Bayern – In der 1. FBL droht der Playoff-Zug erneut ohne die beiden bayerischen Teams abzufahren. Die Red Hocks Kaufering erlitten beim Sechs-Punkte-Spiel in Berlin eine 10:8-Niederlage. Doppelt leer ging der FBC München aus: Bei Schlusslicht Schriesheim blieben mit 8:6 wichtige Zähler liegen, tags darauf gab es mit 9:1 bei Tabellenführer Bonn nichts zu holen. Den zweiten Overtime-Sieg in Folge hat derweil der ESV Ingolstadt eingefahren, diesmal mit 8:7 zuhause gegen den UHC Döbeln (Beitragsfoto: Frank Weinberg).
1. FBL: Berlin Rockets vs. VfL Red Hocks Kaufering
Eine Niederlage, die wehtut, haben die Red Hocks in Berlin erlitten. Weil die Rockets den letzten Playoffplatz, nämlich Rang acht, belegen, war klar, dass das direkte Aufeinandertreffen ein ganz wichtiges sein würde. Im Anschluss an ein rabenschwarzes zweites Drittel kam der Kauferinger Schlussspurt aber zu spät.
Nach dem ersten Durchgang, in dem Daniel Wipfler vorlegte (3.) und Juho Laakso (15.) einen zwischenzeitlichen Drei-Tore-Lauf der Gastgeber beantwortete, war für die Kauferinger noch alles drin. Dass sich die Defensive dann in Abschnitt zwei derart löchrig präsentierte, dass es binnen fünfeinhalb Minuten gleich vier Mal schepperte, kostete dann aber das Spiel. Ferdinand Reichenberger (35.) traf noch für die Red Hocks, die sich nach einem weiteren Gegentor mit 8:3 in die Kabine schleppten.
Juho Laakso leitete dann im Schlussabschnitt (42.) die Aufholjagd ein, die durch einen Unterzahltreffer von Berlins Janne Makkonen (46.) zwar einen Dämpfer erhielt, dann aber durchaus noch Fahrt aufnahm: Raphael Heinzelmann, Reichenberger, Wipfler und Martin Rieß verkürzten, beim Stand von 9:8 waren noch knapp fünf Minuten auf der Uhr.
Das sollte es dann aber gewesen sein, ein durch Makkonen verwandelter Penalty brachte den Endstand.
1. FBL: TV Schriesheim vs. FBC München
Im Duell zweier Teams mit ganz schmaler Kaderliste – Schriesheim bot zehn Feldspieler auf, München zwölf – lieferten sich beide bis ins letzte Drittel hinein einen offenen Schlagabtausch. Federico Vanoni (13.) und Lovis Sturm (16.) brachten den FBC nach einem Zwei-Tore-Rückstand zurück, danach antworteten Asko Heinaro (19.) und Kai Finkenwirth (29.) auf die jeweilige Führung der Gastgeber. Selbst vorne lagen die Münchener dann dank Vanoni (32.) zumindest kurz, mit 5:5 ging es zum zweiten Mal in die Kabinen.
Im Schlussdurchgang musste der FBC jedoch nach einer ungenutzten Überzahl abreißen lassen. Schriesheim zog auf 8:5 davon, nach rund 25 Minuten Münchener Torflaute traf Finkenwirth noch zum Endstand. „Aufgrund vieler Ausfälle hatten wir mit viel Unruhe und wenig Planungssicherheit zu kämpfen“, kommentiert FBC-Spielertrainer Julian Rüger. „Wir hatten gegen Schriesheim lange alles in der eigenen Hand, in der entscheidenden Phase hat unser Durchsetzungsvermögen dann aber nicht gereicht.“
1. FBL: SSF Dragons Bonn vs. FBC München
Gegen die SSF Dragons Bonn gab es dann tags darauf schlicht nichts zu holen. Der Tabellenführer spulte sein Programm ab und traf in einiger Regelmäßigkeit, auf Münchener Seite war Lukáš Kunz mit dem zwischenzeitlichen 5:1 (28.) der Ehrentreffer vorbehalten.
Den Umständen entsprechend habe er ein paar Fortschritte im Vergleich zum Vortag gesehen, fasst Rüger zusammen. „Gegen die Bonner Breite und Qualität waren wir aber deutlich limitiert.“ Alles in allem habe sein Team über die letzten Wochen ein paar grundlegende Baustellen offenbart, die es nun anzupacken gelte.
2. FBL Süd/Ost: ESV Ingolstadt Schanzer Ducks vs. UHC Döbeln
Den Anschluss hergestellt, um den Sprung vom letzten Platz der 2. FBL Süd/Ost ins Auge fassen zu können, hat der ESV Ingolstadt. Gegen den UHC Döbeln, einen Gast aus dem unteren Mittelfeld der Tabelle, war dafür aber einiges an Nervenstärke gefordert.
Noch zu Beginn der Partie kam das Auswärtsteam besser ins Spiel. Zu oft waren die Ingolstädter zu fahrig in ihren Aktionen, die Quittung für einen Fehlpass war das 0:1 durch Elias Handschack (2.). Doch auch die Gäste waren nicht vor Nachlässigkeit gefeit: Einen Moment der unaufmerksamen Verteidigung nutzte Michael Bachmann per Drehschuss zum Ausgleich. Dass Klemenz Wloch (17.) und Handschack noch vor der Pause auf 1:3 (18.) stellten, kühlte die Stimmung auf ESV-Seite etwas ab – nach Wiederanpfiff präsentierten sich die Ducks allerdings wieder zupackender.
Zunächst hämmerte im Powerplay David Kraus den Ball ins kurze Eck (31.), nur sieben Sekunden später egalisiert Finn Ernst per Volleyschuss (31.). Der Schlagabtausch, der sich nun entwickelte, hielt bis in die Schlussphase an. Tobias Baier traf per Konter zum 3:4 (36.), Jannik Melchior nach einem Ballgewinn zum 4:4 (36.), Gunnar Liebig im Solo zum 4:5 (39.) und Kevin Kleber nach einem Freischlag kurz vor der Sirene zentimetergenau in den langen Winkel zum 5:5 (40.) – dann war wieder Pause.
Im Schlussdrittel setze Lasse Waffler mit dem 6:5 (42.) für die Ducks das erste Ausrufezeichen. Eine Strafe von 2+2 Minuten gegen die Gäste lud Ingolstadt ein, das Spiel in vielversprechende Bahnen zu lenken, doch das Powerplay lieferte nicht. Edwin Rudolph (56.) und Tobias Baier (59.) bestraften das – etwas mehr als eine Minute vor Spielende lagen die Hausherren wieder hinten. Tim Rossié allerdings behielt die Nerven und schickte das Spiel mit einem schön herausgespielten Treffer in die Verlängerung.
Nach einem Ballgewinn warf Goalie Johannes Schönmeier kurz aus auf David Kraus. Dessen Fernschuss fand den Weg ins Netz zum zweiten Overtime-Sieg der Schanzer Ducks am Stück.
Ausblick
Die erste Garnitur des FBC München tritt am Sonntag im Pokal um 14 Uhr bei der Reserve der Floor Fighters Chemnitz an, die Zweite gastiert um 13.30 Uhr zum Duell der bayerischen Regionalligisten beim SV Nordheim.
In ungewohnter Rolle, nämlich der des Favoriten, laufen die Red Hocks am Samstag auf (18 Uhr). „Das ganze Team ist heiß auf das Spiel“, freut sich Torwart Moritz Ballweg auf die dritte Pokalrunde, die die Kauferinger zum BSV Roxel führt.
Die Schanzer Ducks empfangen am Sonntag um 16 Uhr den souveränen Tabellenführer der 1. FBL, die SSF Dragons Bonn.