Bayern – Der Spitzenreiter ist gestolpert, Platz eins bis fünf der floorballshop.com Regionalliga Bayern liegen nach dem sechsten Spieltag in Kaufering nur noch drei Punkte auseinander. Einen über das gesamte Spiel spannenden Schlagabtausch lieferten sich Regensburg und Rohrdorf, am Ende behielten die Lumberjacks mit 7:8 die Oberhand. Ein souveränes 11:2 fuhr der SV Nordheim gegen die PSV Wikinger München ein. Und zur Primetime vor über 200 Zuschauern rang die SG Amendingen/Puchheim dann den Tabellenführer und Titelverteidiger Red Hocks Kaufering 2 mit 3:1 nieder.
SV Nordheim vs. PSV Wikinger München
„Spielerisch war Nordheim auf einem anderen Level und hat uns gleich von Beginn an sehr ins eigene Drittel gedrängt“, räumt René Ghigani-Braun ein, nachdem seine Wikinger schnell mit 5:0 in Rückstand gerieten (11.). Die schnelle Führung durch Marek Sedelmeier (1., 2. 10.), Leonard Riegg (4.) und Julian Hitzler (11.) habe schon früh die Richtung vorgegeben, freut sich auch SVN-Trainer Peter Kechele darüber, dass die Vorgabe, über Ballbesitz und Spielkontrolle zu Torchancen zu kommen, derart gut aufging.
Zwei defensiven Aussetzern sei es dann zuzuschreiben gewesen, dass der PSV durch Ghigani-Braun und Niklas Wolf (beide 12.) noch einen Doppelschlag landen konnte, so Kechele. Dennoch habe man die weitere Partie souverän über die Bühne gebracht. „Leider haben wir es verpasst den Druck aufrecht zu erhalten und so kam dieses deutliche Ergebnis zustande“, fasst seinerseits sein Kollege vom PSV zusammen.
Panther Regensburg vs. Lumberjacks Rohrdorf
„Alle Offensivpower in Reihe zwei“, das war das Panther-Motto gegen die Lumberjacks. Währenddessen erhielt die erste Linie die Vorgabe, den Laden dicht zu halten. Geklappt habe das vor allem im ersten Drittel gut – mit Ausnahme der eigenen Chancenverwertung, schildert Regensburgs Teamsprecher Daniel Hollerauer: „Rohrdorf hatte wenig Zugriff aufs Spiel“.
Ähnlich sieht es Lumberjacks-Spielertrainer Simon Behringer. Defensiv vor allem die gegnerischen Schlüsselspieler in den Griff zu bekommen um dann in Ballbesitz eine „routinierte Ruhe“ zu finden, hatte man sich vorgenommen. Doch „Regensburg konnte schnell punkten und hat uns nicht in diese Ruhe kommen lassen“.
Dass seine Panther dann zur ersten Pause nicht nur nicht mit vier bis fünf Toren führten, sondern sogar 1:2 zurücklagen, habe sie wohl das Spiel gekostet, bedauert Hollerauer. Für die Lumberjacks hingegen kamen die zwei Treffer Oliver Beers (17., 19.) einer Frischzellenkur gleich, freut sich Behringer. „Danach haben wir den Aufschwung genutzt und gut weiter gekämpft.“
Mit einem anderen Rohrdorf habe man es fortan zu tun gehabt, bestätigt Hollerauer. Der zweite Durchgang – in den vergangenen Spielen mitunter von Rückschlägen geprägt – sei aus Regensburger Sicht mit einem Drittelergebnis von 3:3 dennoch ordentlich gelaufen. Auch, weil die zweite Reihe nun ihrem Auftrag nachkam und durch Karlis Bubins (34.), Erik Schier (31.) und Daniel Böhme (38.) erfolgreiche Abschlüsse verzeichnete.
So war es auch wieder diese zweite Reihe, die im Schlussdurchgang erst den Ausgleich durch Johanna Butt (43.) besorgen konnte und anschließend im Powerplay durch Schier den Führungstreffer erzielte (46.). Doch Rohrdorf antwortete mit einer Druckphase, die Thomas Thalmeier (53.), Beer (56.) und Valentin Coric (56.) zur Vorentscheidung nutzten. „In diesen Minuten hatten wir Rohrdorf einfach nichts entgegenzusetzen“, räumt Hollerauer ein. Näher als auf 7:8 durch Bubins (59.) bei gezogenem Torhüter kamen die Panther nicht mehr heran.
VfL Red Hocks Kaufering 2 vs. SG Amendingen/Puchheim
Ein mageres Tor, das ist im Floorball in den allermeisten Fällen zu wenig: Trotz der für Regionalligaverhältnisse stattlichen Kulisse von gut 200 Zuschauern hat der Tabellenführer, die zweite Mannschaft der Red Hocks, ihr Heimspiel verloren. Der personell stark verbesserten SG Amendingen/Puchheim reichten ein früher Doppelschlag durch Benedikt Föhr, der erfolgreich einen freien Ball erstocherte (10.), und Youngster Lorenz Mayer (10.) nach einem Kauferinger Fehler im Spielaufbau, ein bärenstarker Torwart Raphael Landherr und ein später erfolgreicher Konter, abermals durch Benedikt Föhr (58.), um die Partie mit 1:3 für sich zu entscheiden. Kaufering kam trotz deutlichem Plus an Ballbesitz nicht über einen Treffer von Marc Lippert hinaus (34.).
Entsprechend zufrieden zeigt sich SG-Trainer Klaus Zeiler, der vor ein paar Monaten für Spielertrainer Johannes Föhr den Part an der Bande übernahm. Die Red Hocks hart aber fair zu stellen hatte er zur Hauptaufgabe erklärt, verbunden mit einer konsequenten Chancenverwertung. Das klappte auch über die ein oder andere längere Phase gut, in der sich sein Team hauptsächlich in der Defensive sah. Denn der Weg zum gefährlichen Abschluss blieb den Kauferingern die meiste Zeit versperrt.
Als dann im letzten Drittel die Kräfte schwanden, sei das dritte Tor Gold wert gewesen, so Zeiler. „Das war die Erlösung.“ Lohn für die couragierte Leistung waren drei Punkte gegen den Spitzenreiter und der Anschluss an die vordersten Gefilde der Tabelle.