Bayern – Die Delegiertenversammlung am 1. Juli wird einige Bewegung in die Vorstandschaft des Floorball Verbands Bayern bringen. Unter anderem steht Sven Auerswald nicht mehr als Präsident zur Verfügung; Felix Stark gibt die RSK-Leitung ab. Wie überaus wichtig der Verlauf der Wahlen für die Zukunft des Sports ist, schildert Vizepräsidentin Barbara Brandmaier.
KURZZUSAMMENFASSUNG:
Dringend gebraucht wird:
– ein/e Präsident/in
– Mitarbeit und/oder Leitung im Bereich Nachwuchsleistungssport
– ein/e Beisitzer/in um den Kontakt mit dem BLSV zu intensivieren
– ein/e Leiter/in RSK
– …
– Engagement ist in allen Bereichen willkommen
Servus Barbara, wo stehen wir gerade mit unserer Vorstandschaft?
Brandmaier: „Naja, wir haben uns vor zwei Jahren kurz- und langfristige Ziele gesetzt, die wir aber gerade verfehlen, weil wir schlichtweg unterbesetzt sind. Unser Sportdirektor Max Kastl stopft zum Beispiel viele Lücken im Bereich NLK (Nachwuchsleistungssportkommission), um unsere Landeskader über Wasser zu halten. Brachliegende Stellen sind also nicht nur im jeweiligen Bereich schlecht, sondern binden auch Kapazitäten von anderswo.“
Erstes Zwischenfazit also: Um wirklich voranzukommen, gilt es bei der Delegiertenversammlung nicht nur nachzubesetzen, sondern sich breiter aufzustellen.
Brandmaier: „Ganz genau.“
Bevor unser jetzt wieder scheidender Präsident Sven Auerswald gewählt wurde, hattest du schon in den Raum gestellt, dass es für den Verband ohne Präsident nicht weitergehen kann. Würde das auch jetzt wieder drohen?
Brandmaier: „Dann müssten wir alles, was den Floorball in Bayern ausmacht, inklusive Spielbetrieb, auflösen. Das kann man schon so deutlich sagen. Eigentlich muss ja unser Anspruch aber nicht das nackte Überleben sein, sondern eine weiterhin positive Entwicklung. Unsere Vereine und Landeskader sind überaus erfolgreich; wir sind ein großer Landesverband. Immer mehr Menschen in Bayern spielen Floorball. Damit das so bleibt sollten wir zusammen – der Verband ist schließlich ein Zusammenschluss von uns allen – alles tun. Ohne Verband hingegen kann auch die hervorragende Arbeit in den Vereinen nicht weitergehen.“
„Ohne Präsident/in müssten wir uns auflösen.“ (Vizepräsidentin und SBK-Leiterin Barbara Brandmaier)
Wo gilt es anzupacken?
Brandmaier: „Es geht um Wachstum und damit auch um den Breitensport. Das schaffen wir, indem wir die Entwicklung unserer Vereine vorantreiben und Floorball an die Schulen bringen. Im Leistungsbereich steht natürlich die Förderung unserer Spitzensportler im Vordergrund.“
Worin siehst du dafür die wichtigsten Weichen, die wir bei der Delegiertenversammlung stellen müssen?
Brandmaier: „In erster Linie brauchen wir eine Präsidentin oder einen Präsidenten, die oder der mit Geschick den Verband leiten kann und will.“
Du hattest auch den Bereich NLK angesprochen?
Brandmaier: „Ja, da sind vor allem die Themen rund um die Landeskader wichtig – hierzu zählen z. B. der direkte Kontakt zu deren sportlichen und organisatorischen Leitungen, die Überwachung und das Führen des Budgets pro Landeskader oder die Abrechnungen der Trainingslager. Hier brauchen wir dringend Power.“
Neu soll auch das Profil eines weiteren Beisitzers zugeschnitten werden?
Brandmaier: „Stimmt, hier sollte jemand überwiegend die BLSV Förderthemen gemeinsam mit unserem Sportdirektor in Angriff nehmen. Das entlastet den übrigen Vorstand ganz wesentlich. Und um es klar zu sagen: Der BLSV steht hinter der Finanzierung fast aller unserer Ausgaben.“
RSK-Chef Felix Stark hört ebenfalls auf; für ihn ist dem Vernehmen nach ein möglicher Nachfolger gefunden?
Brandmaier: „Glücklicherweise, ja. Aber natürlich sind alle, die den Regel- und Schiedsrichterbereich voranbringen wollen, weiterhin zur Mitarbeit eingeladen. Schließlich entscheiden bei der Wahl die Stimmen der Delegierten. Und die RSK bietet viele Arbeitsbereiche, in denen mehr als ein Zuständiger wünschenswert ist.“
„Je mehr Leute mitmachen, desto besser für unsere Entwicklung.“ (Barbara Brandmaier)
Ohnehin: Zwar steht die Vorstandswahl im Vordergrund, die Mitarbeit ist aber auch ohne Vorstandsposten quasi jederzeit möglich.
Brandmaier: „Klar. Je mehr Leute mitmachen, umso überschaubarer die Aufgaben und desto besser für unsere Entwicklung. Jede nicht besetzte oder nur halbherzig besetzte Position ist für uns alle ein großer Schritt in die falsche Richtung. Eine ehrenamtliche Tätigkeit kann einige freie Zeit in Anspruch nehmen, aber mit der notwenigen Leidenschaft zu unserem Sport können wir viel erreichen.“