Bayern – Die erhoffte Titelverteidigung ist geplatzt. Der U17-Landeskader musste sich bei der Trophy am letzten Wochenende in München mit Rang zwei begnügen.
Spielerisch überzeugend war das nicht immer, was die U17-Auswahl Süd da bei der Trophy dahoam in München hinlegte. Doch nach einem 5:4-Sieg nach Penaltyschießen über Team Ost, dem ein 3:2 gegen Sachsen-Anhalt sowie ein 6:2 gegen den Westen vorangegangen waren, schien die Titelverteidigung zwischenzeitlich zum Greifen nah. Dann aber unterlief den Gastgebern ihr schwächster Auftritt – durch das 2:4 gegen den Norden gelang der Sprung an die Spitze nicht mehr. Der Osten blieb in der Tabelle obenauf und ist verdienter neuer Champion der deutschen Regionalauswahlen. Dem Süden blieb diesmal nur Silber. Süd-Torhüter Raphael Landherr durfte sich immerhin über eine individuelle Auszeichnung freuen: Er wurde erneut ins All-Star-Team berufen.
Landestrainer Federico Vanoni zieht sein Fazit zur Trophy und gibt einen Ausblick.
„An der Trophy haben wir gezeigt, dass wir weiterhin ein Team sind, das um den Titel mitspielen kann. Spielerisch und taktisch hat man Ansätze von dem gesehen, woran wir in der letzten Kampagne gearbeitet haben.
Leider hatten wir aber andere, eher mentale Probleme, die uns Schwierigkeiten bereitet haben. In den ersten drei Spielen haben wir immer den Start verschlafen, waren immer in Rückstand. Wir mussten uns daraus zurückkämpfen und haben extrem viel investieren müssen, um Tore zu erzielen.
Viel ging über Einzelaktionen oder Fehler der Gegner, wenig Tore wurden wirklich herausgespielt. Manchmal muss man auch Torchancen forcieren und daraus Tore erzielen, aber es darf nicht das einzige Mittel sein.
Außerdem hatten wir Probleme mit Druck. Sowohl Druck, im letzten Spiel gewinnen zu müssen, als auch den Druck während des Spiels.
Um gegen hoch stehende Gegner auszulösen, braucht es eine entsprechende Rollenverteilung, Aktivität sowie Frische im Kopf. Bei uns war genau das Gegenteil der Fall – Schockstarre, keiner bewegt sich und bietet sich an, wir halten den Ball zu lange und führen unnötige Zweikämpfe.
Eine gute Torhüterleistung in allen Spielen, aber vor allem in den Spielen gegen Ost und Nord, hat unsere Offensivprobleme kaschiert und die Goalies haben uns lange im Turnier gehalten.
Gegen Nord im entscheidenden und letzten Spiel waren wir mit dem 1:1 nach 30 Minuten sehr gut bedient, der Sieg war zum Greifen nahe. Genau dann müssen wir als Team Verantwortung übernehmen und gemeinsam so ein Spiel für uns entscheiden. Dies ist uns nicht gelungen, daher ist der Sieg von Nord gegen uns völlig verdient und genauso der Trophysieg des Ostens.
Für die nächste und letzte Kampagne mit dem 2008/09er Jahrgang werden wir in zwei, drei Trainingslagern die mentale Stärke angehen und weiter an unseren Offensivprinzipien arbeiten, um hoffentlich am 1. Juni den Pokal wieder in den Süden zu bringen!“
Alle Fotos: Floorball Deutschland