floorballshop.com Regionalliga: Dritter Spieltag

Bayern – Stühlerücken ganz vorne in der floorballshop.com Regionalliga Bayern nach dem dritten Spieltag: Der amtierende Meister Red Hocks Kaufering 2 entreißt dem FBC München 2 die Tabellenführung im direkten Duell. Der SV Nordheim indes kassiert gegen Amendingen/Puchheim eine Niederlage, die nur auf den ersten Blick überrascht, allerdings auch das einstweilige Ausscheiden der Schwaben aus jener Spitzengruppe zur Folge hat, in die sich die SG nun vorschiebt. Beim ersten Heimspieltag nach ihrem Liga-Comeback liefern die Wikinger des PSV München ein enges Match gegen Regensburg, schlussendlich sind es aber die Panther, die ihren ersten Saisonsieg einfahren.

SV Nordheim vs. SG Amendingen/Puchheim

Best Player: Marek Sedelmeier (SVN) und Johannes Föhr (Amendingen/Puchheim).

Mit völlig unterschiedlichen Vorzeichen starteten beide Teams in die Partie. „Wir waren sehr schwach aufgestellt“, verweist SVN-Teamsprecher Jonas Knaus auf mehrere Ausfälle in seinem Team. Einige Verletzungen, unter anderem noch vom Pokal-Coup gegen den UHC Döbeln, und mehrere Krankheitsfälle dünnten den Kader auf einen Goalie und nur neun Feldspieler aus. Anders die SG: In der Breite üppiger aufgestellt und verstärkt durch die beiden bundesligaerfahrenen Föhr-Brüder Johannes und Benedikt, hatte sie die personellen Vorteile auf ihrer Seite.

Auf dem auf Minimalmaße zusammengeschrumpften Spielfeld im Postsportpark schaffte es der SVN zunächst nur über Strafen auf den Spielberichtsbogen. Knaus hadert: Zwar seien auf beiden Seiten fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen dabei gewesen, doch hätte sich sein Team nicht derart vom Kurs abbringen lassen dürfen. Abgezockter zeigte sich die SG: Benedikt Föhr (12., 14.) und Kilian Benischke (16.) sorgten für den 0:3-Pausenstand. Wobei dieser etwas deutlicher ausfiel, als es der Spielverlauf eigentlich hergab, wie SG-Spielertrainer Johannes Föhr schildert.

„Wir haben hinten zu viele Lücken gelassen“, bedauert Knaus. Zwar machte sich das im zweiten Durchgang weniger bemerkbar, vielmehr glichen er selbst (40.) sowie Philipp Hofer (28., 40.) aus. Doch auch, dass das 2:3 sowie 3:3 binnen fünf Sekunden kurz vor der Pause fielen, brachte den Favoriten nicht nachhaltig zurück in die Spur. Das Spiel drohte aus Sicht seines Teams zwar zu kippen, so SG-Spielertrainer Föhr, doch sei es gelungen, die Zügel wieder erfolgreich anzuziehen.

Der letzte Durchgang gehörte so zunächst komplett Amendingen/Puchheim. Sven Wirth (41.), Benedikt Föhr (43.) und Johannes Föhr (46., 47.) gaben die weitere Richtung vor. Zwar verbuchte Knaus noch einen Powerplaytreffer (49.). Philipp Ruepp (55.) und Benedikt Föhr (59.) tüteten den SG-Sieg aber ein, durch den sich ihr Team in die Dreierriege an der Spitze der Tabelle vorschob.

VfL Red Hocks Kaufering 2 vs. FBC München 2

Best Player: Lukas Trieb (Kaufering 2) und Justus Lerchl (FBC 2).

Nur nicht den Ausgleich kassieren oder in Rückstand geraten, das galt für die Red Hocks bis in die Schlussphase des Spitzenspiels gegen den FBC München 2. „In dem Fall wäre es vielleicht anders gelaufen, mit der Führung im Rücken hatten wir aber immer einen wichtigen psychologischen Vorteil“, kommentiert Kauferings Kapitän Marco Tobisch.

Jene Führung hatte sich sein Team zuvor erst einmal zurückholen müssen. Zwar legte Lukas  Trieb noch vor (13.), dann aber wendeten Maxim Zhushman (14.) und Jonatan Förster (19.) das Blatt zugunsten der Landeshauptstädter. „Der Gegner war stark und das erste Drittel etwas zerfahren“, räumt Tobisch ein. „Beide Teams mussten sich erst an die Gegebenheiten gewöhnen.“

Denn auf dem engen Spielfeld bot sich auch in dieser Partie wenig Raum, Zweikampf reihte sich an Zweikampf. „Wir wollten angesichts dessen sicher durch die Mittelzone kommen und dann viele Abschlüsse nehmen“, fasst Tobisch das Rezept der Red Hocks zusammen. Ab dem zweiten Drittel habe das zusehends sauber funktioniert, auch die Defensive fand einen guten Zugriff. „Kaufering hat sich besser auf das winzige Spielfeld eingestellt“, räumt FBC-Coach Sören Krieger ein. Auf den Spielstand schlug sich das dahingehend nieder, dass Tobisch (33.) und Trieb (35.) die Partie mit einem 3:2-Zwischenstand in die zweite Pause schickten.

Rasch nach Wiederanpfiff sorgte Lukas Wexenberger (41.) für den erstmaligen Zwei-Tore-Vorsprung; per Penalty verkürzte Justus Lerchl (47.). Dann ging es rund: Nach einem Doppelschlag Triebs (47., 49.) zog der FBC in rascher Abfolge durch Lerchl (51.) und Alesandro Jantscher (52.) nach. „Dass wir immer wieder eine rasche Antwort gefunden haben, wenn es mal knappe wurde, war entscheidend“, schnauft Tobisch durch. Denn Wexenberger (55.) und Bundesliga-Leihgabe John Blümke (58.) brachten die Partie nun endgültig in trockene Tücher. Eine Sekunde vor der Schlusssirene markierte Tobisch auch noch den Entstand. „Er hat ein starkes Spiel gemacht und Kaufering hat verdient gewonnen“, gratuliert FBC-Coach Krieger.

„Unverdient war es bestimmt nicht“, fasst auch der so gelobte Kapitän der Red Hocks zusammen, ehe er ein Kompliment zurückgibt: „Insgesamt war es von beiden Teams sowohl physisch als auch technisch ein Spiel auf gutem Niveau“, so der langjährige Bundesliga-Veteran.

Panther Regensburg vs. PSV Wikinger München

Best Player: Frieder Berthold (PSV) und Karlis Bubins (Regensburg).

So gehen Auswärtsspiele, freut sich Regensburgs Teamsprecher Daniel Hollerauer: Hinten sicher, vorne durch Christina Ringlstetter (5.), Erik Schier (9.) und ihn selbst, Hollerauer (16.), effizient – das 3:0 zur Pause sei das Resultat des bisher vielleicht dominantesten Panther-Drittels überhaupt gewesen.

Dann aber ereilte die Regensburger eine echte Delle. „Unverständlich, aber wir haben viel zu oft unseren Gameplan verlassen“, bemängelt Hollerauer. Während bei kompletter Stärke weiterhin wenig anbrannte, waren es vier eigene Strafen, die die Panther in Bedrängnis brachten. Dreimal schlug das Wikinger-Powerplay zu; Christian Lau (23.), Frieder Berthold (31.) und Florian Bains (40.) standen am Ende erfolgreicher Spielzüge. „Währenddessen blieben unsere beiden Überzahlspiele – eins davon sogar in doppelter Überzahl – ungenutzt“, weiß Hollerauer klar zu benennen, wieso der vormals halbwegs komfortable Vorsprung plötzlich futsch war.

In der Panther-Kabine war guter Rat somit teuer. „Wir haben etwas die Reihen umgestellt“, schildert Hollerauer. Das brachte das Momentum zumindest insofern zurück, als dass sich nun ein völlig offenes Spiel entwickelte. Schier nutzte einen Penalty (48.), um die Führung zurückzuerobern. „Wäre der nicht im Netz gelandet, hätte es auch völlig anders laufen können“, zeigt sich Hollerauer erleichtert. Regensburg habe wieder zu etwas mehr Ruhe gefunden, den Game-Winner besorgte Daniel Böhme (54.). Benjamin Jurkowskis 5:4-Anschlusstreffer kam 13 Sekunden vor dem Abpfiff zu spät.

Ausblick

Seine neu zurückerrungene Tabellenführung muss der amtierende süddeutsche Meister Kaufering am kommenden Samstag schon zu früher Stunde verteidigen: Um 10 Uhr geht es in Rohrdorf gegen den PSV Wikinger München. Der FBC München 2 nimmt gegen Regensburg (12.15 Uhr) einen neuen Anlauf in Richtung Gipfel. Die SG Amendingen/Puchheim muss gegen die gastgebenden Lumberjacks (14.30 Uhr) dokumentieren, wie nachhaltig ihr Höhenflug ist.

Beitragsfoto: Manhart

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