Kaufering/Bayern – Im Juli hielten die Torwarttrainer Franziska Barner (Landeskader U15), Johannes Schönmeier (Landeskader U17) und Marius Fisterer (U17 national) einen Goalie-Workshop in Kaufering ab. Wie sie auf die zwei Tage mit den Floorballtrainern aus ganz Bayern und weiteren Bundesländer zurückblicken, schildern Sie im Interview.
Servus Ihr Drei. Mittlerweile war ausreichend Zeit für ein Fazit. Zwei Tage in Kaufering mit vollem Fokus auf die Goalies – wie war‘s?
Barner: „Das Interesse war groß, das hat uns gefreut.“
Schönmeier: „Ich denke der Workshop wurde weitgehend sehr positiv von den Teilnehmern aufgenommen, das zeigt auch deren Feedback. Die Bedingungen in Kaufering waren ideal. Wir Drei konnten uns gut aufeinander abstimmen. Alles in allem war es für ein Pilotprojekt ein erfolgreicher Start!“
Fisterer: „Ich fand diesen ersten Workshop auch sehr gelungen. Uns hat er viel Freude gemacht; die Torhüter-Ausbildung im Süden zu fördern ist wichtig.“
Wie seid Ihr den Workshop angegangen?
Barner: „Wir wollten die Grundlagen des Torwarttrainings so vermitteln, dass diese altersgerecht im Training umgesetzt werden können.“
Fisterer: „Für uns war es sehr schwer einzuschätzen, wie der Stand unser Teilnehmer ist. Deswegen wollten wir so viel wie möglich an Input mitgeben, aufgeteilt in drei Blöcke: Kinder-, Jugend und Erwachsenentraining.“
Schönmeier: „Gerade weil es ja ein Pilotprojekt war, waren wir uns nicht ganz sicher, ob wir uns speziell auf einen Ausbildungsbereich festlegen wollen. Uns ist im Nachhinein dann aber schon aufgefallen, dass verschiedene Schwerpunkt noch mehr Zeit bräuchten.“
Fisterer: „Ja, wir wollen weitere Workshops anbieten und da dann noch mehr ins Detail gehen.“
Schönmeier: „Wir werden uns nochmal Gedanken machen, wie wir den Workshop (vielleicht auch mehrere) etwas schwerpunktmäßiger gestalten können.“
In Euren Funktionen im Landes- und Nationalkader habt Ihr einen guten Überblick: Wo stehen unsere Goalies im Süden im deutschland- und weltweiten Vergleich?
Schönmeier: „Grundsätzlich sind wir auf Landeskaderniveau gut aufgestellt, auch im Staff. Dabei ist wertvoll, dass wir, früher als manche andere Landesverbände, ab der U15 einen Landeskader haben. Jedoch bemerken wir gerade in der U15 einen zunehmenden Rückgang an vielversprechenden Talenten. Nicht unbedingt aufgrund der niedrigen Anzahl an Torhütern, aber anhand der fehlenden Grundausbildung im Verein.“
Barner: „Betrachtet man es international, hat Deutschland viel aufzuholen, um den Anschluss nicht zu verpassen.“
Fisterer: „Das kann ich so bestätigen. Auf Nationalmannschaftsebene unternehmen wir große Anstrengungen. Betrachtet man das große Ganze, sind Länder wie die Schweiz in der Entwicklung der ganzen Sportart weiter; das wird im Goaliebereich besonders sichtbar.“
Schönmeier: „Hier wollen wir auch mit unserem Workshop ansetzen. Nicht jeder bayerische oder deutsche Verein hat eigene Torhütertrainer. Deshalb wollen wir auch den Vereinstrainern das nötige Basisknowhow vermitteln, damit sie dieses auch bei sich im Vereinstraining anwenden können.“
Fotos: Schorer