (Trainer): Wie in der vorangegangenen Saison gab es natürlich auch diesmal personelle Veränderungen, ja. Manche Spieler stehen leider nicht mehr zur Verfügung (Karriereende). Den Sprung in die Bundesligamannschaft geschafft und unser Team damit verlassen haben unter anderem Ferdinand Reichenberger und Dominik Thiel. Wir wünschen an der Stelle viel Erfolg. Wir haben allerdings mit Martin Klöck, Kevin Keß und Tizian Heinzelmann, neben den zu uns gestoßenen Spielern aus dem Nachwuchsbereich, drei sehr erfahrene Kräfte dazugewinnen können. Das wird uns als Team nicht nur unterstützen, sondern auch weiter voranbringen. Mit Martin Finkenzeller verstärkt uns einer der erfahrensten Goalies der letzten Regionalligajahre zwischen den Pfosten.“
Wie sieht Euer Saisonziel aus?
Richardon: „Ein festes Saisonziel haben wir nicht ausgegeben, allerdings wollen wir natürlich unsere Titel verteidigen. Wir werden in jedem Spiel alles reinhauen.“
In den vergangenen Jahren waren immer wieder Spieler aus Amendingen im Team, jetzt tritt der SVA eigenständig an. Was bedeutet das für die eigenen Ambitionen?
Richardon: „Wir freuen uns, dass es ein neues Team in der Liga gibt auf das man sich neu einstellen muss, auch wenn man den ein oder anderen Spieler vielleicht auch kennt. Wir freuen uns auf die Aufeinandertreffen und werden natürlich auch in diesem, bestimmt heiß umkämpften, Derby alles geben.“
Nach dem letzten süddeutschen Titelgewinn 2022 wurde der erneute Einzug ins Final4 2023 verpasst, damals mit einigen überraschenden Punktverlusten. Wie geht man diesmal die Rolle als Süddeutscher Meister und somit als Gejagter an?
Richardon: „Das stimmt, das war damals wirklich überraschend. Trotzdem gehen wir auch dieses Mal das Ganze genauso ernsthaft und souverän an, werden uns selbst aber nicht zu viel Druck machen.“
Panther Regensburg
Was hat sich im Sommer personell getan?
Daniel Hollerauer (Teamsprecher und Co-Captain): „Einiges. Allen voran steht der Zugang von Daniel Böhme, welcher bereits jahrelang bei den Schanzer Ducks aus Ingolstadt bzw. bei Floorball Mainz sein Können in der zweiten Bundesliga beweisen konnte. Er hat auch die Stelle als Spieletrainer eingenommen und uns insbesondere taktisch besser bzw. erstmalig eingestellt. Ein Training, welches uns jahrelang gefehlt hat und diese Saison hoffentlich Früchte tragen wird.
Des Weiteren stoßen Erik Schier und Matej Sramek zum Team dazu. Zwei Spieler, welche die hervorragende tschechische Floorball-Ausbildung genießen konnten. Matej wird ab dem dritten Spieltag zum Einsatz kommen. Zudem werden einige Spieler diese Saison ihr Großfelddebüt in Regensburg geben.
Ein schmerzlicher Abgang ist der unseres ehemaligen Kapitäns Matthias Germscheid, welcher Vater wird und aller Voraussicht nach die ganze Saison nicht zum Einsatz kommen wird. Schwer wiegt auch der wahrscheinliche Abgang von Simon Reinhardt, welcher sich in den letzten Jahren zu einer wichtigen Stütze in der Verteidigung entwickelt hat und vermutlich im Laufe der Saison Regensburg verlassen wird.
Wegen Umzügen sind auch Ludwig Erhardsberger, Pavel Chechelsky sowie Rudolfs Graciers nicht mehr dabei.
Wie sieht Euer Saisonziel aus?
Hollerauer: „Auch wenn wir in der Spitze besser besetzt sind, so sind diese Saison weiterhin keine Wunderdinge zu erwarten. Regensburg besteht überwiegend aus Quereinsteigern. Kaum jemand hat schon in der Jugend Floorball gespielt, wie es etwa bei Kaufering oder München üblich ist. Diese Mannschaften werden aller Wahrscheinlichkeit nach nicht unsere Kragenweite sein. Unser Hauptziel ist es, nicht das Kanonenfutter zu sein, wie wir es letztes Jahr die meisten Zeit waren, und vielleicht den ein oder anderen Punkt mehr zu holen. Und natürlich Spaß zu haben!“
Ihr firmiert nun nicht mehr als SG. Ist Nürnberg raus?
Hollerauer: „Schon früh starteten die Planungen zweigleisig. Die Führungsetage der Panther war sich uneinig, ob weiterhin mit Nürnberg eine SG gebildet werden sollte oder man eigenständig starten würde. Dagegen sprach, dass wir mit Nürnberg nie trainieren konnten. Ein Spielsystem ausdenken? Kaum vorstellbar. Dafür sprach jedoch, dass wir jahrelang gute Kontakte haben. Wie es dann für Nürnberg weitergehen würde, sollte man auch zurecht berücksichtigen. Darüber hinaus hat Regensburg jetzt auch nicht den größten Kader. Ohne Nürnberg hätten wir letzte Saison meist mit sechs bis sieben Leuten gespielt. Schlussendlich hat sich die Frage aber, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wurde, erübrigt, als Simon Wolf Anfang Juli mitteilte, dass sie viel zu wenige Spieler haben, um die SG weiterhin aufrechtzuerhalten aber einige sicher Interesse hätten, mitzuspielen. Ob schlussendlich Nürnberger zum Einsatz kommen wird sich mit der Zeit zeigen.“
SG Amendingen/Puchheim
Was hat sich im Sommer personell getan?
Silke Hager (Trainerin): „Da wir Puchheimer leider nicht genügend spielfreudige Spieler fürs Großfeld haben, waren wir auf der Suche nach einem SG-Partner. Unsere Wahl fiel auf Amendingen, die auch gleich zugesagt haben. Wir freuen uns auf eine gemeinsame Saison mit vielen erfolgreichen Spielen und hoffen sehr, dass dies auch für die Zukunft hält. Puchheim ist froh einen starken und personell gut aufgestellten Verein gefunden zu haben. Durch Studium und Auslandsaufenthalte ist unser Kader sehr geschrumpft.“
Wie sieht Euer Saisonziel aus?
Hager: „Als SG wollten wir auch zum ersten Mal im Pokal starten. Leider war die erste Runde mitten in den Sommerferien. Und so musste Amendingen ohne Puchheimer Spieler in Frankfurt antreten. In der Regionalliga wollen wir gemeinsam gute Spiele zeigen und viele Punkte mit nach Hause nehmen. Als Team zusammenwachsen und dem ein oder anderen den Sieg schwer machen oder abnehmen. Als Team haben wir uns die obere Hälfte der Tabelle vorgenommen und wenn alles gut läuft auch gerne die Teilnahme an der Süddeutschen Meisterschaft.“
Wie stimmt Ihr Euch innerhalb der SG ab? Gibt es gemeinsame Trainings?
Hager: „Im August hatten wir gemeinsam ein Trainingslager in Amendingen. Hier wurde auch einiges an Taktik und Technik aufeinander abgestimmt. Ansonsten stimmen wir uns vor den Spieltagen persönlich ab und werden versuchen in den nächsten Monaten auch gemeinsame Trainings anzubieten. Hier muss Puchheim aber noch auf das neue Jahr warten bis die Halle fertig ist. Wir glauben, dass wir auf einem guten Weg sind und freuen uns auf die Saison.“
Beitragsfoto: Finkenzeller