Bayern – Der Saisonstart in der 1. FBL der Männer sowie der Frauen, in der 2. FBL Süd/West, im Pokal und in der Regionalliga Bayern steht unmittelbar bevor bzw. ist bereits erfolgt. Mit dabei sind auch einige bayerische Teams. Zeit für eine kleine Saisonvorschau. Teil 1: Bayerns Erstligisten VfL Red Hocks Kaufering (1. FBL Herren) und FC Stern München (1. FBL Damen).
VfL Red Hocks Kaufering
(Erstes Saisonspiel: Sonntag, 11. September, zuhause gegen Leipzig)
Was hat sich im Sommer personell bei Euch getan?
Markus Heinzelmann (Trainer): „Den Abgängen Ricardo Wipfler (studienbedingt), Maxi Falkenberger (pausiert wieder), Daniel Falkenberger und Lukas Wexenberger (beide zweite Mannschaft) stehen die Zugänge Moritz Leonhardt (kommt aus der Schweiz zurück), Tero Laitinen, Leevi Väänänen (beide Finnland), Lauris Stiprais, Arturs Bracka und Kriss Luzinskis (alle drei Lettland) gegenüber. Weitere potentielle Abgänge blieben dem Team nun doch erhalten, weswegen sich die Lage entspannt hat. Mehrere junge Nachwuchsspieler schnuppern im Training in die Bundesmannschaft.“
Wie sieht Euer Saisonziel aus?
Heinzelmann: „Aus den Playdowns raushalten. Heißt: Wir wollen unter die ersten Acht und damit in die Playoffs kommen.“
Kaufering kam in der Bundesliga bis auf Spieler, die ohnehin in der Region wohnen, lange ohne internationale Verstärkungen aus. Habt Ihr Eure Strategie diesbezüglich geändert?
Heinzelmann: „Wir haben schon bei personell dünn besetzten Spielen in der vergangenen Saison gemerkt, dass mit einem breiteren Kader mehr drin wäre. Ein solcher ist auch für die Trainingsqualität wichtig. Spieler aus dem eigenen Nachwuchs hochzuziehen klappt nur dann, wenn diese das auch wollen und die entsprechende Einstellung mitbringen. Dieses Reservoir ist auch bei uns endlich. Unsere Neuen tun uns gut.“
FC Stern München
(Erstes Saisonspiel: Samstag, 17. September, auswärts in Wernigerode)
Was hat sich im Sommer personell bei Euch getan?
Florian Felke (Trainer): „Wie zu jedem Saisonwechsel gibt es Veränderungen im Kader. Unser Stamm der letzten beiden Saisons ist aber zusammengeblieben. Wir können somit auf der bisherigen Entwicklung aufbauen. Zudem haben wir ein paar Zugänge aus der eigenen Jugend und mit Erfahrung von anderen Teams erhalten, welche uns sicherlich weiterhelfen und dem immer noch sehr jungen Team eine Stütze sein werden. Wir gehen mit einem breiten Kader in die Saison und sollten so in der Lage sein, Abwesenheiten und Verletzungen über die gesamte Saison zu kompensieren und immer mit ausreichend Spielerinnen antreten zu können.“
Wie sieht Euer Saisonziel aus?
Felke: „Wir wollen uns in der Liga weiter festigen. Dabei ist für mich als Trainer der Tabellenplatz in erster Linie unerheblich. Wir wollen, wie zum Ende der letzten Saison, für Gegner unangenehm sein und das Spiel so lange wie möglich offen gestalten. ‚Wettbewerbsfähig‘ ist das Stichwort. Zählbare Erfolge, wie Tore oder Punkte, nehmen wir dabei gerne mit, aber das große Saisonziel ist, unsere Talente zu guten oder sehr guten Bundesligaspielerinnen zu entwickeln, sodass wir mittelfristig in ein bis zwei Saisons ständig um die Playoffs mitspielen können. Ich bin davon überzeugt, dass wir dann in den Ergebnissen plötzlich überraschen werden und es mag dann aussehen wie Zufall, aber den Grundstein dafür legen wir jetzt. Das beste Beispiel ist für mich das Team der SSF Dragons Bonn, die in der zweiten Saisonhälfte der letzten Saison, plötzlich jedes Team der Liga schlagen konnten. Das ist auch unser Gesamtziel.“
Ihr wart vergangene Saison einige Zeit ganz hinten in der Tabelle zu finden, auch in der Offensive waren Erfolgserlebnisse rar. Ging das an die Substanz und wie orientiert Ihr Euch jetzt nach oben?
Felke: „Es mag komisch klingen, aber wir haben unsere Ziele der letzten Saison übertroffen. Wir haben es in der Bundesliga erstmals in der gesamten Damen-Vereinsgeschichte geschafft, Punkte und sogar einen Sieg zu erringen. Dafür mussten wir immer unser Bestes geben und wenn sich die Möglichkeit ergab, zupacken. Klar gab es Rückschläge und auch die Zeit nach dem ersten Sieg hat gezeigt, dass wir noch nicht so weit sind, die Ergebnisse dann Spieltag für Spieltag abzurufen. Auch mussten einige lernen, dass so ein Erfolg Erwartungen bei einem selbst und den Mitspielerinnen weckt, die für uns (noch) nicht erreichbar sind. Diese gestiegenen Erwartungen gingen an die Substanz und haben leider auch einen gewissen Tribut verlangt, aber wir sind als Team gestärkt und mit deutlich mehr Erfahrung herausgegangen. Die Stimmung ist aktuell sehr positiv im Team. Jeder spürt, dass wir derzeit mehr Schritte vorwärts als zurück machen und daraus zehren wir. Wie gesagt ist der Tabellenplatz erstmal zweitrangig. Wir werden immer unser bestes geben und uns kontinuierlich steigern wollen, dann werden auch sichtbare Erfolge kommen. Wie oft das dann diese Saison schon eintritt, daran haben die anderen Teams dann einen ordentlichen Anteil. Ungewiss ist zum Beispiel die Stärke der neuen Teams Bremen und Berlin. Bei Berlin hat man gehört, dass sie viele erfahrene Spielerinnen und junge Talenten haben. Diese Voraussetzung ist in der Regel die am erfolgsversprechendste. Wir werden sehen.“
Beitragfoto: Finkenzeller/FC Stern; Logos: Floorball Deutschland