Bayern – Entweder hinten sattelfest oder vorne durchschlagskräftig. Doch beides gleichzeitig gelingt den Red Hocks Kaufering derzeit zu selten. In der 1. FBL reicht das weiterhin nicht für Siege, am Samstag setzte es ein 4:10 gegen die Floor Fighters Chemnitz. Besser lief es für den FBC München, der mit einem 4:5-Erfolg in Dresden erstmals in dieser Saison Zählbares von einer Auswärtsfahrt mitbrachte. Am Samstag steigt das bayerische Derby. In der 2. FBL Süd/Ost weiterhin punktlos sind die Schanzer Ducks des ESV Ingolstadt.
1. FBL: VfL Red Hocks Kaufering vs. Floor Fighters Chemnitz
Bis zum Abschluss vieles richtig gemacht, doch den letzten Weg ins Netz findet der Ball dann zu selten. „Eigentlich müssen wir in dem Spiel mindestens acht Tore machen“, trauert Kauferings Headcoach Daniel Nustedt rückblickend mehreren verpassten hochkarätigen Chancen nach. „Wir hatten einige gute Chancen“, stimmt Angreifer Benedikt Föhr zu.
So kam es aber, dass sein Team mit einem 0:3 in die zweite Pause musste. Im Verbund sei zwar bis dahin auch defensiv vieles gelungen, doch individuelle Fehler führten zum Rückstand, herausgeschossen durch Matias Kyykoski (4.), Viljami Hana (12.) und Leevi Väänänen (22.). „Mal mit einem engen Spielstand oder sogar einer Führung ins letzte Drittel zu gehen, täte uns so gut“, weiß Nustedt, „doch dafür müssen wir einfach effizienter sein“.
Das 0:4 durch Valentin Müller (44.) tat nochmals richtig weh, doch sollte es noch schmerzhafter werden. Mit Treffern Eemeli Ylänens (46.) und Marco Keß‘ (47.) war der Knoten zumindest kurz geplatzt. „Da schien das Momentum zu kippen“, blickt Benedikt Föhr zurück. „Jetzt rollt es“, war auch Nustedts Impuls. Dann aber schlug es zweimal undankbar am eigenen kurzen Pfosten ein, Noah Zielke (48.) und Hana (50.) stellten auf 2:6. „Sehr unglücklich“, bedauert Nustedt. „Das hat uns auf Abstand gehalten und somit war nichts mehr zu holen“, bestätigt Föhr.
Immerhin: Die Köpfe seien oben geblieben – und das, obwohl Zielke (51.) und Tomas Novotny (53.) den Rückstand nochmals in empfindliche Höhen trieben. John Blümke (54.) und Jonas Fellner (54.) hübschten das Ergebnis aus Kauferinger Sicht nochmal auf. Nachdem die Red Hocks Torwart Moritz Ballweg zugunsten eines weiteren Feldspielers auf die Bank beordert hatten, trafen Juho Kivinen (59.) und Väänänen (60.) noch zum Endstand.
1. Unihockey Igels Dresden vs. FBC München
In allen seinen bisherigen Auswärtsspielen dieser Saison hatte der FBC München das erste Tor erzielt, einen Punktgewinn dann aber im weiteren Spielverlauf verpasst. Auch in Dresden schlugen die bayerischen Landeshauptstädter als erstes zu – diesmal wurde das belohnt.
Nachdem er das 0:1 erzielt (8.), nur neun Sekunden später Igels-Routinier Daniel Hulič (8.) aber ausgeglichen hatte, schob Münchens Lukáš Kunz (16.) auch noch das 1:2 hinterher. Bis zur Mitte der Partie wuchs dieser Vorsprung sogar weiter an. Denn Sebastian Unterberger (24.) und im Powerplay Luis Rüger konnten nachlegen, während die FBC-Defensive keinen weiteren erfolgreichen Abschluss der Hausherren mehr zuließ. Erst knapp eine halbe Minute vor der zweiten Pausensirene brachte Jakub Pecha die Igels zurück auf die Anzeigetafel.
„Die Stimmung war sehr gut, wir waren sehr diszipliniert“, fasst FBC-Spielertrainer Julian Rüger zusammen, der sich in seinen Vorab-Überlegungen bestätigt sah: „Wir waren ziemlich gut vorbereitet“, insbesondere jene Wege zum Dresdener Tor, die man sich zuvor zurechtgelegt hatte, fruchteten immer wieder.
Zehn Minuten vor dem Abpfiff war die Münchener Führung dann aber wieder weg. Ganz überraschend kam das nicht: Nachdem Pecha rasch nach Wiederanpfiff den Anschluss hergestell hatte (41.), nutzte er auch noch einen Penalty (51.). „Zu Beginn des letzten Drittels sind wir geschwommen“, bestätigt FBC-Spielertrainer Rüger. Allerdings: „Wir haben den Faden dann wieder gut gefunden“.
Dabei, nicht erneut ohne Punkte die Heimfahrt antreten zu müssen, half Richard Kellenberger entscheidend mit. Sein 4:5 war nicht nur ein erneutes offensives FBC-Lebenszeichen, sondern auch die perfekte Reaktion auf den 40 Sekunden zuvor erlittenen Ausgleich. Und es sollte der entscheidende Treffer bleiben. „Klar hat Dresden dann nochmal Druck gemacht“, schildert Julian Rüger. Richtig gefährlich seien die Igels aber auch deswegen nicht mehr geworden, weil die Gäste ihren Ballbesitz clever zu nutzen wussten.
„Eine runde Sache“, freut sich der FBC-Spielertrainer über den Auftritt seines Teams, das personell derzeit annähernd wieder aus dem Vollen schöpfen kann. Mit Yannik Zölzer konnte ein wichtiger Leistungsträger in Dresden wieder für zumindest ein Drittel mitmischen. „Nur Torben Kleinhans wird uns noch ein paar Wochen fehlen.“
2. FBL Süd/Ost: ESV Ingolstadt Schanzer Ducks vs. Eisbären Berlin Juniors
Ihren Gegner in Sachen Erfahrung unterlegen zu sein, diese Hürde müssen die Schanzer Ducks und ihr junges Team in dieser Saison immer wieder nehmen. Als Erklärung für die Niederlage gegen die Eisbären Juniors greift das aber nur bedingt – die Zweitligahistorie der Berliner zählt seit Samstag gerade einmal sechs Spiele. Klar ist vielmehr: Mit jenen zwei Toren, auf die die Gastgeber kamen, ist im Floorball in der Regel kein Spiel zu gewinnen. Als hinderlich erwies sich zudem, dass beide Ingolstädter Strafen Gegentore hervorbrachten – mit dem 1:4 und dem 2:5 fielen diese in die Kategorie ‚schmerzhaft‘.
Dabei hatte es eingangs noch gut ausgesehen. Nico Willkomm (9.) legte für die Hausherren vor. Dass es nach dem Ausgleich durch Niklas Friedrich (14.) kurz vor der Pause allerdings noch gleich zwei Gegentore setzte – rund eineinhalb Minuten vor der Sirene durch David Mix und 27 Sekunden vor dem Gang in die Kabine nochmals durch Sven Erik Jeroschewski – hätten sich die Ingolstädter aber wohl lieber erspart.
Als dann fünf Sekunden vor Ablauf einer Ingolstädter Strafe David Mix auch noch auf 1:4 erhöhte, sah sich der ESV bereits einer unangenehmen Ausgangssituation gegenüber. Immerhin konnte Tim Rossié verkürzen, nachdem die Eisbären im Nachgang einer Unterzahl noch nicht ganz wieder ihre Ordnung hergestellt hatten (39.). Die Vorzeichen für eine Aufholjagd der Schanzer Ducks im letzten Drittel waren zumindest geschaffen.
Doch diese blieb weitgehend aus. Ingolstadt ließ es an entscheidender Durchschlagskraft vermissen. Mit 20 Treffern aus nun sechs Partien ist ihre Offensive die derzeit harmloseste der Liga. Florian Pajonzecks Powerplaytor zum 2:5 (53.) besiegelte die ESV-Heimniederlage, zu der Kjell Oke Ditloff dann auch noch den Endstand beisteuerte (60.).
Zwar ist im Tabellenkeller der 2. FBL Süd/Ost noch alles drin. Mit der Niederlage im direkten Duell sind den Schanzer Ducks die Eisbären aber zunächst einmal enteilt.
Ausblick
Am Samstag (18 Uhr) empfangen die Red Hocks den FBC München zum Bayern-Derby, tags darauf (16 Uhr) ist das dritte Süd-Team, der Vorletzte TV Schriesheim, in Kaufering zu Gast. Für den FBC geht es derweil zum MFBC Leipzig. Die Schanzer Ducks treten am Sonntag zum Kellerduell bei den Red Devils Wernigerode an (13 Uhr).