Bayerische Bundesligisten: So lief das Wochenende

Bayern – Die Red Hocks richten sich erneut dauerhaft im Tabellenkeller der 1. FBL ein. Auf ein immerhin mutmachendes 4:8 am Samstag gegen Spitzenreiter Bonn folgte tags darauf eine ganz schwache Leistung samt 2:12-Klatsche gegen den Vorletzten Holzbüttgen. In genau umgekehrter Reihenfolge bekam es der FBC München mit den beiden Teams vom Reihen zu tun – bevor es gegen Bonn eine 3:19-Watschn setzte, gelangen den Landeshauptstädtern mit einem 8:5-Erfolg zumindest drei Big Points. In der 2. FBL Süd/Ost mühen sich die Schanzer Ducks weiterhin redlich, noch stehen die Ingolstädter aber ohne Punkte da.

Sieben von acht Toren – auch in Kaufering lieferte die derzeit wohl stärkste erste Reihe der Liga, die der SSF Bonn, einen beeindruckenden Arbeitsnachweis ab. Weil die Dragons vier Treffer schon bis zur Hälfte des ersten Drittels erzielt hatten, war die Partie am Samstag eigentlich schon früh entschieden. „Da haben wir uns das Spiel versaut“, bedauert Red Hocks-Verteidiger Dominik Thiel.

Zwar brachen Eemeli Ylänen (13.) und Martin Rieß (23.) die Gastgeber wieder ein Stück heran, wirklich knapp wurde es aber nicht mehr. Adrian Stein (33.), Emil Kallio (38.) und Ligatopscorer Florian Weißkirchen (41.) erhöhten wieder für den Favoriten, ehe Jonas Fellner (52.) und Marco Keß (57.) das Ergebnis nochmal aufhübschten. Den 4:8-Endstand erzielte Kallio, nachdem die Red Hocks ihren starken Torwart Moritz Ballweg zugunsten einer Schlussoffensive vom Feld genommen hatten.

Trotz der erneuten Heimniederlage ließ sich festhalten: Dieser Auftritt machte Mut für das Kellerduell am Tag Sonntag. Zum Vergleich: Bonn sollte am Tag darauf jenen FBC München mit 19:3 aus dessen Halle schießen, der gegen Kauferings Sonntagsgegner Holzbüttgen mit 8:5 die Oberhand behalten hatte. „Vor allem in den Eins-gegen-eins-Situationen waren wir gut“, sah auch Thiel sein Team auf dem richtigen Weg.

Von der Linie gekratzt: Hier und in vielen weiteren Situationen konnte Torwart Moritz Ballweg einen Einschlag verhindern, insgesamt war Tabellenführer Bonn aber zu stark für die Red Hocks. (Foto: Finkenzeller)


Herber Dämpfer für die Red Hocks

Von diesem kam es tags darauf aber völlig ab. Holzbüttgen, das sich auch auf seinen hervorragenden Torwart Jan Saurbier stützen konnte, kam nach einer offenen Anfangsphase per zweitem Nachschuss zur erstmaligen Führung durch Martin Krametter (6.). Nils Hofferbert (8.) per recht unbedrängtem Abschluss aus der Distanz und Veeti Koivisto (10.) legten nach. Kaufering taumelte, fing sich aber – und musste fortan mit einem schweren Rucksack weiterspielen. „Wir wollten dieses Kellerduell unbedingt für uns entscheiden und es besonders den gegnerischen Schlüsselspielern schwer machen“, schildert Ersatztorwart David Winzinger. Geklappt habe das leider wenig bis gar nicht. „Wir sind nicht wirklich ins Spiel gekommen.“

Auch im zweiten Drittel rackerten die Red Hocks zwar, technische Unsauberkeiten und ein starker Gästegoalie standen einer Aufholjagd aber im Weg. Zwei Gegentreffer in Unterzahl – durch Krystof Manour (35.) und ein komplett vermeidbarer durch Juuso Ylinen (40.) – dämpften die Stimmung auf den Rängen weiter.

Im Schlussdurchgang zerbröselte die Defensive der Hausherren dann völlig. Begünstigt auch durch sich häufende Kauferinger Aussetzer traf Holzbüttgen um Antreiber und Nationalspieler Nils Hofferbert fast nach Belieben. Immerhin zwei Ehrentreffer waren den darauf drängenden Red Hocks durch Tobias Hutter (55.) und Moritz Billes (55.) noch vergönnt, dann war bei 2:12 Schluss. „Das war heute leider gar nix“, entschuldigte Kapitän Marco Keß sich hernach bei den Fans.

FBC: Samstag top, Sonntag flop

„Der Kader ist gerade relativ dünn, uns ist schon einige Qualität abgegangen“, umreißt FBC-Spielertrainer Julian Rüger die derzeitige Personalsituation seines Teams. Am Samstag gegen Holzbüttgen habe man das aber hervorragend kompensiert, lobt der Routinier: „ein gutes Spiel von uns, eines der besten der bisherigen Saison“.

Münchens Torben Kleinshans (rechts) im Zweikampf mit DJK-Nationalspieler Nils Hofferbert. Das Bild stammt aus der Saison 2023/24. Foto: Vallema/Archiv

Vor allem offensiv sei vieles aufgegangen – für den fehlenden Topscorer Luis Rüger sprangen andere in die Bresche. So lieferten sich beide Teams ein stetiges Hin und Her, bei dem sich lange Zeit weder die Hausherren noch die Gäste absetzen konnten. Julian Rüger (9., 12.), Paul Handrich (22.), Lukáš Kunz (23.) und Asko Heinaro (32.) trafen für den FBC, Juuso Ylinen (2., 19., 23.), Krystof Manour (26.) und Conrad Lehwalder (36.) für die DJK – mit 5:5 ging es ins letzte Drittel.

In dessen Schlussphase gelang es dann den Münchenern, etwas Luft zwischen sich und Holzbüttgen zu bekommen. Nachdem Kunz (46.) die erneute Führung besorgt hatte, hielten beide Hintermannschaften bis in die letzten Minuten hinein dicht. Dort machten Heinaro (59.) und Lovis Sturm (60.) den Deckel drauf.

Umso schwerer zu erklären sei dann der Totalausfall gewesen, den seine Münchener am Sonntag gegen Bonn erlitten, so Julian Rüger. Ein Mix aus der angespannten Personalsituation, fehlender Ausdauer und einem sehr starken Gegner sei es gewesen, der in diese Klatsche mündete. Dazu, findet der Spielertrainer, sei die Schiedsrichterlinie „relativ wild“ gewesen, was zu weiterem Konzentrationsverlust geführt habe.

16:0 Minuten, so lautete die Strafenstatistik bei Spielende. Bis auf eine nutzte Bonn jede seiner Überzahlen, sieben Powerplaytore hatten die Dragons schlussendlich beisammen. Allein Ligatopscorer Florian Weißkirchen punktete elffach.

Stand es zur Mitte der Partie noch halbwegs versöhnlich 2:5, riss der Faden ab diesem Zeitpunkt komplett. „Da haben sie uns den Arsch versohlt“, bringt es Rüger auf den Punkt.


2. FBL Süd/Ost: Schanzer Ducks weiterhin unbelohnt

Trotz erneuter guter Leistung weiterhin punktlos stehen die Schanzer Ducks des ESV Ingolstadt am Tabellenende der 2. FBL Süd/Ost. Diesmal endete ein couragierter Auftritt des jungen Teams bei den TSG Füchsen Quedlinburg mit einer 3:8-Niederlage.

Der Beginn sei vielversprechend verlaufen, schildert Torwart Leon Schneider: Bis zur zehnten Minute hielten er und seine Vorderleute den Laden dicht, ehe die Füchse durch Toni Henneberg zubissen. Offensiv fehlte den Schanzern dann jedoch die Durchschlagskraft, um das Spiel an sich zu ziehen. Beleg dafür: drei ungenutzte Strafen, ehe Quedlinburg im zweiten Durchgang weiter erhöhte. „Auch außerhalb der Powerplays blieben klare Chancen aus“, fasst Schneider zusammen.

Nachdem Tom Fiedler (28.) und Paul Sundt (31.) das 3:0 besorgt hatten, traf erneut Henneberg (40.) in Überzahl. Das Heft des Handelns war zu diesem Zeitpunkt fest in TSG-Hand. Mit dem 4:0 sei man noch gut bedient gewesen, so Schneider.

Der Spirit stimmte zwar weiterhin, ein Doppelschlag durch Fiedler und Ramon Ibold (42.) machte aber rasch klar: Hier war heute nichts zu holen. Michael Bachmann (43.), Jannik Melchior (49.) und Tim Rossié (60.) dokumentierten zwar, dass auch der ESV den Ball über die Torlinie zu bringen vermag – auf der anderen Seite kamen aber auch Marius Mildner (46.) und Ibold (52.) noch zu erfolgreichen Abschlüssen. Unter dem Strich machte die geballte Bundesligaerfahrung der Gastgeber gegenüber den stellenweise noch etwas grünen Schanzer Ducks den Unterschied.

Mit dieser Niederlage bleiben die Schanzer weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz. „Der Saisonstart war schwierig, das Auftaktprogramm intensiv“, zieht Schneider Zwischenbilanz. Nun, gegen direkte Tabellennachbarn, hoffe man auf Zählbares.


Ausblick

Für Kaufering wie München gilt es nun, sich schnellstens wieder zu fangen. Am Samstag (18 Uhr) geht es für die Red Hocks zu Rekordmeister Weißenfels – der als derzeitiger Tabellensechster und damit hinter den eigenen Ansprüchen hinterherhinkend mit einiger Wut im Bauch keine Fehler verzeihen wird. „Der UHC ist eine eingespielte Mannschaft“, fasst Torwart Dominik Bürger zusammen. „Wir müssen weiterhin alles geben um uns in der Liga zu behaupten – auch ein Spiel in Weißenfels ist immer für eine Überraschung gut.“

Der FBC München tritt am Sonntag beim bereits wieder recht sattelfesten Pokalsieger Chemnitz an (16 Uhr).

Die 2. FBL macht nun zugunsten des FD-Pokals – hier sind die Schanzer Ducks am kommenden Sonntag (16 Uhr) bei der Reserve der Black Wolves Dessau gefordert – eine kleine Pause. Am 26. Oktober folgt dann das nächste Heimspiel gegen die Eisbären Berlin. In diesem Rahmen veranstalten die Ingolstädter einen Tag der offenen Tür, bei dem Interessierte die Möglichkeit haben, Floorball einmal selbst auszuprobieren.

Beitragsfoto: Vallema/Archiv

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