Bayern – Der Süddeutsche U17-Landeskader, ausgestattet mit nagelneuen Trikots von floorballshop.com, hat am Wochenende die Sommertrophy in Chemnitz gewonnen. Beim Kräftemessen der deutschen Regionalauswahlen sicherte sich der Süden mit vier Spielen in vier Partien, davon drei nach regulärer Spielzeit, den Titel. Nach einem 10:2 gegen den späteren Zweiten Norden folgten noch ein etwas kniffligeres 8:4 gegen den Osten, ein 3:0 gegen das hoch gehandelte Team Sachsen-Anhalt und ein 4:3-Sieg nach Verlängerung gegen den diesmal abgeschlagenen vormaligen Titelträger, den Westen. Headcoach Federico Vanoni blickt auf die vier Spiele zurück, stellt seinem Team für jede Partie eine Note aus – und steckt die nun wartenden Aufgaben ab. Denn nach der Trophy ist vor der Trophy.
Note 1-
„Nach der langen Anreise am Freitag wollten wir unbedingt mit einem Sieg ins Turnier starten. Zudem hatten wir mit dem Norden noch eine Rechnung offen, nachdem wir in der vorherigen Trophy eine Niederlage hinnehmen mussten und deshalb der Titeltraum geplatzt ist. Nach einem ausgeglichenen ersten Drittel kamen wir besser aus der Pause und dominierten. Anders als in den Trophys zuvor konnten wir das in Tore ummünzen. Spätestens nach dem Doppelschlag Anfang des dritten Drittels zum 9:2 war klar, dass wir das Spiel nicht mehr aus der Hand geben werden.“
Note 1
„Auf dem Papier ist der Osten der meiner Meinung nach härteste Konkurrent, mit vielen Nationalspielern und teilweise auch schon Bundesligaerfahrung. Ähnlich wie beim Spiel gegen Nord starten wir recht ausgeglichen, können aber mit der Zeit immer mehr das Spiel kontrollieren. Offensiv gute Entscheidungen und defensiv disziplinierte Arbeit gegen den Ball sorgen für eine 6:3-Führung kurz vor Schluss. Ost kann im Sechs-gegen-Fünf noch aufschließen, doch diese Comeback-Hoffnung wurde durch einen Empty Net-Treffer 15 Sekunden vor Schluss endgültig begraben. Ein weiterer Treffer kurz vor Schluss sorgt für den Endstand von 8:4. Ein verdienter Sieg in einem Spiel auf hohem technisch und taktischen Niveau.“
Sachsen-Anhalt gegen Süd (0:3)
Note 2
„Die anderen Ergebnisse und der Turniermodus (direkter Vergleich vor Torverhältnis) sorgten dafür, dass das Spiel gegen Sachsen-Anhalt bereits die Trophy entscheiden kann. Gewinnen wir, sind wir Trohpysieger. Gewinnt Sachsen-Anhalt, spielen die es mit dem Norden aus. Wir spielen ein defensiv sehr diszipliniertes Spiel und lassen kaum Chancen zu. Auf der anderen Seite haben wir aber das Problem, dass wir aus unserem Ballbesitz zwar gute Abschlüsse, aber lange keine Tore kreieren. Nach einem 0:0 im ersten Drittel finden wir immer bessere Mittel gegen Abwehr und belohnen uns in der 23. Spielminute mit dem ersten Treffer. Das 2:0 kurz danach war richtungsweisend für den weiteren Spielverlauf, das 3:0 kurz vor der Pause gab uns noch mehr Sicherheit und Momentum, war gleichzeitig vielleicht ein größerer mentaler Schlag für den Gegner. Im letzten Drittel stellt Sachsen-Anhalt auf zwei Reihen um und erhöht den Druck, wir verteidigen aber mit drei Linien aufopferungsvoll und auch im Sechs-gegen-Fünf lassen wir nur wenige Chancen zu, die Schlussmann Raphael Landherr alle abwehren kann. Am Ende steht mit einem verdienten 3:0 ein Shutout und der Trophysieg für den Süden.“
Note 2-
„Obwohl die Trophy schon entschieden war, wollten die Jungs ungeschlagen das Turnier beenden. Durch diesen Druck und durch Umstellung einiger Linien sowie den Ausfall von Kapitän Jonathan Krevet, den wir verletzungsbedingt lieber geschont haben, begann das Spiel überraschend verkrampft. Es schien sich der Spielverlauf der letzten Spiele gegen West zu wiederholen: viel eigener und Chancen für den Süden, aber schnelle, effektive Konter und die Führung für den Westen. Nach einem 2:0-Rückstand nach zwei Dritteln kommen wir mit deutlich mehr Druck aus der Kabine, gleichen per Doppelschlag in der 33. Min zum 2:2 aus. Ein weiterer Führungstreffer vom Westen wird kurz danach mit einem sehenswerten Shorthander ausgeglichen, nach 45 Minuten geht es mit 3:3 in die erste und einzige Verlängerung der Trophy. Erstmalig im Vier-gegen-Vier ausgespielt, sah man von beiden Teams viel Mut mit Ball und Chancen, ehe wir in der vierten der Verlängerung das Golden Goal zum 4:3 erzielen.“
Zusammenfassung:
„Mit vier Siegen aus vier Spielen, elf von zwölf möglichen Punkten und einem Torverhältnis von 25:9 steht am Ende ein aus unserer Sicht verdienter und dominanter Trophysieg. Neben der individuellen Leistung der Spieler ist bei uns auch die Kaderbreite entscheidend für den Sieg gewesen. Alle drei Reihen konnten spielerisch glänzen, meist mit positiver Bilanz aus den Spielen gehen. Zudem waren der Teamspirit und die Energie auf und neben dem Feld unglaublich – eine einmalige Teamchemie, in dem jeder für jeden kämpft und wir uns schlussendlich gemeinsam dafür belohnen konnten.“
So geht es weiter:
„Arbeiten werden wir weiterhin an der Technik, konkret first touch und Anschlussaktion; taktisch am Stellungsspiel. Körperlich waren wir jetzt echt gut. Als Team war es mehr ‚Wir‘ als ‚ich‘ – auf dem Feld und daneben. Die Reihen waren eingespielter, wir sind immer positiv geblieben und haben an uns geglaubt. Auch die Spieler übernehmen mehr Verantwortung.“
Beitragsfoto: Ines Kowalewicz