Bayern – Am 1. Juli wurde gewählt, seitdem führt eine auf mehreren Positionen veränderte Vorstandschaft den Floorball Verband Bayern. An ihrer Spitze steht Dominik Moll aus Lindau. Im Interview stellt er sich vor.
Servus Dominik, fangen wir mal an, wie es in Vorstellungsrunden halt so läuft: Wer bist du, was machst du?
Dominik Moll: „Servus, ich spiele seit 2015 Floorball und habe das Team beim TSV Lindau damals als Hobbygruppe gestartet. Daneben spiele ich selten Faustball und schwimme, allerdings nicht auf Wettkampfebene. Beim TSV Lindau bin ich Präsident und damit für unsere fast 2.500 Mitglieder zuständig. Nebenbei engagiere ich mich im Sportkreis Lindau als Kassier und bin über verschiedene Arbeitsgruppen bzw. runde Tische im BLSV aktiv. In meiner übrigen Freizeit bin ich gerne zusammen mit meiner Frau in ihrem Fiat 500 von 1973 unterwegs und chauffiere uns rund um Bodensee und Allgäu.“
Was glaubst du: Welche drei Worte würden deine Freunde wählen, um dich zu beschreiben?
Moll: „Ich hoffe, dass ‚Verlässlichkeit‘, ‚Innovation‘ und ‚Einsatz für die Gemeinschaft‘ fallen würden. Die ‚Verlässlichkeit‘ ist für mich Eigenschaft Nummer eins, denn immer wieder Grundlagen neu verhandeln zu müssen, kostet viel Kraft. Da hilft es ungemein, verlässliche Spielregeln zu haben.
Die ‚Innovation‘ ist wichtig, weil meine Prämisse seit Beginn der Präsidentschaft im TSV Lindau ist, dass ich genug Zeit für meinen Sport haben muss – egal, was an Ehrenämtern kommt. Deshalb müssen Aufgaben sinnvoll und notwendig sein. Alles, was als ‚notwendiges Übel‘ einzustufen ist, muss so effizient wie möglich erledigt werden. Dazu gehören auch lange geübte Prozesse, die überdacht werden müssen. Der TSV Lindau bezeichnet sich inzwischen als ‚agiler Verein‘.
Der ‚Einsatz für die Gemeinschaft‘ ist wohl für jede ehrenamtliche Trainerin, jeden Abteilungsleiter oder jede Vorsitzende wichtig. Das Gefühl, einen kleinen Beitrag für alle zu leisten. Wir haben im Sport glücklicherweise Verbände, die den Vereinen viel Arbeit abnehmen können. Viele Ehrenamtliche im Kultur- oder anderen Bereichen wünschen sich solch einen Verbandsorganisationsgrad. Vor dem Hintergrund nutze ich gerne einige Stunden im Monat, um für die Gemeinschaft im Sport und jetzt auch im Floorball gemeinsame Aufgaben zu bearbeiten.“
Seit der jüngsten Delegiertenversammlung bringst du diese Eigenschaften für Floorball Bayern ein. Seit wann bist du unserer Sportart verbunden?
Moll: „Gestartet sind wir 2015 mit dem Leihset des Verbands. Inzwischen sind wir eine Abteilung im TSV Lindau mit steigender Mitgliederzahl.“
Wie kam es denn dazu, dass du dich daneben auch für unseren Verband engagieren willst?
Moll: „Ich wurde über ein Gespräch in unserem Training auf die Situation aufmerksam und konnte mir vorstellen, meine Kontakte zum BLSV als Beisitzer einzusetzen. Die Gespräche im Laufe der Woche vor der Delegiertenversammlung haben dann dafür gesorgt, dass ich als Präsident zur Wahl vorgeschlagen wurde.“
Darüber nachzudenken ist der erste, sich dann auch für ein Engagement zu entscheiden der schwierigere nächste Schritt. Was reizt dich an der Aufgabe des Präsidenten?
Moll: „Der Präsident soll als Gesicht von Floorball Bayern dienen. Für die Vereine, für den Dachverband des Sports, Floorball Deutschland, und die anderen Sportfachverbände. Als recht junger Verband können wir von allen Partnern lernen und uns weiter für unseren Sport in Bayern einsetzen. Diese Kontaktpflege und das Networking finde ich interessant und hoffe, positive Ergebnisse erreichen zu können.“
Nun bist du im Amt – worin siehst du die ersten Aufgaben?
Moll: „Zuerst ging es darum uns im Vorstand zusammenzufinden und mich in die Arbeitsweise des bisher schon gut funktionierenden Teams reinfuchsen.
Was Aufmerksamkeit erfordert, sind die finanziellen Regularien der Sportförderung. Hier gibt es gerade einen Systemwechsel und gleichzeitig ein umfangreiches Digitalisierungsprojekt des BLSV, der für den Freistaat hier die Förderungen vergibt. Und dann natürlich die Unterstützung vor allem von Silke Hager und der Entwicklungskommission bei der Mitgliedergewinnung und der Verbreitung von Floorball. Hier haben wir zum Beispiel mit der Hobbyserie „JustFLOORfun“ ein total spannendes Angebot für junge Floorballvereine, die unseren Sport noch nicht auf Liga-Niveau betreiben. Und mit dem Outdoor-Feld können wir noch mehr mitten ins Leben unserer Städte gehen und für Floorball werben. Das sind alles super Grundlagen, auf deren Basis wir dem Floorball weiteren Schub geben können. Wir freuen uns immer über weitere Mitstreiter in allen Regionen. Interesse? Melde dich einfach!“
Beitragsfotos: Privat/Finkenzeller