Bayern – Die neuen Landeskader formieren sich: Sowohl die süddeutsche U17, ab jetzt bestehend aus den Jahrgängen 2006/07, als auch die U15 haben die ersten Sichtungslager ihrer Kampagnen absolviert, die Landestrainer ihre Eindrücke sortiert.
Die ganz große Qual der Wahl hatte U17-Landestrainer Daniel Nustedt beim Lehrgang vom 17. bis 19. September, der erste überhaupt in Augsburg, nicht: Angepeilt war eine breitere Besetzung, um auch Neulingen die Chance zur Sichtung zu geben. Doch sagten aus dem aufgerückten U15-Landeskader sieben Kandidaten für den Termin ab. Schlussendlich war es mit fünf Torhütern und zwölf Feldspielern ein kleines Aufgebot, das den Zusammenzug zum Kennenlernen und Erarbeiten grundlegender Spielprinzipien nutzte.
Anhand der Kategorien Skills, Taktik, Kognition/Spielverständnis, Physis und Einstellung (beziehungsweise Skills, Kognition/Reflexe, Physis, Einstellung bei den Goalies) hatten Nustedt und sein Trainerteam vorab skizziert, was ein Kaderathlet mitbringen sollte, und unter anderem klargestellt: „Ein wesentlicher Punkt ist für uns die Bereitschaft, jederzeit alles zu geben – auf und neben dem Feld.“
Die Spieler seien auf einem guten Niveau, schätzt Nustedt hernach ein. Zugute komme, dass der U17- auf den U15-Landeskader bauen kann, der eine wichtige Rolle einnehme. Dass die Vereine, die Spieler entsandten, erfolgreiche Nachwuchsarbeit leisten, zeige sich im technischen Bereich.
Aufschlussreicher Test für neuen U17-Landeskader
Ein besonderer Prüfstein war da das Testspiel über viermal 15 Minuten am Sonntagmittag gegen die Regionalligaherren des TV Augsburg. „Das wurde im zweiten Viertel hitzig, was uns ziemlich aus der Spur gebracht hat“, schildert Nustedt. Anschließend wurde es wieder besser, das Ergebnis fiel mit 1:13 aber deutlich aus. „Es war dennoch ein ganz guter Test um zu sehen, dass noch einiges an Arbeit vor uns liegt“, findet der Coach und nennt hier vor allem den körperlichen und taktischen Bereich. Die Lösungsfindung unter Druck gelte es zu verbessern, „das bekommen wir in den nächsten Trainingslagern hin.“ Das Augenmerk des U17-Landeskaders richte sich auf die Wintertrophy 2022, dem Vergleich mit den anderen deutschen Regionen. Das nächste Trainingslager findet am 16. und 17. Oktober in Kaufering statt, dann erstmals in kompletter Besetzung, hofft Nustedt.
Zeitgleich zur U17 sichtete auch die U15, ihrerseits in Haunwöhr. „Wir sind natürlich dieses Jahr aufgrund der Pandemie in einer besonderen Situation“, verdeutlicht Trainer Maximilian Krammer. „Nicht nur, dass der Sichtungslehrgang im September – statt wie üblich im Juni – stattfand, wir hatten dieses Jahr auch keine umfängliche Möglichkeit, die Sichtungskandidaten an Spieltagen unter Wettkampfbedingung zu beobachten.“ Das Trainerteam ging entsprechend gespannt in die Kampagne, der Stellenwert des Sichtungslehrgangs hing besonders hoch. Die Anforderungen an die Kandidaten seien aber stets dieselben: „Wir möchten mit den Spielern taktische Inhalte erarbeiten, dafür fordern wir im Gegenzug aber überdurchschnittliche technische Fähigkeiten, eine grundlegende Athletik, ein gesundes Maß an Disziplin, Eigenmotivation und nicht zuletzt Selbstbewusstsein.“
U15: „Sehr ordentlich gemacht“
Das Fazit Krammers und des Landestrainerteams fiel hernach sehr positiv aus: „Die Jungs und Mädels haben das alle sehr ordentlich gemacht.“ Ein Indiz für die Fortschritte im Süden der Floorball-Republik, so Krammer: „Die Jahrgänge sind qualitativ und quantitativ planbarer, konstanter geworden, und das trotz Corona-Pause.“ Anlass, um zurückzustecken, sei das freilich nicht. Im internationalen Vergleich, den es auch im Blick zu halten gelte, haben Deutschland gegenüber den Topnationen Federn gelassen. „Finnland, Schweden und zum Teil auch Tschechien und Lettland haben mehr oder weniger durchspielen können.“
Das aufzuholen, dazu will die die Auswahl im Rahmen ihrer Möglichkeiten beitragen. Gelegenheit bietet auch für den U15-Landeskader der Lehrgang am 16./17. Oktober in Kaufering.