Bayern – Unglamourös, aber effizient, so hat Spitzenreiter FBC München 2 in der floorballshop.com Regionalliga Bayern wieder in die Spur gefunden. Gegen den beherzten Außenseiter Regensburg führte ein starker Schlussspurt zum Erfolg. Gerissen ist derweil die Siegesserie der SG Amendingen/Puchheim gegen clevere Rohrdorfer. Den nächsten deutlichen Sieg fuhr die zweite Mannschaft der Red Hocks Kaufering ein.
Red Hocks Kaufering 2 vs. PSV Wikinger München
Am Wochenende zuvor hatten die zweite Mannschaft der Red Hocks mit einem 12:3 im Verfolgerduell gegen den SV Nordheim das Tor zur Spitzengruppe der floorballshop.com Regionalliga Bayern weit aufgestoßen. Am Samstag darauf schritten die Kauferinger mit einem 19:2 gegen die Wikinger München hindurch.
Wie einem tiefstehenden Schlusslicht beizukommen sei, darauf hatten sich die Red Hocks in ihrer Spielvorbereitung konzentriert, schildert Verteidiger Jonas Rubenwolf. „Wir wollten das Zentrum dynamisch besetzen und geeignete Passgelegenheiten dorthin nutzen.“ Doch zunächst kam es anders.
Denn die Münchener igelten sich keineswegs ein. „Am Anfang hatten wir durch die unerwartet hoch stehenden Wikinger leichte Startschwierigkeiten, die wir aber schnell abstellen konnten“, so Rubenwolf. Nach knapp fünf Minuten knipste Marc Lippert das erste Mal, dann war der Favorit in der Spur. Mit 8:1, 3:1 und 8:0 entschieden die Kauferinger alle drei Drittel für sich.
Durchhänger blieben aber nicht aus, ordnet Rubenwolf das Spielgeschehen trotz dem deutlichen Endresultat ein. Vor allem im zweiten Durchgang sei die Entscheidungsfindung bisweilen zu träge und die individuelle Fehlerquote zu hoch gewesen.
Wenn es aber aus Kauferinger Sicht lief, dann richtig. René Ghigani-Braun, Spielertrainer des PSV, hatte schon zuletzt bemängelt, dass es nach ordentlichen Phasen zu oft gleich mehrfach schepperte. Auch diesmal sah er seinen PSV einige Male am falschen Ende der Ketchupflasche. Dominant, brutal effektiv und mit einem starken Auge für den besser postierten Mitspieler seien die Red Hocks zu Werke gegangen, erkennt der Ober-Wikinger an. „Im zweiten Drittel hatten wir mehr Luft zum Atmen und gute Ansätze, aber ohne Erfolg um das Ergebnis besser aussehen zu lassen.“
Panther Regensburg vs. FBC München 2
Bei der Wahl zum Man of the Match konnte es auf Münchener Seite diesmal nur einen geben: Mit drei Toren in gut drei Minuten hatte Alesandro Jantscher seinen FBC auf die Siegerstraße gebracht, nachdem die mit nur sieben Feldspielern und ohne etatmäßigen Goalie angetretenen Panther den Tabellenführer zuvor zwei Drittel lang in einige Bedrängnis gebracht hatten. „Wir hätten vermutlich jeden für verrückt erklärt, der uns erzählt hätte, dass wir den Spitzenreiter unter diesen Vorzeichen an den Rand einer Niederlage bringen würden“, so Regensburgs Teamsprecher Daniel Hollerauer.
Die ersten beiden Gegentreffer durch Daniel Böhme (3.) und Erik Schier (6.) seien zu einfach gefallen, fasst Philipp Kopp aus Sicht des FBC zusammen. „Freischläge, bei denen der Block schlecht positioniert war.“ München, mit einem deutlichen Plus an Ballbesitz ausgestattet, drehte die Partie noch vor der Pause durch Ruiming Wang (8., 12.) und Maxim Zhushman (20.), doch im Griff hatte der Favorit das Geschehen noch nicht.
Denn: „Dann begann dieses eine Drittel, das sicherlich noch lange positiv in Erinnerung bleiben wird“, so Hollerauer. Defensiv entschärften seine Panther um Aushilfsgoalie Clemens Spitzenberg alle Münchener Anläufe. Vorne stellten Erik Schier (26.) und Debütant Ludwig Erhardsberger (37.) die Führung wieder her.
„Die Regensburger haben eine tolle kämpferische Leistung gezeigt; ihre Führung nach vierzig Minuten ging durchaus in Ordnung“, erkennt FBC-Coach Krieger an. Dann aber nahm Jantscher das Heft in die Hand. Knapp sieben Minuten nach Wiederanpfiff hatten er (43., 45., 47.) und Zhushman (47.) fast schon einen Haken hinter die im Titelrennen so wichtigen drei Punkte gemacht. „Wir haben zu unserem Spiel gefunden, konnten großen Druck ausüben und in der Folge fielen dann die Tore“, kommentiert Kopp.
„Super schade, dass München innerhalb von fünf Minuten davonziehen konnte und unsere Kräfte nicht mehr ausreichten, um hier dagegenzuhalten“, bedauert Hollerauer die verpassten Zähler nach einem „unglaublichen Kraftakt“. Mit dem dritten Tor zu seinem Hattrick (56.) bewarb sich auch Wang noch in dieser Kategorie – die Best Player-Auszeichnung ging aber an Jantscher.
Lumberjacks Rohrdorf vs. SG Amendingen/Puchheim
Im Aufwind hatte Lumberjacks-Spielertrainer Simon Behringer sein Team vor dieser Partie gesehen und auch die SG, ihrerseits mit fünf Siegen im Rücken, wusste die Welle zuletzt zu reiten. Die letzte Niederlage hatte Amendingen/Puchheim sich Anfang November eingehandelt – gesetzt hatte es diese gegen eben jene Rohrdorfer.
Mit Haken und Ösen war es seinerzeit zugegangen. Von einem „physisch starken gegnerischen Spiel“ berichtete Behringer. Mehr Besonnenheit hatte Puchheims Silke Hager ihrem Team damals verordnet, nachdem die Partie insbesondere in Unterzahl den Bach hinunter gegangen war. Klar war: Zwar flogen keine Fetzen – Herzen allerdings auch nicht.
„Nur nicht wieder anstecken lassen“, forderte Amendingens Coach Klaus Zeiler infolgedessen für das jetzige Rückspiel, einen Tag nach Valentinstag. Allerdings seien seine jungen Wilden nun anfangs etwas zu zaghaft unterwegs gewesen. Rohrdorf seinerseits, vornehmlich um die Hoheit vor dem eigenen Tor bedacht, war gleich voll da: Florian Faltermeiers 1:0 nach 22 Sekunden machte den Blitzstart aktenkundig, Kilian Tiefenthaler (7.) legte nach. Neun Sekunden vor der Sirene stellte Oliver Beer sogar auf 3:0 – Rohrdorf hatte sich alle psychologischen Vorteile gesichert.
„In diesem Spiel wurde uns deutlich gemacht, dass man in Sachen Körpersprache und Cleverness noch viel Arbeit vor sich hat“, kommentiert SG-Trainer Zeiler. Dennoch sei er stolz auf sein Team, dessen Einsatzfreude fortan durchaus Früchte getragen habe. Jonas Fuchs verkürzte (26.).
Die ganz große Trendwende blieb aber aus. „Beim Versuch, den Druck auf die gute Rohrdorfer Abwehr zu erhöhen, haben wir sie immer wieder zu gefährlichen Kontern eingeladen“, so Zeiler. Erst nachdem Faltermeier (45.) und Jonas Behringer (47.) auf 5:1 erhöht hatten, kam die SG noch zu zwei weiteren eigenen Treffern, dann war Schluss. „Wir haben wenige Chancen zugelassen und uns selber mit souveränen Phasen in Ballbesitz belohnt“, lobt Simon Behringe seine Lumberjacks.
Weiter geht es am 1. März in München. Dann trifft Kaufering auf Regensburg. Die Lumberjacks bekommen es mit dem SV Nordheim zu tun, Gastgeber FBC misst sich im Stadtderby mit den Wikingern.